Emotionen entscheiden beim Autokauf halt oft ein wenig mehr als das rationelle Denken.
Ich hatte mir den Spring vor fast zwei Jahren bestellt, weil er mir rational geeignet erschien.
Und ich bin ausgesprochen zufrieden mit der Entscheidung.
98% der Strecken macht er uns völlig zufrieden (<150-180km),
1% der Strecken sind ein wenig umständlich (200-300km) und
1% der Strecken setzen eine gewisse Leidensfähigkeit oder Bereitschaft zu vielen Pausen voraus (>400km im Sommer).
Mein Plan war halt, das ich mir von dem gesparten Geld einige Wochen pro Jahr auch mal ein anderes Auto mieten kann.
Was ich aber bisher trotzdem nicht machte.
Als ich den Spring im April‘21 als eAuto-Neuling bestellte, gab es kaum Wahloptionen - und das war als Neuling auch nicht ganz schlecht.
Wenn es den Spring zb. mit 30, 40, 50 und 60kWh-Akku zu kaufen gäbe…
Was würden sich die meisten Deutschen ohne Erfahrung mit eAutos dann kaufen…?
„30kWh?! Näh! Also den Kleinsten nehm‘ ich nicht!“
„40kWh? Naja. Aber reicht mir das?“
„60kWh ist das obere Ende - muss ja nicht.“
„Dann nehm ich den 50kWh-Akku.
Ok. Der ist dadurch 6000€ teurer als der mit 30kWh-Akku und verbraucht mehr wegen der höheren Masse. Aber das gibt mir Sicherheit und der Wiederverkauf geht dann bestimmt auch leichter.“
Der Witz ist:
Wäre ich dieser fiktive Käufer, würde 1% meiner Fahrten komfortabler laufen.
Für die angenommenen 6k€ Mehrpreis und geschätzt 15% Mehrverbrauch auf 100% meiner Strecken.
Also ich finde den Spring mit dem kleinen Akku echt ausreichend.
Ich wäre aber mit meiner bisher gesammelten Erfahrung bereit, einen Mehrpreis von 10% des Autowerts zu zahlen, wenn der Akku temperierbar und dadurch schnellladefähig mit 2-3C wäre.
In 2-3Jahren ist der alte Sandero meiner Frau fällig.
Ich würde mich freuen, wenn Dacia bis dahin einen Sandero mit 30kWh-Akku und 60-90kW Ladeleistung bei geringer Ausstattung für 25k€ anbietet.
Ich lade meist zu Hause.
Aber wenn man mal weiter fährt, wäre ein schnelles DC-Laden nicht ganz verkehrt.