E 10 Tanken oder nicht? (nur technische Aspekte!)

Hi
Der Panda 169 12er brauch aber einen 1/2 Liter mehr bei E 10 ist meine Erfahrung mit E 10 .
Mfg
Joo, das stimmt, E10 macht beim Panda keine Probleme aber ein bisschen mehr Verbrauch
(bin mittlerweile weg von E10, dachte früher E10 = umweltfreundlich, der Dokker bekommt jetzt
wieder normale Suppe95 :lol:)
 
Nochmal wegen Palmöl. Der Anteil des Palmöls von der Gesamtproduktion für Kraftstoff ist rel. gering. Etwa jedes zweite Supermarktprodukt bei uns enthält Palmöl, wie Margarine, Pizza, Schokoriegel, Waschmittel, Cremes oder Lippenstift...
Da wird ein Großteil dafür ver(sch)wendet. In Südamerika wächst, plakativ gesagt, unser Billigfleisch...

Einige brauchen 98 Oktan, habe ich so in Erinnerung
Die Motoren, die 98 Oktan benötigen, wie z.B. der geniale Motor des Honda S2000 (dreht über 9000 U/Min, Halleluja!) müssen Super+ tanken. Hochleistungsoldtimer, aus der Zeit des Bleibenzins, die damals zwingend nach Super verlangten, müssen auch Super+ tanken, denn das bleihaltige Super hatte auch 98 Oktan.
 
Wie soll man aus Palmöl Ethanol herstellen in industriellem Maßstab? Ich kenne dazu kein Verfahren.
Ich kann das Verestern etc dann nennt sich das aber FAME und kommt in den Diesel.
Palmöl/fett ist jede Menge in Kosmetika und Lebensmittel. Palmölfreies Fett ist im Einkauf teurer als Mischware z.b. zum Frittieren.
 
Also gut, doch nochmal OT
...

Dass es eine zu starke Nitratverlagerung ins Grundwasser gibt ist richtig. Deshalb muss bedarfsgerecht gedüngt werden und das kann man mittlerweile sehr exakt. Das geht direkt während des Düngens auf der Maschine mittels Sensoren. Das ist z.B. eine solcher Sensor. Es gibt aber auch noch andere.
...
Entsprechende Vorschriften werden bald kommen (müssen).

Hallo,
zwischen Können und so Handeln liegt aber ein riesen Unterschied. Nur mal kurz ua. auf den Nitratbericht des
BMUB verwiesen www.bmub.bund.de/PM6837
Nach der grafischen Übersichtsdarstellung der mittlerweile Langzeitmeßwerte sind wir in weiten Teilen längst bei dunkel, dunkel Rot angekommen. Auch kann das Süßwasser kaum noch, bzw. nur noch mit immer größeren Aufwand als Trinkwasser hergenommen werden. Konsequenz sind die teilweise recht intensiv gestiegenen Endverbraucherpreise...

syl
 
Preise haben mit der Produktion gar nicht so viel zu tun! Die sind nicht marktkonform, weil zu viele Einflüsse da wirken.
Der Link vom BMUB ist mir bekannt. Genau deshalb wird daran geforscht und auch die Düngeverordnung immer angepasst. Ich weiß das, weil ich mich beruflich damit beschäftige! Aber um zum Ende zu kommen. wer sich für diese Thematik interessiert, bitte sucht doch mal in Goggle scholar nach den Artikeln. Schlagwörte wie "remote sensing" fertilization of crops" "fertilization strategies", "Vegetation Indices" und ähnliche helfen da weiter. Wer einen Landwirt kennt, kann sich ja auch mal gerne verschiedene Zeitschriften ausleihen, wie die "Bauernbravo" (Top Agrar) oder das DLZ-Magazin. Auch die DLG-Mitteilungen, sowie das landwirtschaftliche Wochenblatt sind in der Hinsicht zum Einstieg in die Thematik sehr hilfreich.
Aber ich habe nun wirklich mehr als genug OT geschrieben und halte mich hier zumindest mit OT zum Thema E10 raus.
 
Vor kurzem war ein Bericht über gefährdete Tiere drin, da wurde u.A. auch der Orang Utan erwähnt, der in dem betroffenen Gebiet vor dem Aussterben steht, da der Regenwald für den Anbau immer mehr gerodet wird.
Speziell das durchgeführte Verfahren der BRANDRODUNG wäre gerade für die Co2 Bilanz ein großes Problem.
Der dazu befragte “Landwirt“ zuckte nur mit den Schultern ind verwies auf die Arbeitsplätze, die dadurch entständen.

Ich finde es zynisch Studien zu zitieren, die behaupten der Anbau würde stagnieren, wenn auf der anderen Seite der Welt gleichzeitig Flächen in der Größe eines deutschen Bundeslandes in Flammen stehen.
 
Ich finde es zynisch Studien zu zitieren, die behaupten der Anbau würde stagnieren, wenn auf der anderen Seite der Welt gleichzeitig Flächen in der Größe eines deutschen Bundeslandes in Flammen stehen.
Zynisch oder nicht, es ist leider Fakt!

Aber nun bin ich endgültig raus hier aus E10. Wer sich informieren möchte, in meinem vorherigen Beitrag habe ich ein paar Suchmöglichkeiten genannt. Ansonsten bieten sich noch Unibibliotheken an, die haben meist auch Zeitschriften zu Verfügung in denen man nachlesen kann. Zumindest an der TU-München kann diese jeder besuchen.
 
Frankfurter Rundschau 15.03.2011 Chef des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbath: " ... importierten Agrosprit etwa aus brasilianischem Zuckerrohr. Mögliche Probleme in der Landnutzung – Stichworte: Vernichtung von Regenwald oder Verdrängung von Nahrungsmittelproduktion – müssten natürlich beobachtet werden. „Derzeit sehe ich sie beim nach Deutschland importierten Bio-Ethanol nicht. Treiber dieser Probleme ist nach wie vor der hohe Fleischkonsum“, meint Flasbarth.“ In der heimischen Produktion müsse die Agrarpolitik den Umbruch von Grünland wirksam verhindern, sonst kippe die Bilanz des Biosprits."

Behaupte nur jemand, dass die Nutzung von Erdöl- und Erdgasprodukten den Tierarten und Pflanzenarten nicht schaden würde. Das Gegenteil ist der Fall
Klimawandel: Die globale Erwärmung bedroht jede sechste Art | ZEIT ... 30.04.2015.

Biosprit könnte vielleicht eine Chance sein, wenn man bedenkt, dass Landwirte in vielen Teilen der Welt unter ruinös niedrigen Preisen für ihre Produkte leiden. Teilweise dürfen sie nicht in reiche Länder exportieren, da diese Länder ihre Märkte abschotten und Importmargen abschöpfen.

bpb 03.04.2015: Die Vereinigten Staaten haben zwischen 1995 und 2009 eine Viertel Billion US-Dollar (rund 180 Milliarden Euro) an Agrarsubventionen ausgeschüttet, ... Subventionen in dieser Größenordnung haben rund um den Globus fatale Folgen, denn große Mengen landwirtschaftlicher Produkte wandern auf den Müll, die Preise für Lebensmittel werden gedrückt und Bauern ihrer Existenzgrundlage beraubt.

Mehrfach las man von "Alarmierende Selbstmordrate unter indischen Landwirten" - was aber, wenn diese Landwirte zu guten Preisen Biosprit produzieren und nach Europa exportieren dürften?

Zeit 20.01.2015: "Europäisches Hähnchenfleisch ist in Westafrika so billig, dass die einheimischen Landwirte pleitegehen."

Wir müssen uns endlich von der sehr naiven Vorstellung befreien, dass Landwirte in Afrika, Südamerika oder Indien "bitteschön" nur Lebensmittel produzieren sollen. Sie sollen selbstverständlich auch Exportprodukte erzeugen, exportieren und daran gut verdienen dürfen.
 
Nur falls es noch keiner bemerkt haben sollte, Pferde in der Landwirtschaft gibt es nicht mehr. Ergo wird auch kein Hafer mehr angebaut. Textilfasern sind heute synthetisch also wird auch kein Flachs und kein Hanf mehr benötigt. Farben sind ebenfalls synthetisch und damit entfällt der Anbau von Waid oder Krapp. Noch vor 100 Jahren wurden 40% der Ackerflächen für den Anbau von Rohstoffen benötigt. Wurden vor 100 Jahren noch 20 t Getreide pro Hektar erzielt sind es heute 60 t. Wohin mit den Agrarprodukten? Das führte zur sogenannten Veredelung und der Massentierhaltung. Erst dadurch wurde Fleisch für alle erschwinglich und zum Massenprodukt. Dieser Weg ist nun aber auch verschlossen. Einziger derzeitiger Ausweg, der Anbau von Energiepflanzen und damit auch E10, Biodiesel und Biogas.

Ehe ich es vergesse, Viehhaltung war absolut notwendig. Denn nur so konnte der benötigte Dünger erzeugt werden und dazu brauchte man Wiesen.
 
Trotzdem...
Deutschland ist Vorreiter in Sachen Umweltschutz.
Dass auch wir Fehler gemacht haben und auch immer noch machen kann kein Grund sein, dass wir die nachhaltige Zerstörung der Umwelt und vor Allem der Tierwelt in anderen Ländern damit rechtfertigen.

Wenn wir so anfangen, können wir mit dem Umweltschutz auch gleich aufhören.

Das könnte man jetzt auch auf auf andere Bereiche, wie z.B. Menschenrechte ausdehnen.
Wir legalisieren die Unannehmlichkeiten auf der Welt damit, dass "die Deutschen" das auch schon getan haben.

Auf solche Meinungen kann ich dankend verzichten.
 
Zuletzt bearbeitet:
E10 tanken oder nicht ist wohl wie mit den Religionen - egal welche du wählst, alle anderen sind der Meinung es ist die Falsche.
Aber Fakt ist, sind die Autos vom Hersteller für E10 zugelassen, dann fahren sie auch damit. Unabhängig ob der Boden in Deutschland oder Brasilien oder sonstwo ausgelaugt wird. Denn das ist wieder eine ganz andere Sache und für die kann das Benzin selber nun mal garnichts.
 
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