Ich fahr´blau..../ blaue Plakette geplant [Sammeltread]

[meikel]

Da ist man mal ein paar Stunden nicht da - und schon wird wild auf die armen Politiker und Autobauer geschimpft. Also ne, ne ...

Die Euro 3 und Euro 4 Benziner zu verbieten wäre völliger Quatsch, wenn diese mit Saugrohreinspritzung (MPI) ausgerüstet sind. Denn diese Motoren verbrennen sehr sauber.
Die Euro 6 Benziner (DIs) und Diesel nicht zu verbieten, macht nun auch keinen Sinn. Beide Fahrzeuggattungen haben zwar tolle Abgaswerte auf dem Prüfstand, im Fahrbetrieb, beim Anfahren und Beschleunigen und beim Fahren mit Drehzahlen oberhalb von 3000 1/min mutieren diese Dinger aber zur Dreckschleuder (sofern diese keine SCR, Speicherkats oder Rußfilter haben). Da sind die Euro 6 nicht viel besser als die Euro 5. Im Extremfall überschreiten diese Fahrzeuge die Grenzwerte um das 40-fache. Im Normalbetrieb eher um das 10- bis 20-fache.
Ein weiteres Problem sind die LKWs und Busse. Ohne Filtertechnik blasen die 10 bis 25 mal mehr NOx und PM raus als Diesel- oder Benziner-PKW (ohne SCR/Rußfilter). LKWs bekommen wiederum Sondergenehmigungen um die Geschäfte zu versorgen. Busse/Reisebusse dürfen ohnehin fahren, Zweitaktstinker sind auch nicht verboten, Motorräder mit Euro 3 und schlechter auch nicht. Da liegt es doch eigentlich auf der Hand, was das Ganze bringen wird! Wenn man solche Fahrverbote nicht konsequent durchsetzt, dann kann man es auch gleich lassen. Die Frage ist nur, ob man es überhaupt konsequent durchsetzen kann? Denn dann müsste man auch die ganzen Zweitakt-Gartengeräte, Laubsauger usw. sowie die Viertakt Rasenmäher usw. beim Überschreiten der Grenzwerte verbieten.

 

[meikel]

@ tweetyone
Stimmt, ich benutze meine Kamin auch nur zum Kühlen

 

[tweetyone]

beim Fahren mit Drehzahlen oberhalb von 3000 1/min

Ganz ehrlich : den möchte ich sehen, der einen Diesel in der Stadt bei 3.000 Touren fährt ... bei regulärer Fahrweise, versteht sich.

Die 90jährige Oma, die nur 1. und 2. Gang kennt, mal außen vorgelassen

 

[meikel]

Na, ja das bezog sich eher auf Autobahnfahrten

 

[meikel]

@ Helmut2
Ich kann schon verstehen, dass Du sauer auf die Politik und die Autobauer bist. Aber ich muss "Interesse-am-Lodgy" leider zustimmen, dass bisher alles im Rahmen der gültigen Gesetze und Verordnungen liegt. Eine Klagemöglichkeit ergibt sich daraus nicht. Und mit der politischen Zielsetzung, den CO2-Ausstoß zu verringern, ist der bisherige rechtliche Rahmen auch logisch und konsequent.
Und auch der Sachverhalt, dass unsere Regierung seit 15 Jahren die Einführung vom RDE-Zyklus erfolgreich verhindert, macht unter Berücksichtigung der politischen Zielsetzung Sinn. Denn mit den geschönten (und völlig unrealistischen) Verbrauchswerten (NEFZ) lässt sich eine Abnahme des CO2-Ausstoßes für Deutschland statistisch nachweisen. Damit hat die Regierung ihr politisches Ziel zumindest zum Teil erreicht.
Und wäre da nicht der Druck aus Brüssel könnten wir nach diesem Prinzip weiter "verfahren" (im wahrsten Sinn des Wortes ). Denn die zahlreichen Warnungen von Umweltschutzverbänden und Prüfinstitute hat die Politik 15 Jahren lang erfolgreich ignoriert. Nur nach dem VW-Skandal fiel die Ignoranz etwas schwerer.

 

[tweetyone]

das bezog sich eher auf Autobahnfahrten

Autobahnfahrten sind von diesem Irrwitz nicht betroffen - es geht um die Fahrverbote innerstädtisch.

 

[Intrepid]

Autobahnfahrten sind von diesem Irrwitz nicht betroffen ...

Dann müsste die PKW-Maut neu kalkuliert werden.

 

[tweetyone]

Dann müsste die PKW-Maut neu kalkuliert werden.

?????

Hallo ?? Wieso das denn ?

Was hat denn das Eine mit dem Anderen zu tun ?

 

[meikel]

Doch, stimmt schon. Ist nur eine andere Baustelle. Die Maut soll doch (falls sie irgendwann mal kommen sollte) für Ausländer nach dem Schadstoffausstoß bemessen werden ...

 

[meikel]

@tweetyone
Ja, da hast Du natürlich recht. Die höchsten Abweichungen von den Grenzwerten entstehen halt bei hohen Drehzahlen, weil die Steuerelektronik (ganz legal) die Abgasreinigung herunter regelt. In der Stadt sind die Grenzwertüberschreitungen geringer.

 

[Helmut2]

Ich kann schon verstehen, dass Du sauer auf die Politik und die Autobauer bist.

Nicht direkt Meikel.
Das Verständnis für eine solche Aktion auf Euro3 und Euro4 Fahrzeuge mit dem Finger zu zeigen mag ja noch vorhanden sein.

Aber diejenigen die sich noch vor 2 Jahren einen fabrikneuen Euro5-er im Angesicht dessen kauften, daß dieses Fahrzeug die höchste Stufe der momentanen Umweltfreundlichkeit ist, jetzt mit einem Fahrverbot zu bestrafen ......... das halte ich für sehr bedenklich.

Ich versuche mir dabei nur in einen Euro5 Besitzer zu versetzen.

Wir selbst haben nur einen Euro3 und einen Euro4, der eine 14 und der andere 8 Jahre alt und naja, bei diesem Fahrzeugalter muß man in der heutigen Zeit schon mit diversen Bevormundungen und indirekten Zwangsenteignungen rechnen.

Nur bei einem erst 2-jährigen Euro5er ............?

Es sind ja nicht nur wir, die mit unseren Billigheimern von Dacia für 12 oder 16-Tausend Anschaffungspreis das z.T. evtl. locker wegstecken, sondern auch andere auf der gleichen sozialen- bzw. Verdienststufe, die sich 30.000 oder 35.000.-€ angespart hatten um sich von einem anderen Hersteller einen Euro5-er zu kaufen.

 

[meikel]

@ Helmut2
Ach so, Du regst Dich für die Euro 5 Fahrer auf ...
Nun ja, ein mögliches Fahrverbot trifft ja nicht ganz Deutschland, sondern nur einige ausgewählte Großstädte, die zurzeit Probleme mit den EU-Schadstoffgrenzen haben. In den meisten Städten wird es keine blaue Umweltzone geben. Und für die betroffenen Autofahrer besteht ja noch immer die Möglichkeit, das Fahrzeug in jene Regionen zu verkaufen, die keine blaue Plakette haben. Anschließend könnten sie auf einen gefilterten DI oder MPI umsteigen.
In Deinem Fall wäre der Euro 3 und Euro 4 Benziner aber kein Stinker und müsste eigentlich die blaue Plakette bekommen.
Mit der Partikelfilterpflicht für DI-Benziner ist es aber noch nicht getan. Der nächste Schritt müsste eigentlich die SCR-Filter-Pflicht werden. Erst dann wären die DIs mit den alten MPIs in puncto Schadstoff vergleichbar.

 

[ProLodgy]

Euro 6 ist ab 1.9.2014 Pflicht, wer sich da vorher noch einen EU5 hat auf schwatzen lassen ist selber schuld. Selbst vorher konnte die Hersteller schon nach EU6 zertifizieren.

Richtig wäre das alle Potenziellen NOx und PN/PM Schleudern einen RDE Test machen müssen und daran gibt es dann eine Plakette. Bei MPI mit 3 Wege Kat kann man es sparen. Bei den restlichen gehört es gemessen.

 

[meikel]

@ ProLodgy
Du gehst davon aus, dass man nach Umweltgesichtspunkten entscheidet. Das ist aber nicht zwingend gegeben. Entscheidet man wirtschaftsorientiert, dann bleiben die Euro 3 udn 4 draußen, damit sich die Fahrer neue Autos kaufen.

 

[meikel]

Übrigens, über ein Software-Update kann man die Abgaswerte deutlich verbessern. Da die Hersteller den Passus durchgesetzt haben, dass sie zum Schutze der Technik die Abgasreinigung verändern (bis ausstellen) dürfen, sind die Emissionen beim Beschleunigen und unter Voll-Last so hoch.