Zahnriemen defekt-Einschätzung

alfa

Mitglied Bronze
Fahrzeug
MCV II, Junior1.2 16V LPG sowie Speedy 0,9 TCe LPG
Hallo zusammen,

Ich brauche mal den Rat von euch Experten.

Gestern ist mein Logan 1,4 MPI, Motorkennung K7J 710, 334Tkm bei voller Fahrt ausgegangen. Erster Gedanke er nimmt kein Gas an, Kupplung getreten-Drehzahl ging auf Null, Zündung aus und wieder an- Kupplung kommen gelassen-keine Reaktion. Fahrzeug ausrollen gelassen, zum Glück in einer Haltebucht. Im Stillstand versuch zu Starten-Anlasser geht-dreht auch Motor, aber keine Zündung.

Auto abschleppen lassen und heute auf Fehlersuche. Erst hatte ich den Kurbelwellen Impulsgeber in Verdacht, bei Ausbau kam mir auch der halbe Stecker entgegen. Neuen Geber gekauft (neue blaue Bauform mit neuen Stecker) eingebaut, leider immer noch keine Reaktion. Zündung kontrolliert- Zündkerzen funkten. Dann mit Startpilot in Luftansaugung versuch zu Starten auch kein Erfolg- merkte aber dabei das sich kein Spürbarer Unterdruck aufbaute. Also noch mal Zündkerzen ausgebaut und Versucht durch zuhalten die Kompression zu erfühlen. –war auch irgendwie nicht das was ich erwartet habe. Wollte dann die Zahnriemen Abdeckung abbauen um den Zahnriemen zu kontrollieren, habe dann aber festgestellt das ich ja durch den Öleinlass die Ventile und die Kurbelwelle sehen kann. Hier bewegte sich nichts. Also habe ich die Annahme dass der Zahnriemen hin ist. Es ist schon der Zweite und hat leider schon 110Tkm drauf.

Jetzt meine Frage wie kann ich mich am schnellsten Versichern das es kein Motorschaden ist, alles hört sich bis jetzt noch gut an. Wollte zuerst einen neuen Zahnriemen einbauen und dann weitersehen, wenn ich das mache dann natürlich mit allem Drum und Dran WaPu, Kühlmittel, Riemen, Spannrolle usw. Ich habe aber Angst das dann sich doch ein größer Schaden rausstellt und das Geld rausgeworfen ist.

Daher wäre ich über euren Fachlichen Rat dankbar, was ich an besten im Vorfeld noch mit einfachen mittel kontrollieren kann. PS. Diagnose Gerät war schon dran –keine weiteren Fehler.

Schon mal Danke im Voraus

Gruß Alfa
 
Wenn bei Röönooo keine Dehnschrauben, sondern normale Maschinenschrauben zum Einsatz kommen, ist ja alles gut.
Mehr sage ich dazu jetzt nicht mehr.
Hi
Das ist jetzt die Frage :
Dehnschrauben oder normal Schrauben ?
Mfg
 
Hi
Das ist jetzt die Frage :
Dehnschrauben oder normal Schrauben ?
Mfg
ich glaube, die Antwort ist in der Regel DEHNSCHRAUBE, in der Motortechnik wird wohl kaum etwas anderes angewendet. Die Frage ist nur: wie ist diese Schraubverbindung ausgelegt? Also: wie weit an die Grenze zur platischen Verformung / in die plastische Verformung gehen die Konsteure?

Bei VW wurden damals zu meiner Ausbildungszeit bestimmte Benziner 3-stufig auf Moment festgezogen, habe die Werte nicht im Kopf, war aber im Stil 40-60-110 Nm.
Bestimmte Diesel wurden auf Moment gezogen, und dann zweimal 90° weiter gedreht. Bei denen durften die Schrauben niemals wieder verwendet werden!

Wenn ich mir mal die Verschraubunganleitung für den K7M-720 ansehe (Renalt Megane, habe ich einfach gegoogelt, weiß also nicht, ob das so aktuell und richtig ist), dann sieht man ein niedriges Moment (20 Nm) und weiterdrehen um 100/110°. Die Lösen zwischendurch sogar, finde ich besonders interessant.

Es wird also wohl so sein, dass Camel mit seiner Aussage - ZUMINDEST IM Fall Renault - nicht daneben liegt, wenn er sagt die Schrauben können wieder verwendet werden. Nach meinem Gefühl (hat natürlich nicht viel zu sagen:D) werden die bei dem Verfahren nicht dauerhaft plastisch verformt.

 

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Dann mit Startpilot in Luftansaugung versuch zu Starten auch kein Erfolg- merkte aber dabei das sich kein Spürbarer Unterdruck aufbaute

Das ist das eindeutige Zeichen daß der Zahnriemen gerissen ist, wodurch die Kompression weg ist.
Der Anlasser dreht dann den Motor auch leicht und deutlich schneller durch.

Da der Motor kein Freiläufer ist, hatten dann auch die Ventile mit den Kolben Feindkontakt und nachdem das auch noch während der Fahrt ........ also bei höher Drehzahl passiert ist, solltest Du Dich innerlich auf einen größeren Schaden vorbereiten.

Paralell zu Deinem Vorhaben den Schadensumfang festzustellen, würde ich zweigleisig fahren und jetzt schon die Fühler nach einem passenden gebrauchten Tauschmotor ausstrecken.

Wenn der Schadensumfang am Motor finanziell beziffert werden kann, kannst Du dann kurzfristig gleich entscheiden, welche der beiden Möglichkeiten der Reparatur für Dich die günstigere ist.
 
Ich gehe auch von einem kapitalen Motorschaden aus, zumal du ja nach dem Absterben des Motors noch durch lösen der Kupplung versucht hattest ihn wieder zu Beleben.

Gruß DECO
 
zumal du ja nach dem Absterben des Motors noch durch lösen der Kupplung versucht hattest ihn wieder zu Beleben.

Spätestens dann kann man einen Kompressionstest machen ohne den Schaden zu vergrößern und das sogar ohne jegliche technische Hilfsmittel.

Denn jetzt kann man das versuchen, was bei intakten Ventiltrieb unmöglich ist.
Den höchsten Gang einlegen und das Fahrzeug alleine wegschieben.
 
Ich gehe auch von einem kapitalen Motorschaden aus, zumal du ja nach dem Absterben des Motors noch durch lösen der Kupplung versucht hattest ihn wieder zu Beleben.

Gruß DECO
Muss nicht zwingend ein kapitaler Schäden sein...
Hatte damals (als ich noch jung und schön war) am hochverdichtetem Nissan Mirca einen Zahnriemenriss, gleicher Ablauf wie beim TE (allerdings war der Zahnriemen noch nicht im Wechselalter).
Ich hatte damals drei verbogene Ventile, das wars. Hatte dann gleich die VentilSchaftdichtungen mit neu gemacht. Kolbenböden waren okay, ebenso die Ventilführungen. Allein das versuchte Anlassen ruiniert da nicht mehr viel, das passiert im wesentlichen beim Riss unter Last. Das Einkuppeln aus schneller Fährt ändert da nicht viel, denn die Nockenwelle drehte ja nicht mehr, so dass die geschlossenen oder nicht voll geöffneten Ventile vom Kolbenkontakt verschont bleiben.
Die Chance ist also groß, mit handwerklichem Geschick den Schaden begrenzt zu halten.

P.S 334 Tkm, Respekt! Wenn das der erste Zahnriemen war, hat der ja wahnsinnig gehalten. Man kann also schon überziehen, sollte nur nicht allzu sehr übertreiben :D
Ich wünsche dem TE viel Glück und Erfolg bei der Instandsetzung:prost:

PP? Habe gerade gesehen, war der zweite, der 110 tkm drauf hatte, das ist jetzt nicht so viel, auch wenn der Wechsel früher angeordnet ist...
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur mal dumm gefragt. Hier wird immer von krummen Ventilen geschrieben. Krigt der Kolben den da gar nichts ab wenn die Ventile offen bleiben und der Kolben hochkommt? War früher jedenfalls so. Oder sind die Kolbenböden (Brennraum) heute so hohl das die Ventile nicht mehr auftreffen können ? upload_2017-6-14_17-31-38.gif
 
Hier wird immer von krummen Ventilen geschrieben

Ja, denn früher war beim höchsten Punkt eines Kolbens noch soviel Platz, daß dzwischen einem ganz unten befindlichen Ventil und Kolben sich nichts berührte.

Heute haut der Kolben gegen das hängende Ventil und verbiegt es erstmal (wenn er es nicht sogar abschlägt) und dadurch wird auch meistens der Ventilsitz beschädigt ...... also Kopf hinüber.

Wenn es ganz doof läuft bekommt durch den Aufprall auch noch das Pleuel, das Lager und die Kurbelwelle einen Treffer, wodurch der Motortotalschaden dann komplett sein kann.
 
Die Lösen zwischendurch sogar, finde ich besonders interessant.

Es wird also wohl so sein, dass Camel mit seiner Aussage - ZUMINDEST IM Fall Renault - nicht daneben liegt, wenn er sagt die Schrauben können wieder verwendet werden. Nach meinem Gefühl (hat natürlich nicht viel zu sagen:D) werden die bei dem Verfahren nicht dauerhaft plastisch verformt.
Sieh an, sieh an, hat der alte Praktiker doch (mal wieder) Recht...? :whistle:
Muß wohl mit Berufserfahrung zusammenhängen?
Im Stillstand versuch zu Starten-Anlasser geht-dreht auch Motor, aber keine Zündung.
Bei der Beschreibung möchte man auf einen Freiläufer tippen? Weiß ich aber nicht.
Wenn nicht: ich hatte einen solchen Schaden bei einem VW 1.6 TD. Folgeschaden nach ca. 1,5 Jahren: Kolbenbolzenlager.
In Anbetracht der Laufleistung würde ich über einen gebrauchten Ersatzmotor nachdenken.
 
Allerdings halte ich wenig von dem Hinweis Ventile zu wechseln, da dürften heute schon Mechatroniker nicht mehr in der Lage zu sein, denn kaum eine Werkstatt wird das heute noch machen und damit der Azubi mal lernen, wie man Ventile einschleift.
Ich habe es noch gelernt, allerdings als Kfz-Schlosser. Und....bei LKW und Traktormotoren. Ach ja, unten liegende Nockenwelle, Stößelstangen, Kipphebel, Ventilspiel mit einer Fühlerlehre einstellen usw. Das waren noch Zeiten...Sorry meinen gedanklichen Retroausflug :rotate:
 
Einen hab ich noch. Frage an die Kfz-Techniker! Vor einiger Zeit habe ich mal gelesen das es Motorenentwicklungen gibt bei denen der Ventielantrieb schlagartig in eine "Nullstellung" gebracht wird. Ich habe schon gegoogelt, weiß aber nicht genau wonach ich suchen soll. Unter dem Begriff "Freiläufer" findet man eben nur die alte Technik mit dem größeren Brennraum und angepassten Kolbenformen bei niedrigverdichteten Benzinern. Das hatte Renault auch in den 80er im Programm. Andere auch. Aber mit den Einspritzern und 16 Ventilern ist das wohl technisch nicht mehr möglich. Wer kennt das fixe System? Denke es war von MB oder Porsche...upload_2017-6-14_19-49-32.gif
 
Hallo zusammen, erst mal danke für eure Reaktionen.

Hallo Helmut2, ich bin schon dabei zweigleisig zu fahren, aber mehr in Richtung Abschied und Neuwagen.

Ich hatte eigentlich vor in zwei Wochen anstehende Arbeiten durchzuführen, also auch Zahnriemen, Öl, usw. Dann machen die vorderen Radlager Geräusche und die Rost Bekämpfung sollte auch gemacht werden. Auch sind die Stoßdämpfer nicht mehr die besten. Allein für diese geplanten Arbeiten habe ich mit ca. 650€ reine Materialkosten gerechnet.

Mein Wunschziel war es eigentlich 500 Tkm mit meinen Logan zu machen und allen Zweiflern von Dacia und LPG antrieb Paroli zu bieten, aber nicht alle Wünsche erfüllen sich….

Werde morgen trotzdem mit einem Teleskop schauen, ob auf den Kolben Abdrücke sind und wie die Ventile aussehen. Auch werde ich die Abdeckung öffnen und mir den Zahnriemen und den Rest genauer anschauen. Wenn möglich mache ich Fotos. Habe dann ein langes Wochenende und nächste Woche sehen und schreibe ich weiter.

Gruß alfa
 
sorry, auch wenn das bei dir schon geklappt hat: Dehnschrauben wiederverwenden ist reiner Pfusch!
.... Im worst case reissen die Dinger einfach ab. Wozu an den Schrauben sparen, die kosten nun auch nicht die Welt?
Das mit dem Tausch der Dehnschrauben hab ich auch mal so gelernt. Indes, nicht alle Dehnschrauben müssen ersetzt werden.
Bei manchen unserer Motoren gibt selbst der Hersteller an, daß die Schraube so lange wiederverwendet werden kann, bis sie ein gewisses angegebenes Maß überschreitet.
Dazu mißt man die Schraubenlänge. Wenn sich die Schraube nicht gelängt hat, - weiterverwenden.
Dazu muß man natürlich das Originalmaß haben.
Für mich als Verkäufer immer wieder schade, wenn ich nicht für 120 Euro noch nen Satz Schrauben verkaufe. Miene Chefin findet es sicher auch nicht gut, wenn ich den Kunden ehrlich berate, aber ich kann nicht anders ...
 
[QUOTE="romulus, post: 485582, member: Ventielantrieb schlagartig in eine "Nullstellung" gebracht wird.

Davon habe ich auch noch nichts gehört oder gelesen.
Ich habe vor ein paar Monaten gelesen, dass es neue Entwicklungen geben soll, bei denen die Ventile elektronisch gesteuert werden sollen. Also ohne Nockenwelle.

Gruß DECO
 
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