Zwei Jahre Dacia Sandero III - Zeit für die nächste Zwischenbilanz
Nachdem gestern der zweite Jahrestag der Abholung meines Sandero III war, wird es Zeit für die zweite Zwischenbilanz.
Inzwischen habe ich, bedingt durch das nach wie vor abnorm teure Autogas, private Fahrten auf das absolute Minimum reduziert und fahre, dank der Anschaffung eines E-Bikes kurze Strecken konsequent auf zwei Rädern. Das Thema Homeoffice wurde aber leider seitens meines Arbeitgebers wieder eingestellt, so daß sich trotz Radnutzung die Kilometerleistung wieder erhöht hat. Zum Glück bin ich aber unter meiner letztjährigen Prognose von 20 tkm geblieben.
Der Sandero hat nun 36.064 km auf der Uhr und damit habe ich im vergangenen Jahr 18.359 km zurückgelegt. Der Durchschnittsverbrauch ist dank konsequentem Langsamfahren nochmals leicht gesunken und liegt bei 5,93 Liter LPG je 100 km zuzüglich 0,26 Liter Superbenzin. Die reinen Treibstoffkosten sind dennoch angestiegen und belaufen sich auf 5,61 Euro je 100 km für LPG sowie 0,23 Euro je 100 km fürs Startbenzin. Letzteres ist deshalb so günstig, da ich wieder einige Tankgutscheine bekommen habe, die dann über das letzte Jahr fürs Startbenzin verwendet wurden. Alles in allem ergaben sich also Kosten in Höhe von 6,19 Euro je 100 km für die Treibstoffe. Damit liegen die Treibstoffkosten um satte 41,6 % höher als beim Sandero II, obwohl der Verbrauch des III um 17 % niedriger liegt.
Bei der Kostenaufstellung kalkuliere ich den Wertverlust linear über 5 Jahre bis auf 0. Wahrscheinlich werde ich das Auto allerdings ca. 6 Jahre nutzen (abhängig vom Zustand, Reparaturanfälligkeit und persönlichen Umständen), da ich wieder eine entsprechende Anschlußgarantie eingekauft habe. Nach meinen unseligen Erfahrungen diesbezüglich mit dem Sandero II war das ein absolutes Muß.
Erwartungsgemäß sind die Kosten im zweiten Jahr deutlich gesunken, da einige Sonderfaktoren (Überführung, Zulassung, Garantieverlängerung und Kauf Winterräder) entfallen sind (ein Kostenblock von über 2.600 Euro). Zusätzlich hat die Auszahlung der 500 Euro Wertminderung nach dem Unfallschaden im Mai die Bilanz "aufgebessert". Ohne diesen Sonderposten hätten die Kosten bei knapp EUR 5.000 gelegen und damit bin ich gut 10 % unter meiner Prognose geblieben.
Folgende Kosten sind im zweiten Jahr entstanden:
Wertverlust: 2.718,00 Euro
Wartung: 496,22 Euro
Kraftstoff: 1.165,21 Euro
Wagenpflege: 9,90 Euro
Reifenwechsel: 80,00 Euro
Versicherung: 425,43 Euro
Ersatzteile: 510,68 Euro (Winterräder und Radkappen)
Steuer: 50,00 Euro
Sonstiges: -500 Euro (Auszahlung Wertminderung nach Unfallschaden)
Gesamtkosten: 4.444,76 Euro bzw. 0,24 Euro je km
Gesamtbilanz der ersten zwei Jahre:
Wertverlust: 5.436,00 Euro
Wartung: 982,30 Euro
Kraftstoff: 2.191,65 Euro
Wagenpflege: 29,70 Euro
Reifenwechsel: 140,00 Euro
Versicherung: 864,72 Euro
Ersatzteile: 510,68 Euro (Winterräder und Radkappen)
Steuer: 100,00 Euro
Zubehör: 395,18 Euro (Ladekantenschutz, Kofferraumwanne, Einstiegsleisten, Raucherpaket usw.)
Zulassung: 85,00 Euro
Sonstiges: 1.135,42 Euro (Garantieverlängerung, Überführung, Abzug: Wertminderung nach Unfallschaden)
Gesamtkosten: 11.870,65 Euro bzw. 0,33 Euro je km
Ziel: Kosten je km +/- 0,25 Euro
Das Ziel sollte aus heutiger Sicht erreichbar sein, sofern sich die Rahmenbedingungen nicht gravierend ändern und das Auto kein reparaturanfälliges Groschengrab werden sollte. Die Garantieverlängerung gibt hier ein Stück weit Schutz (die 120.000 km werde ich bei gleichbleibender km-Leistung nach den 6 Jahren nicht ganz voll haben). Wie genau sich allerdings die Rahmenbedingungen entwickeln werden, ist zum heutigen Zeitpunkt unsicherer denn je zuvor.
Für das kommende 3. Jahr erwarte ich leicht höhere Kosten, da LPG durch die höhere CO2-Steuer ab 2024 nochmals teurer wird und die dritte Wartung vermutlich auch mit deutlich höheren Kosten verbunden sein dürfte. Ich rechne ich für das kommende Jahr mit einer gleichbleibenden Fahrleistung und gehe daher von wahrscheinlichen Kosten in Höhe von rund EUR 5.500 aus, was einem Kilometersatz von etwa 0,30 Euro entspricht. Dies würde den Durchschnitt dann auf etwa 0,32 Euro reduzieren.
Der final angestrebte Satz von idealerweise unter 0,25 Euro läßt sich ohnehin erst mit einem Weiterbetrieb nach Abschreibung auf 0 und/oder mit der Gegenrechnung des Restwertes bei Verkauf realisieren. Die goldenen Zeiten mit dem Sandero II und Kosten von 0,19 Euro je km gehören aber leider definitiv und unwiderruflich der Vergangenheit an…
Aus heutiger Sicht ist weiterhin geplant, den Sandero im Jahr 2027 durch ein Elektrofahrzeug zu ersetzen. Mal schauen, wie sich der Markt bis dahin entwickelt und welche Modelle welcher Marken in Frage kommen.