Wobei es mit dieser Marktführerschaft dann nach einem Quartal wieder vorbei war:
Toyota überholt Volkswagen im weltweiten Verkauf von Autos - SPIEGEL ONLINE
Grund ist hauptsächlich die Underperformance der Autos von FAW Volkswagen und Shanghai VW in China ( es sind ja Joint-Ventures dort, kein Autohersteller darf dort ja "alleine" Autos bauen ) .
Währendessen profitiert Toyota vor allem voll vom Autoboom im US-amerikanischen Markt, der in den letzten Monaten vom Volumen wieder grösser war als der chinesische, mit zuletzt + 13 % im Oktober auf 204.000 Autos dort.
Nach den gerade vorliegenden Oktoberzahlen kam VW in China nur auf ein yoy-Wachstum von 1,6 %, während der dortige Gesamtmarkt wieder um 11,3 % wuchs.
Zwar konnte man sich im 5,1 % zurückgegangenen angestammten Sedan-Markt recht gut halten, wegen des Marktstarts des Lamando sogar was zulegen, am 69,3 %-Wachstum des SUV/Crossover-Markts aber null profitieren, der schlicht zu teure von Shanghai VW angebotene Tiguan blieb recht konstant bei rund 20.000 Verkäufen und rutschte auf Platz 4 hinter Haval H6 von Great Wall, Baojun 560 von SGMW ( GM-Joint-Venture ) und Trumpchi GS4 von GAC ( Fiat-Chrysler-JV) ab. Auch Q3 und Q5 blieben in etwa auf ihrem Niveau, der Marktanteil am SUV/Crossover-Markt sank auf ca. 6 %.
Der chinesische Markt krempelt sich da ziemlich flott um, letzten Oktober betrug die Marktaufteilung noch 62:23:14 Sedan/SUV/Vans, aktuell 54:33:13.
Im MPV-Markt spielt man ohnehin keine Rolle, der wird vom "Phänomen" und absoluten No.1-Bestseller Wuling Hongguang dominiert, der ja bisweilen monatsweise das meistverkaufte Auto der Welt war, obwohl nur in China zu haben. ( Mittlerweile wird er als Chevrolet Enjoy z.B. auch in Indien verkauft ).
Die nur 5000 mehr verkauften Autos der VW Group in China haben denn auch zu einem weiteren Rückgang der Marktanteile geführt, nach den verfügbaren Zahlen von 18 auf 16,8 %.
Damit ist VW nach Monatszahlen aktuell seine ewige Marktführerschaft in China los, GM verkaufte mit seinen Joint Ventures im Oktober mit 327.023 mehr Autos als die VW-Gruppe ( 312.200 ). Und das könnte u.U. sogar das Jahresendergebnis werden. YTD hat die VW-Gruppe 2,89 Mio. Autos verkauft, GM 2,82 Mio.
Aus Dacianer-Sicht nicht uninteressant: Auf dem Sedan-Markt hat der Nissan Sylphy ( weit überwiegend mit HR16DE-Motor verkauft ) um 12 % zugelegt und sich damit sich an die Spitze dieses Markts gesetzt, mit 35456 klar vor den VW Lavida ( 31709 ).
Aus den aktuellen VW-Zahlen auch auszurechnen: Der zahlenmässig ohnehin nicht sonderliche relevante Asia-Pacific-Markt ohne China ist um 21 % eingebrochen. Das gerade mühsam aufgebaute positive Momentum dort wurde durch die Affäre gründlich zerschossen, vor allem in Südkorea und Japan sind die Verkäufe wieder implodiert.
( Ganz nebenbei: Alleine die Sammelklage gegen VW von australischen TDI-Käufern wird sich auf umgerechnet 4 Mrd. Euro beziffern )
Was man von VW of India hört, kann man getrost als "Wir lassen den Markt sausen" interpretieren. Von den überschwenglich angekündigten angestrebten zweistelligen Marktanteilen sind mittlerweile noch 1,4 % übrig. Die dort aufgebauten Produktionslinien verwendet man nun z.T. dazu, den VW Vento zu produzieren, um ihn - ohne Witz - hauptsächlich nach Mexiko (!) zu exportieren...