Sich einfach Rat in der Luftfahrt holen. Dort wird nach dem Redundanz-Prinzip gearbeitet. Es sind immer zwei Bauteile vorhanden, von denen eines für den Betrieb ausreicht. Oder Bauteile können sich gegenseitig ersetzen. Ist eines von zwei Bauteilen defekt, wird die Reise erst angetreten, wenn es repariert wurde.
Das ist sicher richtig, doch dann wird autofahren nicht nur langweilig, sondern auch unbezahlbar.
Mit der Luftfahrt wäre das Auto in diesem Zusammenhang auch nur bedingt zu vergleichen.
Personelle Doppelbesetzung im Cockpit mit Ruhezeiten, bzw. vorgeschriebener maximaler Führungszeit, in Verbindung mit besonderer Schulung, um bei passiven Überwachungsaufgaben nicht zu ermüden.
Es gibt zwar auch die "Einmannführung" im Cockpit, aber dieses Cockpit heißt Führerstand und hat einen Totmannknopf, der alle paar Minuten gedrückt werden muß, weil der Zug sonst automatisch anhält.
Zumal im Luftraum ein irrtümlicher Schlenkerer des Autopiloten von 100m hin oder her wohl nicht so tragisch wäre, wie ein kleiner Haken von 2m den ein automatisiertes Fahrzeug schlägt, weil das GPS-Signal mal kurz weg war, oder vor den Frontsensoren ein Bussard vorbeiflitzt, der gerade eine Taube jagt.
Automatisiertes fahren wäre aus meiner Sicht nur sicher mit Induktionsbahnen in- oder an der Fahrbahn, an der sich die Fahrzeuge "seitlich" zentimetergenau orientieren können.
Den Rest kann dann Abstandsradar übernehmen.
Ich finde daher eine derzeitige Diskussion über das ganze als verfrüht, da das alles eigentlich noch nichtmal richtig in den Kinderschuhen steckt.
Die 1000 oder 2000 Testfahrzeuge die evtl. schon klammheimlich, mit speziell geschultem Fahrpersonal auf den Straßen unterwegs sind und die den Autopiloten garantiert mehr als 1x pro Fahrt wg. Malfunktion abschalten, ..... die sind im Verhältnis zu dem Millionen von Fahrzeugen auf den Straßen nicht relevant.
Erst müssen noch über zig-Jahre Pilotversuche gefahren werden und es dauert garantiert noch eine 2-stellige Anzahl von Jahren, bis der Privatmann so ein Fahrzeug "einfach so" und ohne ausgiebige Schulung erwerben kann.
Evtl. gibts ja mal eine abgespeckte Variante für Geschäftsreisende?
Ein Autopilot der nur im Stau oder Stop&Go Verkehr aktviert werden kann und auch nur bei Geschwindigkeiten unter z.B. 25kmh funktioniert.
Da kann man dann auch testen, ob Otto-Normalverbraucher überhaupt reif für solche Technik ist und ob sie im Realbetrieb auch die Erwartungshaltung im Kopf des Fahrers erfüllt.
Denn ohne Akzeptanz in den Köpfen werden solche Fahrzeuge nur schwer die Produktionszahlen erreichen die nötig sind, die finanzielle Mehrbelastung beim Kauf in moderaten Grenzen zu halten.