Pro und Contra Elektromobilität

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Ihr geht das Ganze viel zu dogmatisch an.

Jeder Mensch hat ein ganz eigenes Nutzungsprofil, mit eigenem Wohnort und entsprechender Ladeinfrastruktur. Natürlich steht beim Durchschnittsdeutschen der Wagen 23 Stunden und fährt 30km am Tag während jeder zweite im Wohneigentum lebt - das hilft aber nicht.

Es gibt gute Gründe dafür, einen Verbrenner weiter zu nutzen. U.U. ist man darauf sogar angewiesen. Deswegen ist das aber nicht allgemeingültig und auch nicht der per se richtige Weg.

Aus meiner ganz individuellen Sicht kann ich sagen, dass sich die Emobilität besser anfühlt, spart und keine nennenswerten Abstriche im Alltag bereit hält. Ich werde sicher keinen Verbrenner mehr kaufen. Wir verfügen aber auch über PV-Anlage und ein Haus mit privater Lademöglichkeit. Diese sehe ich übrigens als essentielle Voraussetzung zum jetzigen Zeitpunkt.

Vielleicht kann man sich darauf einigen, dass der Emobilität die Zukunft gehört und man insbesondere beim Fahrzeugkauf ganz genau überlegen sollte, ob man nochmal einen Verbrenner anschafft. Jeder muss für sich rechnen (ich erstelle mir da wirklich Exceltabellen und vergleiche die Optionen) und überlegen. Und niemand hat mit seiner Meinung recht, solange man nur die persönliche Situation zu Grunde legt.
 
Es macht sich bestimmt jeder darüber laufend Gedanken und es gibt von diesen Menschen dann halt auch solche, welche aus nachvollziehbaren Gründen sich derzeit noch nicht für ein E-Mobil entscheiden.

Aber bei den E-Befürwortern werden diese Gründe dann eh als nur vorgeschoben abgetan und somit ist eine weitere sinnvolle Diskussion leider nicht mehr möglich.
Ich hoffe, meine Argumente sind möglichst neutral rübergekommen.
Es liegt mir eigentlich grundsätzlich fern, gute con-Argumente als vorgeschoben abzutun.

eAutos bilden aktuell noch nicht für jeden eine gute Alternative zum Verbrenner.
Aber es gibt einige con-Argumente, die sich im Kopf entwickeln… aber in der Praxis dann nicht mehr bestehen.
Ich versuche, bei genau diesen con-Argumenten meine Praxis-Erfahrungen einzubringen.
Falls das als „abtun“ verstanden wird, habe ich das entweder falsch formuliert und/ oder der Leser hat meinen Beitrag anders verstanden als er gemeint war.
Beides wäre schade.

Wenn jemand regelmäßig
- einen Anhänger ziehen muss und/ oder
- 6 Personen transportieren muss und/ oder
- >500km/ Tag zurücklegen muss
halte ich ein eAuto auch noch nicht für eine vernünftige Alternative.
Eine mangelnde Möglichkeit das Auto zu Hause laden zu können, macht es auch unattraktiv.

Außerhalb dieser Bedingungen gibt es aber viele Anwendungsfälle, die mit einer kleinen Umstellung die Nutzung nicht unkomfortabler machen.

In meinem Kopf spukte zb vor zwei Jahren auch noch der Gedanke im Kopf herum „was ist denn, wenn ich mal viel transportieren muss?“
Das „mal“ war der Schlüssel.
Nachdem ich überlegt hatte, wie oft ich wirklich den Anhänger benötige (2-5mal/ Jahr), fiel die Entscheidung leichter.
>Anhänger verschenkt mit der Bitte, ihn mir gelegentlich inkl. Zugfahrzeug für 30€/Tag ausleihen zu dürfen.
= Stellfläche frei, Steuer+Versicherung gespart = kostenneutrale Lösung.

Wenn man möglichst neutral die Bedürfnisse und Gegebenheiten bewertet, kommt der eine zu der persönlichen Entscheidung „eAuto taugt nichts für mich“ oder „eAuto könnte ein Vorteil sein“.
 
Schauen wir mal wie die (grüne) Stromversorgung 2035 aussieht mit der ganzen Industrie
decarbonisiert, alle Wärmepumpen und eautos dieser (deutschen) Welt
Ja, das wird spannend. Aber es ist so gesehen kein Risiko. Früher oder später gelingt es, komplett auf erneuerbare Energien umzusteigen. Für die Zeit dazwischen bleiben uns die fossilen Brennstoffe. Und jede kWh, die anstatt fossil erneuerbar erzeugt wird, ist ein Gewinn für das Klima.

Das ist wie mit dem Rauchen aufzuhören: sich nicht ärgern, dass man für eine Schachtel Zigaretten rückfällig geworden ist, sondern sofort wieder aufhören und sich über jeden weiteren Tag freuen, den man nicht raucht.

:) Positiv denken!
 
Ich wohne zur Miete in einem Haus mit 4 Wohnungen. Neben dem Haus sind Garagen wovon ich eine gemietet habe. Die Garagen sind aber nicht an das Haus gebaut,sondern frei stehend. Zwischen Garage und Haus ist noch ein Grünstreifen und auch ein Höhenunterschied mit eingefassten Beet. In den Garagen gibt es keinen Strom. Das sind so Fertiggaragen die vor ca 30 Jahren da aufgestellt wurden. Momentan hab ich wenn ich Strom brauche durch mein Kellerfenster eine Kabeltrommel verlegt. Das geht dann hinter den Garagen durchs Grünzeug und dann durch eines der Lüftungslöcher. Damit lade ich ab und zu die Batterie von meinem Logan nach. Das ist so natürlich keine Dauerlösung. Hätte ich beim Vermieter (Baugesellschaft) Chancen das ich Strom in die Garage bekomme? Wenn es nicht Erdarbeiten gäbe und die Garage direkt am Haus wäre, hätte ich selbst schon ein Kabel vom Zählerschrank im Keller bis zur Garage verlegt.
 
@Sven wenn ich das HIER richtig interpretiere, dann muss der Vermieter Dich eine Wallbox installieren lassen (sofern nichts wichtiges dagegen spricht), muss aber die Kosten nicht tragen. Vielleicht beantwortet dies Deine Frage (wenn auch vermutlich nicht zufriedenstellend).
 
:yes:
In Deutschland waren es sogar über 30%

Zur Ergänzung für visuell veranlagte Foris eine Grafik:
was aber vornehmlich damit zu tun haben dürfte, dass ab September die Prämie für Gewerbetreibende entfällt. Man sollte auf die Zahl also genausowenig euphorisch reagieren, wie auf die deutlich schlechtere Zahl, die uns in einem Monat erwartet. Das sind Einmal-Effekte.
 
@gersi

du wiedersprichst dich. Einige Beitrage vorher hast du keine Ladesäulen entdeckt und plötzlich sind solche vorhanden ?
Nicht in unmittelbarer Umgebung meiner stationären Aufenthalstorte..da sehe ich KEINE.
Was 2-3 Km auf dem Weg irgendwo hin an mir vorbeizieht ist irrelevant.
Oder kurz: Wo ich sie benötige, inkl. Einkaufsorte, gibt es keine.
 
Wenn ich so drüber nachdenke wie meine Entscheidung zwischen Spring oder Sandero lief…
Wäre eigentlich eine weitere Fördermaßnahme irgendwie zweckmäßig:
„Einmalig pro Bundesbürger kann ein eAuto für 3Versuchsmonate geleast/ gemietet werden und das wird mit 200€/ Monat bezuschusst.“

So könnte die Masse an schwankenden Fahrzeugführern („taugt als nächster ein Elektro oder nicht?“) nahezu kostenneutral ein eAuto einfach mal parallel nutzen und die persönlichen Vor- und Nachteile erfahren.

Mein Dacia Pick-up war ja altersschwach und ich hatte ja für mich erkannt, das etwas Kleines eigentlich völlig reicht - und dann über zwei Monate den Pickup und den Spring alternativ genutzt.
Der Zeitraum genügte mir zur Entscheidung.
 
Nicht in unmittelbarer Umgebung meiner stationären Aufenthalstorte..da sehe ich KEINE.
Was 2-3 Km auf dem Weg irgendwo hin an mir vorbeizieht ist irrelevant.
Oder kurz: Wo ich sie benötige, inkl. Einkaufsorte, gibt es keine.
Das ist wirklich Mist und ich verstehe, das Du deswegen abgeneigt bist.
Ich gehe aber echt davon aus, das in naher Zukunft mehr Ladesäulen auf Deinem Arbeitsweg liegen werden.

In unserem 1000-Einwohner-Dorf sind seit 8Jahren 2 x 22kW-Ladesäulen.
Unerreichbar für mich, da ich außerhalb wohne (3km Distanz, Landstraße)
Seit diesem Jahr gibt es dort noch einen 50kW-DC-Lader und zwei weitere 22kW-Säulen.
Auf meinem 46km-Arbeitsweg (einfach) befinden sich weitere 17 Ladesäulen.

Die DC-Säulen (Schnelllader) sind bei der Installation irrsinnig teuer und werden deswegen überwiegend nur an hochfrequentierten Orten (Schnellstraßen) aufgebaut.

Ich bin aber sehr zuversichtlich, das auch bei Dir in der Gegend bald mehr AC-Säulen stehen werden:
Die sind preiswerter bei der Installation, locken potentielle Kunden zu Konsum-Gelegenheiten usw. … und: sie erzeugen nicht unerheblichen Gewinn beim Betreiber, wenn sie ausschließlich mit regenerativ erzeugtem Strom gespeist werden.
 
:yes:
In Deutschland waren es sogar über 30%

Zur Ergänzung für visuell veranlagte Foris eine Grafik:

In der Schweiz waren 2022 17.7% der Neuzulassungen rein elektrisch. Im August 2023 waren es bereits 22.6%.

Aber oft werden sehr viel höhere Zahlen herumgereicht, dort sind dann aber auch noch alle Hybriden eingerechnet und das wird dann gerne verschwiegen.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Wenn jemand regelmäßig
- einen Anhänger ziehen muss und/ oder
- 6 Personen transportieren muss und/ oder
- >500km/ Tag zurücklegen muss
halte ich ein eAuto auch noch nicht für eine vernünftige Alternative.

und/oder:
- Weder zu Hause, noch am Arbeitsplatz noch in der näheren Umgebung dieser beiden eine Lademöglichkeit hat
- für einen grossräumigen Familienkombi nicht mehr als 30 - 35'000 Euro bezahlen will oder kann
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Elektromobilität in Bezug auf Lademöglichkeiten wird immer besser. Immer mehr Ladesäulen werden errichten. Nachdem der Rewekonzern Flächen an ihren Märkten zur Verfügung stellt, steigt der Edekakonzern ein. Ein Unternehmen in Schleßwig Holstein fertigt für Edeka zur Zeit 550 gelbe DC Ladesäulen, die in den nächsten Monaten aufgebaut werden und in Betrieb gehen. Eine Option für weitere 200 DC-Ladern liegt dem Hersteller vor.

Wer Bedenken hat Strom ist eine Mangelware darf sich zurücklehnen, Unser Netzbetreiber der 2 Landkreise komplett und einen weiteren angrenzenden Landkreis teilweise abdeckt, hat im ersten Halbjahr 2023 50 % weniger Strom einkaufen müssen. Er hat seine zwei Umspannwerke ertüchtigt, dazu die Windkraft ausgebaut. Eigene PV-Parks sind im Betrieb, ein Wasserkraftwerk modernisiert. Weitere regenerative Stromerzeugeranlagen werden in 2024 ans Netz gehen.

Zur Zeit liegen überdurchschnittlich viele Anträge für Genehmigung privater PV-Anlagen die neu errichtet werden vor. Zwei große Betriebe mit insgesammt 1.200 Arbeitsplätze sind dabei gemeinsam eine Windkraftanlage und PV-Feld zu errichten. Gleichzeitig in den Produktionsstätten Wärmepumpen einzubauen. Das sind Zulieferfirmen für die Autoindustrie und fertigen Bauteile für E-Fahrzeuge.
 
Auch in der Schweiz sind sehr viele öffentliche Ladesäulen angekündet. Ich bin gespannt, was für eine Preisstruktur die Ladesäulen dann in meiner Umgebung haben werden.

Wenn nebst den teilweise horrenden Preisen pro kwh auch noch hohe Zeitgebühren anfallen, dann wird das Laden über Nacht in der Nähe vom Wohnort nicht wirklich interessant, denn es wird kaum jemand mitten in der Nacht aufstehen, um das geladene Fahrzeug von der Ladesäule abzuholen und zu Hause zu parken. Ohne Zeitgebühr besteht allerdings die Gefahr, dass die Fahrzeuge tagelang an der Säule stehen.

Anyway, ich lasse mich überraschen und mache die Rechnung "Aufwand, Kosten, Nutzen" erneut, wenn die Säulen in meiner Nähe gebaut und die Konditionen bekannt sind.
 
Es gilt noch jede Menge Hindernisse aus dem Weg zu räumen

Fahre meinen Oldy-Fuhrpark (Nachhaltigkeit) erstmal weiter,
mein Daily hat 340000 und fährt seit 2008 und 310000 auf LPG,
gibt Schlimmeres in der Ökobilanz
 
Unsere Erfahrungen mit dem Laden von unseren E-Fahrzeugen :

1. Smart forfour konnte nur einphasig laden an der 230 Volt Steckdose. Ladezeiten waren sehr unterschiedlich denn es kommt auf den SOC-Stand bei Ladebeginn an. Zudem entstehen da hohe Ladeverluste. Zeit spielt da eine untergeordnete Rolle weil ausschließlich zu Hause geladen wurde.

2. E-Fahrzeuge die 2 phasig laden können. Da gibt es Unterschiede was der im Fahrzeug verbaute Laderegler kann. Auch das BMS ist nicht gleich. Auch hier wird AC bis zu 11 kw geladen. Je nach Fahrzeughersteller können es auch nur um die 7 kw sein.

Beispiel:

unser jetziges BEV braucht bei Akkustand von 32 % bis 80 % an einer 11 kw Ladesäule je nach Außenthemperatur und Akkuthemperatur um die 2.5 Stunden bei Plusgraden und 3 Stunden unterhalb von 5 Grad plus. Da unser Wallbox 11 kw hergibt sind die Zeiten gleich.

3. E-Fahrzeuge die DC laden können, laden erheblich schneller. Es hat einen anderen Laderegler und ein besseres BMS-System. Auch die Bauart des Akkus.......Luft oder Wassergeführt.......spielt eine Rolle. Hochpreisige BEV so ab 75.000 € können vor Ladebeginn den Akku vorwärmen, oder haben den Akku "warmgefahren". In der Regel haben die Fahrzeuge eine Wärmepumpe die auch den Akku auf die richtige Themperatur bringt.

Nun gibt es unterschiedliche DC-Ladesäulen........auch Schnelllader genannt. Die einen haben 50 kw. Solche sind in der Regel an Einkaufszentren, in Innenstädten zu finden und haben den Vorteil gegenüber AC-Ladevorgängen. Auch hier unsere Erfahrung solche zu nutzen ist ein erheblich kürzerer Ladevorgang. Selbst bei 10 % SOC-Stand braucht es weniger wie 45 Minuten um auf 80 % zu laden.

Noch kürzere Ladezeiten gibt es an den HPC-Schnellladesäulen. Da liegen immer mehr wie 100 kw bis zu 350 kw DC Ladeleistung an was die Ladezeit natürlich erheblich verkürzt. Wir haben noch nie auf Langstrecke bei SOC 5 auf 100 % länger wie 30 Minuten gebraucht. Die Zeit wird knapp für den Toilettengang und sportliche Übungen für den Bewegungsaparat und/oder einen Kaffee.

@dokkeri

Ich habe noch keinen BEV-Fahrer gesehen und kenne auch keinen der eine öffentliche Ladesäule über Nacht blockiert. Das machen nur Verbrennerfahrzeugführer. Auch in D gibt es erhebliche Strafzahlungen wenn nach Beendigung des Ladevorganges nach 30 Minuten das Fahrzeug immer noch am Ladekabel hängt.

Zu den von dir zitierten horrenten Preisen ( die in der Schweiz kenne ich nicht ) muss der Mensch der ein BEV fahren möchte, oder schon eines hat, seine Hirnzellen aktivieren was er für den Ladestrom zahlt. Wir zahlen für AC unterwegs 42 Cent und für DC 50 Cent plus-minus 5 Cent je nach Ladekartenanbieter. Wir haben für den Notfall auch eine schlummernde Ladekarte. Da werde 76 Cent aufgerufen. Bislang nur einmal benötigt für 15 kw um an eine andere Ladesäule auf unser Wegstrecke fahren zu können.

Info für BEV-Fahrer die in Östereich laden. Bis Ende Oktober fällt die Ladezeitberechnung weg. Die haben das mit der Novellierung des Eichgesetzes hinbekommen. Es wird nur noch nach geladenen Kilowattstunden abgerechnet.
 
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