Ich sehe es genauso wie *. Meiner bescheidenen Meinung nach ist der Wasserstoffantrieb längerfristig gesehen die bessere Alternative. Es gibt bereits Serienfahrzeuge mit Wasserstoffantrieb (Toyota?) und auch einige Verkehrsbetriebe (unter anderem der HVV in Hamburg) setzen Busse Wasserstoffantrieb ein. Hinzu kommen Bahngesellschaften, die Züge mit entsprechender Technologie ausstatten. Es tut sich also etwas. Zu den Vorteilen zähle ich:
- Wasserstoff kann relativ klimaneutral durch Elektrolyse hergestellt werden (vorausgesetzt, der Strom ist klimaneutral)
- Wasserstoff kann an entsprechenden Tankstellen schnell und einfach nachgetankt werden
- Die Ressourcen stehen beinahe in unerschöpflichen Mengen zur Verfügung
- Bei der Verwendung von Wasserstoff entstehen keine schädlichen Abgase
- Teure und umweltbelastende Akkutechnik entfällt
Dem gegenüber stehen natürlich auch Nachteile und technische Probleme, die noch gelöst werden müssen:
- Wasserstoff hat eine geringe Moleküldichte. Als Resultat diffundiert Wasserstoff recht schnell, es ist also flüchtig. Hoher Druck und hohe Temperaturen verstärken diesen Effekt. Aus diesem Grunde ist die Lagerung von Wasserstoff aufwändiger
- Die Herstellung von Wasserstoff ist recht energieaufwändig, es werden große Menge an elektrischen Strom benötigt
Bei Elektroautos sehe ich grundsätzlich zu viele Probleme:
- "Betankung" dauert zu lange
- Reichweiten recht gering
- Laden wird erschwert, da unterschiedliche Anbieter und unterschiedliche Ladesysteme
- Wie soll das in Großstädten aussehen, wo nicht jeder einen festen Parkplatz hat? Sollen da bei Wohnblocks die Ladekabel von den Balkonen hängen?
- Akkutechnik teuer, aufwendig und nicht gerade umweltfreundlich
Unabhängig davon, ob sich nun der elektrische Antrieb oder der Antrieb mit Wasserstoff durchsetzen wird, es wird auf jeden Fall jede Menge Strom benötigt. Darauf ist unsere Infrastruktur derzeit nicht ausgelegt. Der benötigte Strom muss erzeugt werden. Derzeit haben wir - wenn es gut läuft - einen Stromüberschuss (den wir zu negativpreisen verkaufen). Aber wie sieht es in zehn Jahren aus? Der Einsatz von Wasserkraftwerken ist begrenzt. Windkraftanlagen können nicht zuverlässig laufen, denn nicht immer ist Wind da. Zudem haben Windkraftanlagen derzeit auch keine gute Ökobilanz (Herstellung aufwendig, bei der Herstellung von Permanentmagneten entstehen giftige chemische und radioaktive Abfälle). Ich wohne in Ostfriesland. Und egal wohin man schaut, man sieht nur Windparkt, die den Anblick verschandeln. Nicht mal aufs Wasser kann man gucken, ohne Windparks zu sehen. Und nachts blinkt der Himmel im Sekundentakt rot auf - nein danke. Da die regenerativen Energien also nicht zuverlässig dauerhaft Strom liefern können, laufen sogenannte "Schattenkraftwerke" im Hintergrund mit. Derzeit Kern- und Kohlekraftwerke. Gasturbinen werden denkbar, erzeugen aber auch CO2.
Und dann muss der Strom natürlich auch transportiert werden. Und da ist der nächste Knackpunkt: Es fehlen die notwendigen Trassen. Der Strom kann nicht dahin transportiert werden, wo er benötigt wird (von Norden nach Süden). Planungen von Trassen werden erschwert, weil keiner eine Stromtrasse bei sich unter dem Grundstück oder Feld haben will (Ökostrom haben wollen, aber keine Trasse im Umfeld... komische Menschen).