bin mal am Freitag Kona gefahren und habe mir ehrlich gesagt mehr erwartet.
Der bringt die Leistung nicht auf die Straße, ist vom Popometer jedoch nicht schneller wie der Suda. Die Fulda GJR Reifen sind mit der Leistung überfordert und haben nach 2Tkm bereits einen hörbaren Sägezahn. Entweder sind die Fulda so schlecht oder die Giti so gut. Wahrscheinlich ist es letzteres
Die Rekuperation über die Schaltwippen finde ich sehr gut. Stufe 1-3 und wenn man die + Wippe gezogen hält maximale Rekuperation und dann noch abbremsen bis zum Stand und eine Hold-Funktion. Sehr gut gemacht, gefällt mir. Habe mich sonst auf die elektrohydraulische Bremsanlage gefreut und doch kann das System nichts besser wie vor 20 Jahren, eher schlechter. Ich bin mit leichtem Schuhwerk gefahren, fahre sonst jedoch berufsbedingt zu 95% mit festem Schuhwerk und dafür ist das System einfach viel zu empfindlich. Die ersten mm bringen gleich ruckartig Bremsleistung, dafür bei scharfem Anbremsen gut dosierbar. Beim Suda ist es umgekehrt. Bei leichtem Bremsen gut dosierbar und dafür bei kräftigem Bremsen undefiniert, schwammig und schwer abschätzbar. Mir ist das dennoch lieber, denn in 99% der Fälle Bremse ich im Alltag wenn dann leicht.
Bei leichtem anbremsen merkt beim Kona auch das umschwenken von elektrischem auf mechanisches Bremsen. Kaum, aber wenn man drauf achtet ist es spürbar. Gibt schlimmeres, geht aber besser, vorallem da man sich ja die Entwicklung in Europa auf die Fahnen schreibt.
Warum funktioniert das dafür über die Rekuperationswippen besser, sanfter und unspürbar? Es geht doch!
Das Fahrwerk. In meinen Augen unnötig hart. Es kann dafür immernoch nichts in Kurven. Wenn es wenigstens gut um Kurven gehen würde. Nein, gnadenlos auf untersteuern ausgelegt. Die Corvette C7 Grand Sport bügelt jede kleinste Unebenheit glatt und geht doch wie eine Eins um die Kurve. Zumindest ein besserer Kompromiss wie jetzt muss möglich sein. Der Suda ist erheblich weniger auf Untersteuern ausgelegt. Wenn man nun beim Kona versucht mit ein wenig nachlenken und wieder öffnen dem zu begegnen reagiert das ESP mit maximalen Panikmodus..... Auch mit ausgeschalteter Stabilitätskontrolle wird dazwischengefunkt. Bei der Auslegung brauche ich kein ESP.
Dazu die Lenkung. Nicht schlecht nicht gut, einfach charakterlos. Halbwegs progressive um die Mittelllage.
Der Suda dagegen untersteuert wenig und mit nachlenken und öffnen kann man mit dem Heck leicht nachhelfen. Nicht kritisch, etwa 5° kommt der Gute und geht damit noch besser um die Kurve. Die Reifen erstaunen mich doch immer wieder. Sehr verschleißfest und doch guter Grip.
Wenn man es im Suda wirklich übertreibt dann wird weder über- noch untersteuert. Es treibt den Wagen als ganzes seitlich raus über alle vier Reifen. Das ist für eine 85 jährige Oma sicherlich unterwartet, wenn man mal zu schnell in die Kurve fährt und mit einem ESP würde ich mich über die Auslegung freuen.
Zur Lenkung habe ich beim Suda schon genug geschrieben. Vorallem die Servo braucht Feinschliff, dafür sehr guter Geradeauslauf.
Wendekreis. Da gewinnt der Suda haushoch, der schlägt sogar den W202 und SLK. Der Kona hat den Wendekreis des Verbrenners, man wird das Standardlenkgetriebe wiederverwendet haben und nutzt damit nicht den freiwerdenden Platz durch den fehlenden Verbrennungsmotor. Der Suda schiebt selbst bei Maximalanschlag auf Split kaum über die Vorderachse. Das gibt es von deutschen OEM erheblich schlimmer.
Manipulieren ließ sich der Kona nicht, vorwärts rekuperieren im Rückwärtsgang geht nicht. Man kann zwar bis 15 kmh , im Gegensatz zu 3 kmh beim Suda, den Rückwärtsgang noch ,,einlegen'' jedoch bremst der Wagen mit Kraft bis zum Stillstand und geht in den Kriechmodus im Rückwärtsgang über.
Der Verbrauch war trotz Modus Probefahrt und Angriff niedrig. Das hat mich gefreut. Lag bei etwa 17kwh laut Anzeige und das trotz der Fahrweise!
Die Wärmepumpe war gut umgesetzt und nutzt auch die Abwärme vom Motor. Das hat mich gefreut. Sehr sinnvoll.
Fazit. Ich habe mir vom Kona mehr erwartet, meine Frau wird an dem Auto nichts aussetzen, ich habe da mehr Feinschliff erwartet bei einem Auto, dass doch so europäisch sein soll. Der Verbrauch ist gut.