Elektroantrieb - Hybrid [Sammelthread]

Ich frage mich, warum in Deutschland nicht viel mehr Hybrid-Antriebe bei Bussen eingesetzt werden.

Bei unseren London-Touren sind wir sehr viel mit dem Bus, neben der Tube, gefahren. In London haben die sehr viele von diesen neuen Doppeldecker-Bussen mit Hybrid-Antrieb. Ich habe mich ein paar Mal schräg hinter den Fahrer setzen können und hatte sogar einen Blick auf die Ladeanzeige.
Beim Abfahren von der Haltestelle beschleunigen die Dinger rein elektrisch, und zwar recht zügig und nach meinem Empfinden schneller als die Dieselbusse bei uns in Bremen.
Nach ein paar dutzend Metern Fahrt setzt der Diesel, durchaus vernehmlich, ein. Man merkt einen klenen Ruck und eine Änderung des Antriebsgeräusches. Beim Halten an der Haltestelle rekuperieren die Fahrzeuge, die Ladeanzeige springt von Rot auf Grün. Ich denke, allein durch das Anfahren mit Strom sparen die in London einen Haufen Diesel, sind aber in der Lage, die Fahrzeuge in normaler Taktung zu betreiben ohne lange Ladezeiten.
Ich halte das für eine intelligente Mischung von Verbrenner und Elektroantrieb.

Im Gegensatz dazu würde ich mir PRIVAT, bei meinem derzeitigen Streckenprofil, niemals einen Hybriden kaufen. Den Mehrpreis für die Hybridtechnik würde ich nie reinfahren, ich habe 42 Km einfachen Arbeitsweg, davon 40 km Autobahn bei 120-140. Da läuft kein Elektromotor in Hybridtechnik mit. Die machen wirklich nur im Kurzstrecken-/Stadtverkehr einen Sinn. Das erzählt den Käufern natürlich niemand.
 
Ich denke, dass ist mit den Dieselverbräuchen vergleichbar.

Unter günstigen Bedingungen (trocken, kein Stau, 90 km/h Zielgeschwindigkeit) fahre ich mit 3 Liter pro 100 km, entspricht 15 kWh für 100 km.
Im Stadtverkehr oder schnell auf der Autobahn sind es 5 Liter pro 100 km, wären dann 25 kWh.

Wer sparsam fährt, kann mit 15 bis 20 kWh rechnen. Wer nicht ausdrücklich sparsam fährt, muss mit 20 bis 25 kWh rechnen.

Bei 25 Cent pro kWh wären das rund 4,40 Euro pro 100 km bei sparsamer Fahrweise oder 5,60 Euro bei unbedachter Fahrweise. Auch ziemlich gleich mit den Diesel- oder LPG-Kosten.

Übrigens: wenn ich die CO2-Emission betrachte, liegen Diesel und E-Auto auch da ungefähr gleich auf, nämlich gute 100 Gramm pro Kilometer (siehe: Wie viel CO2 verursacht eine Kilowattstunde Strom im deutschen Strommix). Kann ja mal jemand nachrechnen, ob ich mich nicht vertan habe.
Ein Elektroauto sollte vorzugsweise mit reinem Ökostrom betrieben werden. Alles andere macht wenig Sinn. (Wir haben schon seit über 10 Jahren Ökostrom) Dann ist das Fahrzeug unter der Fahrt auch wirklich nahezu Emmisionsfrei.

Ich kenne jetzt nur die Werte vom Kia Soul EV: Der verbraucht etwas unter 15 kw im Schnitt und somit 4-4,5€.
Deinen Diesel fährst du aber nicht im Schnitt mit 3 Liter sondern eher mit 4,5-5. Bei 4,5l sind das etwa 5€.
Aber - da wären ja auch noch Wartung, Steuern, Parkgebühren etc. Und eben ein gewissen Unsicherheitsfaktor - Welchen Wertverlust beim Diesel? Überhaupt noch verkaufbar? Fahrverbot? Wie entwickeln sich Treibstoffpreise? Das alles spricht nicht unbedingt für den Verbrenner.

Wer jetzt aktuell viel fährt und schon einen Diesel besitzt sollte den denke ich weiterfahren. Wer sowieso neu kaufen möchte kann sich ja mal ein E-Auto durchrechnen - sofern das Fahrprofil passt ist es eine Option. Denn einen Diesel würde ich jetzt nicht mehr neu kaufen...
 
Deinen Diesel fährst du aber nicht im Schnitt mit 3 Liter sondern eher mit 4,5-5. Bei 4,5l sind das etwa 5€.
Die Fahrten, die ich anstelle mit dem Diesel mit dem E-Auto machen würde, wären die Fahrten zur Arbeit. Und die mache ich mit 3 bis 3,5 Liter auf 100 km.

Und wenn ein E-Auto mit purem Ökostrom betrieben wird, dann muss irgendwo anders eben mehr Strom aus fossilen Brennstoffen bereitgestellt werden. Stromabnahme aus einem gemeinsamen Versorgungsnetz kann man vernünftiger Weise nur im jährlichen Strommix beurteilen. Wer etwas anderes tut, zeigt damit, dass er den Blick für das große Ganze verloren hat und sich die Sachen schön rechnet. Machst Du nicht oder besser: solltest Du nicht machen. Denn sonst müsste man Deine Argumentation insgesamt in Zweifel ziehen.
 
Die Fahrten, die ich anstelle mit dem Diesel mit dem E-Auto machen würde, wären die Fahrten zur Arbeit. Und die mache ich mit 3 bis 3,5 Liter auf 100 km.

Und wenn ein E-Auto mit purem Ökostrom betrieben wird, dann muss irgendwo anders eben mehr Strom aus fossilen Brennstoffen bereitgestellt werden. Stromabnahme aus einem gemeinsamen Versorgungsnetz kann man vernünftiger Weise nur im jährlichen Strommix beurteilen. Wer etwas anderes tut, zeigt damit, dass er den Blick für das große Ganze verloren hat und sich die Sachen schön rechnet. Machst Du nicht oder besser: solltest Du nicht machen. Denn sonst müsste man Deine Argumentation insgesamt in Zweifel ziehen.
Das ist jetzt zwar echt OT aber muss leider sein. Du hast Recht - Ökostrom ist meinstens Augenwischerei. Kaufe ich bei RWE den Ökostrom erhält der nicht Ökostromkunde eben mehr Kohlestrom richtig.

Aber dann setz dich bitte mal mit Lichtblick: Ökostrom für Privatkunden - LichtBlick (https://www.lichtblick.de/privatkunden/oekostrom/?erid=1504014361975524504&gclid=EAIaIQobChMI6OD-jMr81QIVLbvtCh1ECwuVEAAYASAAEgJp_fD_BwE)
Naturstrom: Ökostrom Privatkunden | NATURSTROM AG (https://www.naturstrom.de/privatkunden/strom/?gclid=EAIaIQobChMIopqwnMr81QIVxrftCh2HqAMNEAAYAyAAEgJyp_D_BwE)
oder Greenpeace Energy: https://www.greenpeace-energy.de/privatkunden.html

auseinander. Das ist "echter" Ökostrom, der eben nicht reingewaschen ist.
 
....das war wohl nichts.
Dadurch dass diese Busse erheblich teurer sind als die mit Verbrennungsmotor haben sie sich als Alternative eben nicht durchgesetzt.

Tom, es gibt ein sehr schönes Sprichwort: Wer die Geschichte nicht kennt macht alle Fehler zweimal.

Die O-Busse und die Straßenbahn waren gegen den billigen Diesel chancenlos unterlegen. Heute wäre man froh wenn man sie beide in so mancher Stadt noch hätte. Beim abschaffen wollten alle so modern sein, dabei war es ein vernünftiges Massenverkehrskonzept so wie die S-Bahn.
Jetzt bin ich für so manchen hier wohl oder übel ein dem alten anhängender. Aber wir werden einen ÖPNV brauchen....
 
Im Gegensatz dazu würde ich mir PRIVAT, bei meinem derzeitigen Streckenprofil, niemals einen Hybriden kaufen. Den Mehrpreis für die Hybridtechnik würde ich nie reinfahren, ich habe 42 Km einfachen Arbeitsweg, davon 40 km Autobahn bei 120-140. Da läuft kein Elektromotor in Hybridtechnik mit. Die machen wirklich nur im Kurzstrecken-/Stadtverkehr einen Sinn. Das erzählt den Käufern natürlich niemand.
Nö, ganz so einfach ist das nicht. Schau mal was ein normaler Golf kostet und schau mal was ein Toyota oder Honda Hybrid kostet. Der Sinn des E-Motors im Hybrid ist lediglich den Verbrenner zu unterstützen und die Verbrauchspitzen zu kappen und das macht er auch beim beschleunigen auf der BAB . Wo du natürlich Recht hast der Mehrpreis gegenüber eines Dacias ist natürlich vorhanden. Der Honda kostet (nicht Liste) ab 20.000€ mit einer brauchbaren Ausstattung die Differenz zum Dacia kannst du erstmal vertanken. Vergleicht man das dann mit den preisintensiveren Marken sieht es wieder anders aus. Wie gesagt ich war begeistert und nach der Proberunde (Landstraße) standen da 4,5l Durchschnittsverbrauch. Wie weiter vorn schon geschrieben BAB ohne Tempolimit machen E-Mobile und Hybridtechnik das Leben schwer.
 
Ich meine die O-Busse fahren noch in Eberswalde-Finow und in Wuppertal? Vor kurzen habe ich bei Wikipedia von einem chinesischen Lösungsansatz gelesen.
Der Bus (?) besteht aus mehreren koppelbaren Wagen die auf separaten Asphaltspuren fahren aber auch auf die normalen Straße ausweichen können.
Die Batterie hat Energie für 15 km und wird bei jeden Stopp über Stromabnehmer in der Haltestelle nachgeladen. Ladedauer für 5km gleich 30 Sekunden.
So Tod scheint mir der E-Bus nicht zu sein. Warum der Oberleitungsbus teurer sein soll als ein Verbrenner
erschließt sich mir nicht (ohne Oberleitung).
 
Trotzdem bleibt es Augenwischerei, denn natürlich bekommt man da keinen Ökostrom, sondern dieser wird eben ins Netz durch den Anbieter eingespeist, was auch erfolgt, wenn es nicht genug Abnehmer für Okostrom gebe, weil der nun einmal erzeugt ist und im Netz drin!
Das ist letztlich das gleiche wie mit dem ganzen Bio-Theater, nur das der Strom nicht extra teurer ist!
Moment ganz langsam, da ist gleich mehreres falsch. Bei den VIER echten Ökostromanbietern wird das Geld in erneuerbare Energien investiert und dessen Ausbau aktiv vorangetrieben. Es gibt keine Verbindungen zu Atom oder Kohlestrom. Diese Anbieten haben ganz einfach nur Regenerative Energie im Mix und verschieben somit auch nicht -> Ökostrom.

Und an dem "Bio-Theater" ist sogar sehr viel dran. Ohne Frage ist das für den Laien schwer zu durchschauen, was gute und schlechte Bioprodukte sind. Vorteile wie eine bessere Tierhaltung, keine Pestizidbelastung, keine Genmanipulation, faire Löhne vom Erzeuger bis in den Handel, mehr Vielfalt und und und sind aber einfach gegeben und haben natürlich auch ihren Preis.

@wf, bitte informier dich mal besser und verbreite nicht ständig deine halbwahre Meinung. Das stresst echt oft!
 
Welchen Einfluss habe ich denn auf den Strommix, wenn ich unterwegs an die Ladesäule gehe?
 
Du hast die Auswahl, von welchem Anbieter du lädst. Ein E-Fahrer informiert sich darüber, weil ihm die Ökobilanz wichtig ist:)
 
Wo Bitte gibt es den in Deutschland ein eigenständiges Netz für Öko-Strom!

Bitte informiere Dich selbst einmal über unsere Netzstruktur!

Das sage/schreibe ich doch gar nicht. Dennoch gibt es da feine Unterschiede. Und wenn das von mir in Strom eingesetzte Geld ausschließlich in den Ausbau und die Förderung von Ökostrom fließt ist das in meinen Augen wohl Ökostrom.
 
...
Der Sinn des E-Motors im Hybrid ist lediglich den Verbrenner zu unterstützen und die Verbrauchspitzen zu kappen und das macht er auch beim beschleunigen auf der BAB . Wo du natürlich Recht hast der Mehrpreis gegenüber eines Dacias ist natürlich vorhanden.
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Das unterstützen des Verbrenners, ja. Auf der BAB kommt das aber imho nicht zum tragen. Ich bin mir nicht sicher, ein ehemaliger Kollege hat einen Toyota Hybrid, da bin ich mal mitgefahren. In der Stadt geil, teilweise rein elektrisch. Aber eben nur so 30 km, dann ist Schluss.
Wer viel Langstrecke fährt hat da nix von. Das bißchen beschleunigen beim Auffahren auf die BAB fällt doch nicht ins Gewicht, und wer aus der Stadt kommt und auf die BAB fährt tut das dann mit ziemlich leeren Akku, da ist dich nix mehr mit Elektrounterstützung.

Wie komme darauf?
Ich erinnere mich an einen Fernsehbericht im Ersten.
Ein älterer Herr hatte sich einen Hybrid-Daimler zugelegt, wurde vom Hãndler vollgesülzt wie wenig der Wagen verbrauchen würde durch die Hybrid-Technik.
Angegeben mit irgendwas um die 3,5 Liter. Verbraucht hat er dann im Endeffekt 7-8Liter. Warum? Weil Opa gerne lange Touren mit seiner Oma gemacht hat. Vom Einsatzzweck nicht geeignet, aber eine Ecke teurer als ein gleichwertiger Daimler ohne Hybridtechnik.
Ob das immer so ist weiß ich nicht.

Du hast die Auswahl, von welchem Anbieter du lädst. Ein E-Fahrer informiert sich darüber, weil ihm die Ökobilanz wichtig ist:)
Aha, und wenn die Karre alle ist und die EWE Säule die einzige weit und breit? Dann Schiebe ich als edler Öko-Hero zur nächsten Grünwelt-Säule?
 
Aha, und wenn die Karre alle ist und die EWE Säule die einzige weit und breit? Dann Schiebe ich als edler Öko-Hero zur nächsten Grünwelt-Säule?
Mittlerweile wird doch jeder mal die aktuelle Ladeinfrastruktur begutachtet haben, oder? Wir haben wesentlich mehr Säulen als momentan nötig- auch viele kostenlose bis 43KW- da können 70% der wöchentlichen Strecken der jetzigen E-Autos in ner halben Stunde geladen werden- die meisten Laden aber eh daheim.
Und wegen dem Hybrid- Ein Hybrid oder PHEV? Beides taugt nix, da doppelt Gewicht und Technik herumgeschleppt wird- ist ne reine Insellösung und ein Übergang für die Industrie zum BEV.
 
Und ich persönlich bin in der Tat auch kein Freund davon, dass überall hässliche Windräder stehen, oder noch schlimmer: auf Feldern wo früher Lebensmittel angebaut wurden, nun riesige Flächen mit PV-Modulen zugepflastert wurden und wir nun sogar schon Mehl importieren!

Moin,

also dort wo in Frankreich oder in der Eifel solche Solarparks sind wurden ganz sicher nie Lebensmittel angebaut, dafür halten nun Schafe das Gras dazwischen kurz. Ähnlich ist es mit den Solarparks im Emsland.

Sicherlich hübsch ist dagegen das Kraftwerk Niederaußem:
https://encrypted-tbn0.gstatic.com/...Icz-lN27YoKqIcYRyFnC57yEO8wgoxdiNXlgdabBxHq8Q
Und vor allem das Loch was daneben gegraben wird um an die Braunkohle zu kommen.

Demgegenüber sind Wind- oder Solarpark ja fast elegant.

die meisten Laden aber eh daheim.

Moin,

joh, hier bei uns auf dem Lande wird das so sein.
Mit der Doppelgarage plus 3 Parkplätzen auf eigenem Grund vor dem Haus.
 
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