E 10 Tanken oder nicht? (nur technische Aspekte!)

E10 hat Einfluss auf den Zuckerpreis

[Quelle: Mineralölbranche - Biosprit E10 treibt Preise für Zucker nach oben - Wirtschaft - Hamburger Abendblatt]

Auszüge:

[...] „Wir haben die Sorge, dass die Konkurrenz auf den Anbauflächen weiter zunimmt und sich das auf die Preise auswirkt“, sagte Sabine Eichner, Geschäftsführerin der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie.[...]

[...]Inzwischen wird sogar befürchtet, dass sich einige Landstriche in Deutschland – etwa in Niedersachsen – deswegen in Mais-Monokulturen entwickeln. [...]

[...]
DIE MINERALÖLWIRTSCHAFT: Ihr Verband, der MWV, sieht sich als Opfer unausgegorener politischer Vorgaben. Könnte es nach ihm gehen, wäre der Ladenhüter E10 längst vom Markt verschwunden und es würde wieder überall das alte Super fließen. An der Verweigerung der Autofahrer will die Branche keine Mitschuld haben. Es sei die Pflicht von Politik und Autoherstellern gewesen, besser zu informieren.[...]

[...]. Hamburger Abendblatt: Herr Lohbeck, die Einführung des neuen Benzins E10, das zehn Prozent Bioanteil (Ethanol) enthält, sorgt für Unruhe an den Tankstellen. Die Benzinbranche muss es anbieten, aber die Autofahrer sind verunsichert und tanken lieber teurere Alternativen. Was bringt E10?
Wolfgang Lohbeck: Abgesehen von den Sicherheitsbedenken der Autofahrer und den Preisdebatten an den Zapfsäulen - E10 führt in eine völlig falsche Richtung. Denn dieses neue Mischbenzin bringt keine Entlastung, sondern eine stärkere Belastung der Umwelt.

2. Was spricht denn gegen diesen neuen Sprit?
Lohbeck: Die Umweltbilanzen von Biotreibstoffen sind noch schlechter als die von konventionellem Sprit, unter anderem wegen des hohen Bedarfs an Kunstdünger für den Anbau der Energiepflanzen. Biosprit vom Acker verschärft zudem die Konkurrenz um Rohstoffe für Nahrungsmittel - ein verheerender Trend. Letztlich profitiert die Automobilwirtschaft, die nicht bereit war, noch strengere Grenzwerte für den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid zu akzeptieren.
[...]
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich als Dieselfahrer bin natürlich froh darüber mit E10 nicht in Berührung zu kommen, aber Ihr als Benzin-Fahrer macht mich echt ein wenig "stolz"!
Nicht nur die Daciafahrer sondern alle Fahrer die sich hier erfolgreich zur Wehr setzen und E 10 boykottieren verdienen Respekt.
Endlich spürt man mal etwas "Einigkeit" im Land.
Es müsste auch in den anderen Bereichen des Lebens mehr Zusammenhalt geben. Doch ich denke dazu fehlt den meisten Leuten der Gemeinschaftssinn.
Ich denke auch das dieser Gemeinschaftssinn bewusst von der Politik zerschlagen wurde und nun merken die Menschen das was "geht", wenn alle mitmachen!

Für uns ist das Auto die einfachste Möglichkeit "Wiederstand" zu leisten. Wir sehen aber auch, dass Prinzip "Nachfrage regelt den Preis" kommt hier komischerweise nicht zur Anwendung! Warum? Weil alle so knapp kalkulieren müssen und zufällig fast die gleichen Preise haben?? Nee, Verarsche!!!!

Auch werden wir als verunsichert und schlecht informiert dargestellt!?
Lüge!!! Ich traue es mir zu auszurechnen welcher Kraftstoff besser ist. Ich kann mir auch ausmalen (wenn ich die Tabelle sehe) wie die Autoahrer wieder gemolken werden!!

Die Preise steigen (ist gesetzmäßig so im Kapitalismus) der Verdienst steigt durch Arbeitskampf, ein Kreislauf! Momentan ist aber kein Gleichgewicht vorhanden! Ich habe '94 in Nürnberg 24 DM sie Stunde verdient, frisch ausgelernt als Werkzeugmechaniker. Jetzt ist es kaum mehr (aber ich habe Studiert und einen Meistertitel) irgendwas ist hier falsch?

Der Staat ist auch nicht fair zu uns und erhöht im Gegenzug die Entfernungspauschale!

So, ich wünsche mir dass nicht nur im Kreis der Familie und in der Kneipe darüber diskutiert wird wo der Schuh drückt, sondern zusammen mit all den anderen, denen es genau so geht, auf der Straße!
Irgendwie habe ich das Gefühl dass es bei vielen brodelt und dass viele unzufrieden und wütend über dieses Ungleichgewicht sind.

Die "Soziale Marktwirtschaft" von der immer geredet wird, schon seit 20 Jahren, wo ist die???

Achso, ich:showa:auf E10!

Grüße Micha
 
Ich muss auch noch was dazu sagen. E 10 heisst Ethanol das wird zum
grossen Teil aus Zuckerrüben produziert in Zeitz ( Sachsen Anhalt )
Die Lieferanten für die Fabrik bekommen 2 Verträge.
Einen normalen Vertrag für Zuckerrüben und einen zweiten Vertrag der
nennt sich INDUSTRIERÜBEN. aus diesen wird dann das Ethanol gewonnen.
Nur zu den Unterschied das man für die Zuckerrübenverträge fast das
doppelte bekommt..................................
Wie gesagt das hat in diesen Thread nicht unbedingt was zu suchen aber
es wird doch nur noch politisch gesteuert wie beim Bio Diesel kein Mensch
tankt das mehr und Die Öl Pressen stehen still diese wiederum wurden auch
aus Steuer Gelder finanziert................
so jetzt muss ich aufhöhren weil mein Blutdruck wieder steigt.............:D

So das trifft jetzt genau zu...
 
[Quelle: Scheitert die Biosprit-Strategie? | Wirtschaft | Deutsche Welle | 04.03.2011]

[...]Erste Politiker forderten bereits das Aus für das gesamte Projekt. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) will davon jedoch nichts wissen und hält am Biosprit E10 fest. Den Vorwurf eines Kommunikationsdesasters weist er zurück.[...]

[...]"Das Problem ist, dass an den Tankstellen nicht genug für das Produkt geworben worden ist", sagte seine Sprecherin Christiane Schwarte am Freitag (04.03.2011). Warum die Verbraucher so zögerlich seien, sei unverständlich. Schließlich würden mehr als 90 Prozent der Autos die neue Hauptsorte beim Super-Benzin mit zehn Prozent Ethanol vertragen. [...]

[...]Mit der Einführung von E10 setzt die Branche Vorgaben von EU und Bundesregierung um. Die EU-Kommission stellte allerdings am Freitag klar, dass es keine Vorschrift der Europäischen Union gibt, wonach in Treibstoffen zehn Prozent Ethanol oder Biodiesel enthalten sein müssen. Es sei alleine die Entscheidung der Bundesregierung, ob sie dies einführe oder nicht, sagte Kommissionssprecher Joe Hennon.[...]

[...]Wie die Staaten dieses Ziel erreichen, ist ihre Sache. "Es gibt also auch andere Sektoren und nicht nur den Autofahrer, um dieses nationale Ziel zu erreichen", betont der Chef des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV), Klaus Picard. [...]
 
[Quelle: Wie es zu dem Chaos um E10 kommen konnte | Südwest Presse Online]

[...]Warum hat die Mineralölbranche überhaupt E10 eingeführt? Verpflichtet ist sie dazu nicht, sie muss nur eine bestimmte Quote Bioethanol beimischen. [...]

[...]Geregelt ist die Einführung des neuen Kraftstoffes in der 10. Bundesimmisionsschutz-Verordnung (BImSchV) von Ende 2010. Sie schafft die gesetzlichen Grundlagen, enthält aber keine Verpflichtung. Dass die Branche dennoch den Treibstoff E10 anbietet, der bis zu 10 Prozent Bioethanol enthält, hat einen anderen Grund.[...]

[...]
Da die Branche nun auch E10 sitzen bleibt, rechnet sie dem Verbraucher nun schon vor, dass der Preis für normales Benzin aufgrund der Strafzahlungen um bis zu 2 Cent pro Liter steigen könnte. Diese Rechnung hinkt allerdings, weil sie davon ausgeht dass die Quote komplett verfehlt wird.[...]

[...]
Kein Wunder dass eine Sprecherin des Bundesumweltministeriums sagte: "Es ist nicht akzeptabel, dass
Drohungen erhoben werden, notfalls Strafzahlungen für nicht verkauftes E10 in Kauf zu nehmen und diese auf die Spritpreise
aufzuschlagen."
[...]
 
Benzin: Deutsche Europa-Politiker fordern endgültiges Aus für E10 - Wirtschaft und Finanzen - DerWesten

Angesichts der Probleme bei der Einführung des neuen Biosprits E10 fordern Abgeordnete des Europaparlaments die vollständige Abkehr von dem Projekt. „Dieser klimapolitische Unsinn hilft der Umwelt nicht und bestraft den Bürger“, sagte der Vorsitzende der CSU-Gruppe im Europaparlament, Markus Ferber, der „Bild“-Zeitung vom Freitag. „E10 wieder abzuschaffen wäre die effektivste Klimapolitik für Mensch, Fahrzeug und Umwelt.“ Herbert Reul, Energieexperte der CDU im Europaparlament, sagte der Zeitung, der Einsatz von E10 sei überstürzt und falsch verstandener Klimaschutz auf dem Rücken der Autofahrer gewesen. „Je eher E10 von den Tankstellen verschwindet, desto besser.“

Benzin: Widerstand gegen Biosprit E10 wächst - Wirtschaft und Finanzen - DerWesten
Die Kraftstoffrichtlinie von 2009 legt allerdings das Ziel fest, dass bis 2020 zehn Prozent der Energie im gesamten Transportsektor aus erneuerbaren Quellen stammen muss. Wie die Staaten dieses Ziel erreichen, ist ihre Sache.
Das vorläufige Scheitern von E10, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein wirkungsvoller Beitrag des Verkehrssektors zum Klimaschutz vor allem durch andere Maßnahmen eingeleitet werden muss. Dazu gehören spritsparende Automobile, ein Tempolimit auf Autobahnen, Förderung der Elektromobilität, Ausbau des öffentlichen Verkehrs und intelligente Verkehrskonzepte wie Car Sharing.“
 
[Quelle: E10-Boykott: Widerstand gegen Biosprit wächst - Politik - Tagesspiegel]

[...]Am Dienstag soll ein "Benzingipfel" den Widerstand der deutschen Autofahrer gegen den neuen Treibstoff E10 brechen.[...]

[...]Derweil fordern einige Unions-Politiker wie der Europaabgeordnete Markus Ferber (CSU) die Abschaffung des neuen Sprits. Der bayerische Umweltminister Markus Söder (CSU) verlangte angesichts der mageren Klimabilanz des Treibstoffs mit einem zehnprozentigen Bioethanolanteil eine „ökologische Denkpause“. [...]

[...]Der Mineralölwirtschaftsverband (MWV) hält eine Rücknahme von E10 zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr für sinnvoll. Zu viele Investitionen seien getätigt worden. „Wir müssen das jetzt durchbringen“, sagte Sprecherin Karin Retzlaff.[...]

[...]Zwar sei man ursprünglich gegen eine Einführung von Biokraftstoff in diesem Stadium gewesen, „weil es billigere Möglichkeiten gibt, CO2 einzusparen“, wie Sprecherin Retzlaff sagte. Der Verband habe sich aber seit der verbindlichen Entscheidung für die Einführung von E10 bemüht, diese zu unterstützen. 45 Prozent der deutschen Tankstellen seien bereits umgerüstet worden. Und mit der ersten Belieferung mit dem neuen Kraftstoff Anfang Februar sei bereits eine Vielzahl der insgesamt sieben Millionen Informationsflyer, die der Verband beim Umweltministerium bestellt hatte, verteilt worden. „Es kann nicht angehen, dass nun allein uns die Schuld gegeben wird.“[...]
 
E 10-Chaos: Benzin-Gipfel am Dienstag - AZ-Web.de
[...] Über 90 Prozent der Autos vertragen die neue Hauptsorte beim Super Benzin, daher sei es unverständlich, warum Verbraucher so zögerlich seien.

[...]

Das Durcheinander bei der Einführung der neuen Benzinsorte E10 beschert der Staatskasse einem «Spiegel»-Bericht zufolge zusätzliche Einnahmen, wahrscheinlich mehrere hundert Millionen Euro. Weil die Tankstellen deutlich weniger E10 verkaufen, als es die gesetzliche Biokraftstoffquote vorschreibt, müssen die Hersteller Strafen zahlen. Der Mineralölwirtschaftsverband (MWV) rechnet mit einer möglichen Summe von 456 Millionen Euro in diesem Jahr.

Der Geschäftsführer des Biokraftstoffindustrie-Verbandes, Elmar Baumann, betonte, dass die Erfüllung der Biokraftstoffquote in Höhe von 6,25 Prozent des gesamten Kraftstoffabsatzes auch anderweitig möglich sei, etwa durch den Verkauf von mehr Biodiesel - hier waren aber steuerliche Vorteile gekappt worden, die den Verkauf ankurbeln sollten. «Der einstweilige Stopp der weiteren Markteinführung von E10 ist bedauerlich», sagte Baumann.

[...]

Mit der Einführung von E10 setzt die Branche Vorgaben von EU und Bundesregierung um - allerdings schreibt die EU nur vor, dass bis 2020 zehn Prozent der verbrauchten Energie im Verkehr aus Öko-Energien kommen. «Es gibt also auch andere Sektoren und nicht nur den Autofahrer, um dieses nationale Ziel zu erreichen», sagt MWV-Chef Picard. Die Mineralölwirtschaft klagt, dass sie zum Verkauf eines Ladenhüters gezwungen werde.

Mit mehr Biokraftstoff will die Bundesregierung erreichen, dass Deutschland unabhängiger wird vom Öl und das Klima mehr geschützt wird. Aber viele Autofahrer fürchten um ihre Motoren, zudem ist E10 nicht so leistungsstark wie Super Plus mit einer Beimischung von nur fünf Prozent Ethanol.

[...]

Eine Sprecherin Aigners betonte, mit einer neuen Verordnung zu Biosprit solle sichergestellt werden, dass die Biokraftstoffe einen «substanziellen Beitrag» zur Senkung des Treibhausgasausstoßes leisten. Die Frage einer Konkurrenz zwischen «Tank und Teller» sei für die Produktion von Bioethanol nicht so entscheidend, die Anbaufläche von Rohstoffen für Biogas, etwa Energiemais, sei viel größer.

Dagegen müssen sich die Verbraucher in Deutschland nach Ansicht der Ernährungsindustrie wegen der Einführung des Biokraftstoffs E10 auf stärker steigende Preise einstellen. «Wir haben die Sorge, dass die Konkurrenz auf den Anbauflächen weiter zunimmt und dass sich das auf die Preise auswirkt», sagte Sabine Eichner, Geschäftsführerin der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, der dpa.
 
[Quelle: Brüssel: E10: Begann das Jahr mit einer Biosprit-Lüge? - Wirtschaft - Aktuelle Wirtschafts- und Finanznachrichten - Augsburger Allgemeine]

[...]
Beruht der Streit um die E10-Einführung nur auf einem Missverständnis? Oder begann das Jahr 2011 mit einer Biosprit-Lüge?[...]

[...]
Die EU-Kommission hat am Freitag die Darstellung der Bundesregierung, Deutschland habe den Kraftstoff E10 einführen müssen, scharf zurückgewiesen. „Es gab und gibt keinen Zwang, E10 jetzt auf den Markt zu bringen“, stellte Joe Hennon, Sprecher von Umweltkommissar Janez Potocnik, klar.
[...]

[...]
Für den Europa-Abgeordneten Markus Ferber (CSU) ist die Sache klar: „Deutschland wollte mal wieder alles besonders richtig machen und den neuen Sprit mit der Brechstange durchsetzen.“ Er sprach sich dafür aus, E10 jetzt zu stoppen und zusammen mit den Autoherstellern „vernünftige Konzepte zu entwickeln, um dann 2020 entsprechende Kraftstoffe zu haben, die auch zu den Motoren passen“.
[...]

[...]
Der stellvertretende FDP-Bundestagsfraktionsvorsitzende Patrick Döring widerspricht dieser Argumentation. „Ich habe noch keine besseren Vorschläge gehört, CO2 deutlich zu verringern, als durch die Beimischung von Ethanol.“ Die Forderungen von EU-Politikern, E10 abzuschaffen, sei scheinheilig: „Die Europäische Kommission hat uns das doch alles eingebrockt.“[...]

[...]
Man kann nicht beim ersten Lüftchen eine Kehrtwende machen“, sagte er mit Blick auf die Forderung verschiedener Unionspolitiker, E10 wieder abzuschaffen. „Wir halten an E10 fest, im Sinne der Verbraucher.“ Es liege an der Auto- und der Benzinbranche, ihre Blockadehaltung aufzugeben und die Verbraucher zielführend zu informieren.[...]
 
Polizei tankt kein E10 (Düsseldorf)

[Quelle:Polizei tankt kein E10 - WDR MEDIATHEK - WDR.de]

[...]
Polizei tankt kein E10 - MEDIATHEK - WDR.de

Die meisten Streifenwagen der Düsseldorfer Polizei sind Dieselfahrzeuge. Für die übrigen Autos im Fuhrpark wurde nun ein Tankverbot für E10-Sprit ausgesprochen. Es gibt Bedenken wegen der Verträglichkeit bei den diversen Modellen.
[...]
 
Hallo,

ja, ich weiß, die E10-Threads scheinen hier irgendwie überhand zu nehmen. Ich dachte mir nur, dass es vielleicht mal ganz hilfreich wäre, die Fakten und Märchen rund um E10 mal gesammelt zusammen zu tragen, dass man auch für unsichere einen zusammen gefassten Überblick hat.
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Was ist E10 überhaupt?
E10 bezeichnet einen neuen Kraftstoff, der nahezu identisch mit dem bisherigen Super-Kraftstoff ist. Nur ist bei E10 ein maximal 10%iger Ethanolgehalt enthalten. Als Biokraftstoff wird es deshalb bezeichnet, weil Ethanol bei der Verbrennung nur so viel CO2 abgibt, wie es während des Wachstums der Rohstoffe annimmt.

Darf ich E10 tanken?
Wie so häufig schon erwähnt, dürfen min. 90% der heutigen Autos E10 tanken. Da wir ein Dacia-Forum sind: Dacia hat eine E10-Freigabe für alle aktuellen Modelle heraus gegeben.
Logan, Logan MCV, Sandero, Duster, Pick-Up und Express.

Also kann ich E10 doch bedenkenlos tanken.
Nein. Dass ein Auto E10 verträgt, heißt noch lange nicht, dass es ihm auch gut tut. Ich kann auch permanent Bohneneintopf mit Chili essen aber die Langzeitfolgen wären fatal. Zumindest für meine Abgasanlage.
Aber eben diese Langzeiterfahrungen bezüglich der Veträglichkeit von E10 liegen nicht vor. Niemand kann mit Sicherheit sagen, ob nicht durch E10 ein Motorschaden nach bspw. 50.000km entsteht. Und im Falle eines Motorschadens ist der Fahrzeughalter in der Beweispflicht. Entsprechende Beweise sind aber kaum zu finden, da es selbst für Sachverständige annähernd ausgeschlossen ist zu erkennen, ob nun E10 am Motorschaden schuld war oder nicht.

Sprit ist schon teuer genug. E10 ist bei meiner Tankstelle am billigsten. Warum soll ich das also nicht tanken?
Bevor es zu den Gründen kommt: Fahrt mal ein oder zwei freie Tankstellen an. Die meisten freien Tankstellen bieten das bisherige Super zum gleichen Preis an, wie das neue E10.
Und nun zu den Gründen:
Es mag zwar stimmen, dass E10 an vielen Tankstellen mittlerweile der günstigste Benzinkraftstoff ist; allerdings ist das Problem daran, dass Ethanol einen geringeren Heizwert als Benzin hat. Das heißt im Klartext, dass für die gleiche Motorleistung mehr Kraftstoff verbrannt werden muss. Darauf resultiert ein höherer Verbrauch. Auf dem Papier beträgt dieser Mehrverbrauch 1,5%. Das setzt aber voraus, dass im bisherigen Super 5% Ethanol enthalten sind und im E10 auch wirklich 10% Ethanol. Wie diese Tabelle jedoch zeigt, variiert der Ethanolanteil gehörig.
In der Praxis ist der Mehrverbrauch höher. Ich habe knappe 4Liter/100km gehabt. Durch den entstandenen Mehrverbrauch rechnet sich der geringere Literpreis nicht mehr wirklich.

Aber E10 belastet die Umwelt doch weniger als der bisherige Kraftstoff.
Stimmt. Aber auch wieder nur auf dem Papier. Zwar gibt 1 Liter E10 weniger CO2 bei der Verbrennung ab als bisheriges Superbenzin, durch den Mehrverbrauch kommt aber unter dem Strich das Gleiche raus. Hinzu kommt, dass die Produktion von E10 die Umwelt mehr belastet als würde man beim herkömmlichen Super bleiben. Unter anderem die benötigtenSpezialdünger und die Landwirtschaftlichen Maschinen sind bestimmt nicht "bio".
Ein weiterer Punkt ist, dass für die Gewinnung von Ethanol große Agrarflächen benötigt werden, die dann der Nahrungsmittelindustrie fehlen, was wiederrum höhere Preise bei Lebensmitteln zur Folge hat.

Aber die Regierung sagt, dass wie auf E10 umsteigen müssen. Die EU will es so
Ja müssen wir. Um die Regierung gut aussehen zu lassen. Fakt ist, dass es keine Vorschrift aus der EU gibt, dass E10 eingeführt werden müsse. Die einzige Vorgabe lautet, dass bis 2020 10% der Energie aus dem gesamten Transportsektor aus erneuerbaren Energien bestehen müssen. Eine reine Erfüllung dieser 10% allein durch Autofahrer mit Benzinern stand nie zur Debatte.

Was kann ich gegen E10 tun?
Einfach nicht tanken. Die Regierung sowie die Mineralölgesellschaften sind bisher noch immer der Meinung, dass die Verbraucher kein E10 tanken, weil sie unsicher sind, ob ihr Fahrzeug es verträgt.
Richtig ist aber, dass 70% der Autofahrer sich weigern E10 zu tanken. Durch diese Weigerung wurde ein Stein ins rollen gebracht, der zeigt, dass Autofahrer nicht alles mit sich machen lassen. Der beste Boykott gegen E10 ist, es sich nicht in den Tank zu füllen. Vielleicht schafft man es so auch, die Regierung und Branchen davon zu überzeugen, dass alternative Antriebe der Schlüssel zu meh Umweltschutz sind und nicht Pseudobiokraftstoffe.

Wird das herkömmliche Super bald nicht mehr erhältlich sein?
Bisher sieht die Gesetzeslage es vor, dass der bisherige Super den Bestandschutz erhält und weiterhin unbegrenzt erhältlich bleibt. In der Praxis sieht es allerdings so aus, dass das bisherige Super verschwindet und statt dessen nur noch das teurere SuperPlus angeboten wird.

Die Mineralölgesellschaften kündigen an, anfallende Strafzahlungen auf die Verbraucher umzulegen.
Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Diese Äußerung hat die Mineralölgesellschafter auf sehr wenig Gegenliebe von allen Seiten stoßen lassen. Und seien wir whrlich. Teurer wird der Sprit sowieso.
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So ich hoffe das war das wichtigste in dieser kleinen FAQ. Der Inhalt darf zu Informationszwecken kopiert werden, sofern er mit einer Quellenangabe versehen wird.

Ich habe im Anhang noch eine E10-Verträglichkeitsliste der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) angefügt.
 

Anhänge

Zuletzt bearbeitet:
Die Regierung ist wohl auch durch das unterzeichnete Kyoto-Protokoll wahnwitzige Co2 Minderungen eingegangen.
Die sollen nun durch E10/E15, B7 Kraftstoffe und Haus- u. Kessel- Sanierungen erreicht werden.
Da braucht es dann die EU-Verordnung als Sündenbock nicht, das waren die deutschen Politiker schon ganz alleine.

Wenn es wirklich nur um Treibhausgase ginge müsste erst einmal untersucht werden wie stark E10 den N2O Ausstoß erhöht. N2O ist ein potenteres Treibhausgas als es CO2 ist.

Kyoto-Protokoll ? Wikipedia

Die Berechnungen des Mehrverbrauches von E10 mit dem Ergebnis 1.7% basieren ganz offenbar auf falschen Annahmen.
Siehe obige Tabelle mit den tatsächlichen Ethanol Gehalten.

E5 Kraftstoff muss nicht, und musste nie, genau 5% Ethanol enthalten; NULL % Ethanol war und ist auch zulässig!

Die Basis um den Mehrverbrauch durch E10 zu brechen muss also eine Kraftstoffqualität sein die die null % Ethanol enthält oder seeeehr wenig.

Auch die jetzige Kennzeichnung "enthält bis zu 10% Ethanol" ist sehr schwammig und macht selbst die theoretische Berechnung des Mehrverbrauches durch E10 schwierig.
Es ließe sich lediglich ein theoretischer Worst-Case und ein Best-Case Bereich für den E10 Mehrverbrauch errechnen.
Aussagen von nur 1.7% Mehrverbrauch scheinen so gesehen nicht seriös.

Die erste öffentliche E10-Verbausmessung hat offenbar die Auto-Bild Veröffentlicht und kommt zu einem Mehrverbrauch durch E10 von ca. 5% und maximal 1.2 Liter.

Wer das nachrechnet wird sicherlich zu dem Schluss kommen müssen das auch der fossile ÖL-Anteil des E10-Kraftstoffes schneller verbraucht wird, so das auch die benötigte Menge an Fossilem Kraftstoff steigt.

Offenbar hat die AB auch noch einen Seat mit 1.4L FSI Motor getestet, kein Turbo, mit ganz ähnlichen Ergebnissen.
Verbrauchstest E10: VW Golf 1.4 TSI - autobild.de
 
Was bringt E10-Sprit der Umwelt?

Quelle Greenpeace
Was bringt E10-Sprit der Umwelt? - Greenpeace, Nachrichten zum Thema Landwirtschaft

Auszüge

Agrarkraftstoffe sind keine Lösung

Absehbar ist, dass die für unseren Spritverbrauch notwendigen Pflanzen mit hohem Dünge- und Pestizideinsatz angebaut werden und dadurch gravierende Umweltprobleme verursachen. Es wird zu erhöhten Lachgasemissionen, Überdüngung von Gewässern und Biodiversitäsverlusten durch den Anbau in Monokultur kommen.

Zusätzlich kann der steigende Anbau der Treibstoffpflanzen dazu führen, das Lebensmittel knapp und sehr teuer werden. Das trifft die Ärmsten besonders hart. Gleichzeitig erhöht es den Run auf die Abholzung der letzten Urwälder - um weitere Anbauflächen für die Landwirtschaft zu erschließen. Ein schrecklicher Kreislauf auf Kosten unseres Klimas.

"Der positive Beitrag von Agrarkraftstoffen zum Klimaschutz ist sehr gering," sagt Martin Hofstetter, Landwirtschaftexperte bei Greenpeace. "Unter Umständen ist er sogar negativ und kann den Klimawandel anheizen. Insbesondere wenn für die Erzeugung der Agrotreibstoffpflanzen Urwälder gerodet werden."

Weltweite Agrarfläche reicht nicht aus Öl zu ersetzen

Wollte man beispielsweise in Deutschland Benzin und Dieselkraftstoff (51,8 Mio t) vollständig durch Rapsöl und Ethanol aus Getreide ersetzen, würde dafür die gesamte deutsche Acker- und Grünlandfläche nicht ausreichen. Es müssten zudem sämtliche Nahrungsmittel importiert werden. Und trotzdem könnte nur ein Teil der Fahrzeuge mit heimischen Agrosprit fahren.

Um das Problem noch deutlicher zu machen: Schon jetzt ist die EU ein sogenannter Nettoimporteur. Es werden derzeit umgerechnet 35 Millionen Hekta Ackerland von außerhalb der EU benötigt, um den Nahrungs- und Agrospritbedarf in Europa zu decken. Den Agrospriteinsatz zu erhöhen, führt nur dazu, dass wir mehr importieren müssen.

In den USA wird in immer größerem Stil Ethanol aus Mais hergestellt und der intensive - also düngemittel- und pestizidreiche - Maisanbau hat deutlich zugenommen. Die daraus resultierenden Stickstoff-Düngerreste gelangen über Mississippi und Missouri in den Golf von Mexico. Mit der Folge, dass es dort immer größeren Dead Zones gibt.

"Steigende Ethanolmengen im Benzin sind keine sinnvolle Klima- oder Umwelschutzmaßnahme. Sie reduzieren auch nicht unsere Importabhängigkeit und verschleiern nur den Blick auf die richtigen klimarelevanten Maßnahmen", kritisiert Hofstetter. "Sinnvoll wäre es den Benzinverbrauch zu drosseln, leichtere Autos zu bauen, striktere Zulassungsregelungen für einen sinkenden Flottenverbrauch zu erlassen oder neue, zukunftsfähige Mobilitätskonzepte zu erarbeiten."
 
[Quelle: Treibstoff: E10-Biosprit ist gefährlich für alle Autos - Nachrichten Wirtschaft - WELT ONLINE]

[...]Das neue Benzin könnte für die Motoren erheblich schädlicher sein als bislang bekannt. BMW und Daimler wollen einen neuen Verdacht gemeinsam untersuchen.[...]

[...]
Durch den hohen Ethanolanteil nehme die Wassermenge im Motor zu, sagte Thomas Brüner, der Leiter der Mechanikentwicklung bei BMW, der „Welt am Sonntag“: „Das Wasser kondensiert aus den Verbrennungsgasen und gelangt ins Öl, das dadurch verdünnt wird und schneller altert.“ Je nach Land und der dort verfügbaren Kraftstoffqualität könne es daher sein, „dass wir die Ölwechselintervalle verkürzen müssen“. Im Klartext: Um Schaden von den Motoren abzuwenden, müssen Autofahrer künftig womöglich häufiger zum Ölwechsel in die Werkstatt fahren – was zum Beispiel bei einem Sechszylinder jedes Mal gut 200 Euro kostet.[...]

[...]
Allerdings ist die Politik mitverantwortlich. Der Energieexperte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), Holger Krawinkel, etwa begrüßt den Käuferstreik: „Die Politik muss sich jetzt endlich überlegen, wie sie die ökologische Erneuerung des Energiesystems vom Kopf auf die Füße stellt.“ Kritik richtet sich vor allem an den federführenden Minister: Umweltressortchef Norbert Röttgen (CDU). „Das Sensorium für Stimmungen und Sensibilitäten in der Bevölkerung ist in dem Ministerium ausgesprochen unterwickelt“, sagte FDP-Fraktionsvize Patrick Döring der „Welt am Sonntag“.
[...]
 
Quelle: Experten: E10 erhöht bei allen Autos Motorverschleiß - Yahoo! Nachrichten Deutschland
Experten: E10 erhöht bei allen Autos Motorverschleiß


Der sogenannte "Biosprit" E10 erhöht nach Ansicht einiger Experten bei allen Autos den Motorverschleiß. Es seien unter Umständen häufigere Ölwechsel erforderlich. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) verteidigte den "Biosprit", dem zehn Prozent aus Pflanzen gewonnenes Ethanol beigemischt ist.
Durch den hohen Ethanolanteil nehme die Wassermenge im Motor zu, sagte Thomas Brüner, der Leiter der Mechanikentwicklung bei BMW, der "Welt am Sonntag". "Das Wasser kondensiert aus den Verbrennungsgasen und gelangt ins Öl, das dadurch verdünnt wird und schneller altert." Je nach Land und der dort verfügbaren Kraftstoffqualität könne es daher sein, dass die Intervalle für einen Ölwechsel verkürzt werden müssten.

Experten rieten Autofahrern laut "WamS" dazu, sicherheitshalber häufiger den Peilstab zur Kontrolle des Ölstandes zu ziehen. Wenn dieser statt eines niedrigeren plötzlich einen höheren Ölpegel als bei der vorigen Kontrolle anzeige, bestehe ein Verdacht auf Ölverdünnung. Dies gelte grundsätzlich für alle Autos, nicht nur für die knapp zehn Prozent der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge, für die das Tanken von E10 ohnehin nicht empfohlen wird.

Bundesumweltminister Röttgen sagte der "Bild am Sonntag": "Die Einführung von Biokraftstoff dient dazu, unsere Abhängigkeit vom Öl zu reduzieren." Jetzt seien die Ölkonzerne in der Pflicht, die mit breiter parlamentarischer Mehrheit beschlossene Biokraftstoffquote einzuhalten.
 
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