Wenn ich mir den ganzen Tröööt da durchlese, kommt bei mir der dringende Wunsch auf, die Leute, die so ein Wagen wie de MPM PS160 wirklich haben wollen, zu größter Vorsicht zu ermahnen, wenn es um Vertragsbindung oder gar Vorauszahlungen geht.
Mit großer Wahrscheinlichkeit ist das Ganze eine Luftnummer von Leuten, die so was gerne produzieren würden und finanziert von Leuten, die so was gerne in der Garage hätten.
Wer da hinterher draufzahlt, sollte allen klar sein.
Was aber hat nun der Plastikduster aus dem merkwürdigen Forum mit dem MPM PS160 zu tun? Zu dem DusterJeep Ding gibts gar keine Infos, wahrscheinlich auch keine Zulassung oder auch nur irgendwas wie eine Fertigung etc.
Man sollte auch nicht alles durcheinander werfen oder über den berühmten gemeinsamen Kamm scheren.
Wie viel Geld MPM auf dem Konto hat weiss ich nicht und geht mich auch nichts an. Aber immerhin haben sie es zu einem in Europa zugelassenen Auto der Euro 6 Norm geschafft. Zulassungsfertig, steht bei den Händlern und kann sofort gekauft und gefahren werden. Soweit sind viele andere nicht mal im Ansatz gekommen. Die Firma gibts es seit 2010, die ersten Fahrzeuge für Endkunden wurden 2016 produziert und nun geht es halt Stück für Stück los. Finanzprobleme sehen anders aus. Ohne was in der Hinterhand stemmt man so eine Nummer nicht.
Klar kann es sein, dass der Traum platzt. Wie bei so vielen anderen auch schon. Dann hat man halt einen exotischen Klassiker. Haben Rover Fahrer auch
Das Auto sollten sich auch keine Leute kaufen die sich womöglich verschulden müssen um den Kaufpreis aufzubringen. Das wäre vielleicht nicht so klug. Das Geld sollte da sein um ein Spielzeug zu kaufen. Und man kauft es auch nicht als alleiniges Auto. Das Auto kauft man sich weil man da Bock drauf hat, das Projekt cool findet und weil alles zusammen was Spannendes ist. So gehts mir. Ich brauche das Teil nicht, find die Sache aber cool. Und wenn ich was cool finde, dann will ich es irgendwann auch haben.
Man kann das Projekt einfach nicht mit Brot- und Butter Autos für den Alltag vergleichen.
Was den Preis angeht: Zu dem Preis kann das auf Dauer nicht wirtschaftlich gut gehen. Das sehe ich genauso.
Aber da ich auch kritisch bin, habe ich einfach Kontakt aufgenommen. Mittlerweile ist der Kontakt sehr gut und es gibt nicht eine einzige Frage die sie mir nicht oder merkwürdig beantwortet hätten. Die wissen anscheinend sehr genau was sie da tun und haben einen recht genauen Fahrplan.
Ich habe sämtliche Dokumente erhalten die ich sehen wollte. Auch das COC wird grad bei meiner und einer österreichischen Zulassungsstelle überprüft. So ganz blauäugig gehe ich auch nicht da ran.
Und ich werde auch nach Trappes fahren um mir die Verrückten persönlich anzuschauen
Die Preispolitik wurde ja schon lange publiziert: Wer sich dem Projekt anschliesst und einen Wagen aus der Vor-Serie kauft bekommt ihn zu den sehr günstigen Konditionen die zunächst bei 8500 Euro lagen, nun bei ca. 9500 und so steigt der Preis nun stetig mit der Verbesserung der Pre-Serie bis auf mind. 13000 Euro an. Das ist der Preis der für den langfristigen Erfolg kalkuliert wurde und das werden die Grundmodelle der Serie dann kosten.
Warum machen sie das so? Weil es eine gute Idee für einen Kleinhersteller ist: Diese Kunden fungieren als Tester und melden ihre Sorgen und Nöte dem Werk. Dann wird verbessert (auch das Kundenfahrzeug) und die Sache fliesst in die Serie ein.
Zudem wirkt jeder der bereits laufenden Wagen auch als Marketing. Es gibt dann bereits Leute die ihn fahren und es können erste Aussagen getroffen werden. Die Idee ist einfach nicht dumm wie sie es machen.
Sie haben auch bewusst überhaupt noch kein Marketing oder gross Pressearbeit betrieben. Es wurde noch keine der großen Autozeitschriften kontaktiert usw. Es gab im Sommer 2017 eine einzige Pressemitteilung, die ja auch überall gleichlautend veröffentlicht wurde.
ich lese nix von ESP nur von ABS. ESP ist doch Pflicht für alle neue Modelle, genauso wie Notrufsystem?
Wenn die Wagen als Kleinserie rausgehen, dann brauchen die kein ESP. Wird wohl so sein zur Zeit. 1000 Stück pro Jahr in der EU zu verkaufen ist schon ein sehr ambitioniertes Ziel für so ein Projekt. Sollten diese Stückzahlen überschritten werden bekommen die auch ESP. Aber vielleicht werden die Stückzahlen auch im Erfolgsfalle unter 1000 Stück pro Jahr gehalten um eben Kleinserienhersteller zu bleiben. Die Auflagen als Grossserienhersteller sind ja weitaus komplexer als nur ein ESP einzubauen. Ich werde mir das mal als Frage notieren und bei Gelegenheit erfragen.
Sie verkaufen aber nicht nur in der EU - dem schwierigsten Markt überhaupt. Sie verkaufen weltweit. Russland sowieso und Südamerika z.B. In Südamerika herrscht ein riesiger Bedarf an preisgünstigen Fahrzeugen. Sogar eine schusssichere Version ist für Südamerika in Vorbereitung.
Ob sie sich auch in die USA wagen weiss ich nicht. Ich würde es nicht tun. Bei den klagewütigen Amis und den irrsinnigen Geldstrafen dort ist die Gefahr immens als Hersteller überhaupt was zu verkaufen. Auf der anderen Seite kaufen die Amis jeden Chinamüll auf Rädern den es gibt.
e-call brauchen die Wagen auch nicht. Die EU Typgenehmigung ist ja schon vor längerer Zeit erteilt worden und daher fällt zumindest der PS160 aus der e-call Pflicht heraus. Vielleicht ist e-call aber eh für Kleinserien keine Vorschrift, dann brauchen auch die noch geplanten neuen Modelle das System nicht.
Übrigens sollen nach Deutschland bisher exakt 70 Fahrzeuge geliefert worden sein. Die Wahrscheinlichkeit einen vors Gesicht zu bekommen ist also gering aber nicht unmöglich