Nochmal zurück zu Dachzelt und/oder Wohnwagen:
Erstmal gibt es auch Dachzelte, die das Vorzelt gleich mitbringen. So eins hatte ich jahrelang für die Urlaube mit meinem Sohn auf dem Kangoo, wobei es unten drin keine Sitzgruppe gab, sondern Stauraum, Spüle, Kühlung und anfangs auch Kochmöglichkeit. Der Küchenbereich war im Heck angeordnet, also vom Vorzelt aus nutzbar. Die Leiter zum Bett war damit auch wettergeschützt und nachts hatte ich mein Portpotti am Fuß der Leiter stehen.
Gemacht war das vor allem für Urlaube im Süden, schon eine Übernachtung bei schlechtem Wetter im September auf dem Heimweg in Bayern konnte in dem luftigen Gebilde sehr ungemütlich sein. Umgekehrt konnte man in Griechenland für das Mittagsschläfchen viel Luft reinbringen:
Das Zelt kann man vorne und hinten noch weiter hochklappen, sodass es wie ein Baldachin über dem Bett schwebt, davon habe ich aber leider kein Foto. Aber das basiert auf einem eigenen Umbau des Zelts aus den 70ern, kaufen kann man das so nicht. Im Hintergrund rechts sieht man schon, dass dann irgendwann ein Wohnwagen dazu kam:
Angeschafft als "Zimmer" für meine Mutter, die nochmal mit nach Griechenland wollte. Nach und nach ging der Wohnwagen mehr in meinen/unseren Gebrauch über. So toll das Dachzelt bei schönem Wetter war, schon alleine der Blick morgens aus dem Bett über den Campingplatz, die Bucht, ..., der Wohnwagen hatte auch seine Reize: Heizung, bequeme Sitzgruppe, eine kleine Küchenzeile an der man auch bei Regen im Warmen stehen kann, ... damit konnte ich auch auch im deutschen Winter bequem übernachten, ob auf einem Campingplatz oder auch bei Feten, Besuchen und Workshops am Straßenrand in einer ruhigen Wohnstraße, auf einem Parkplatz, ... autark, ohne Stromanschluss.
Dann kam der Griechenlandurlaub, in dem mein Sohn und ich zu bequem wurden um überhaupt noch im Dachzelt zu schlafen, der Wohnwagen war so kuschelig. Zwei Jahre später war mein Sohn zu alt, um noch mit seinem ollen Papa in einem Bett zu schlafen, jetzt hatten wir dank Wohnwagen und Dachzelt getrennte Schlafzimmer.
Jetzt habe ich den Wohnwagen am Dokker hängen oder kann auch mit meinem Dokkerausbau ohne Wohnwagen übernachten, das dann aber auch ohne Heizung und "Küchenzeile", an der ich auch bei schlechtem Wetter stehen kann. Wenn mein großer Sohn noch mal mit mir Urlaub machen wil haben wir so aber auch ohne Dachzelt getrennte Schlafzimmer. Oder ich kann den Wohnwagen in Griechenland auf dem Campingplatz stehen lassen und mit dem Dokker in abgelegenen Bergregionen übernachten, in die ich den Wohnwagen nicht über die letzten Kilometer Forstweg ziehen könnte. Oder oder oder ...
Ich stehe mit dem Wohnwagen oft nur eine Nacht und fahre am nächsten Tag weiter. Selbst wenn ich länger stehe, nutze ich die Stützen bei ebenem Gelände eher nicht. Abgekuppelt ist in einer Minute, die Markise steht in einer Minute. Das geht also viel schneller als der Aufbau des Dachzelts. Und bei unebenem Gelände müsste ja auch das Fahrzeug unterm Dachzelt justiert werden. Der ausgebaute Dokker ohne Dachzelt auch.
Will sagen: Es gibt so viele Varianten und Zwischenlösungen, da muss jeder ihren Weg finden. Das umständliche am Wohnwagen sind eher die Nutzer als der Wohnwagen als solcher. Ich war dieses Jahr auf einem Campingtreffen und habe amüsiert bis fassungslos zugeschaut, wie andere stundenlang(!) aufgebaut und am Ende wieder abgebaut haben. Vorzelt, Außenküche, Solarmodule aufstellen und ausrichten, ... aber die haben da Spaß dran, also ist das auch gut.