Restwert und Wertverlust

Wertermittlung

Bei der Diskussion um die Fahrzeugwerte werden immer wieder die Begriffe durcheinander gewürfelt. Ich arbeite seit Jahren als KFZ-Sachverständiger und werde häufig mit dieser Problematik konfrontiert.

Der Restwert eines Fahrzeugs wird nach einem Unfallschaden ermittelt. Das verunfallte Fahrzeug stellt in beschädigtem Zustand immer noch einen Wert dar. Dieser richtet sich nach der Höhe der Unfallbeschädigung. Je größer der Schaden, so niedriger der Restwert. In der Regel wird dieser mit Hilfe von sogenannten Restwertbörsen ermittelt. Ist ähnlich wie E-Bay. Das Fahrzeug wird eingestellt und Händler stellen ihr Gebot ein. Das Höchstgebot stellt den Restwert des Fahrzeugs dar.

Der Wiederbeschaffungswert ist der Betrag, um ein identisch ausgestattetes Fahrzeug mit ähnliche Laufleistung am Markt wieder zu beschaffen. Man kann ohne Zugriff auf Kalkulationssystem zu haben ungefähr so vorgehen: Die einschlägigen Autobörsen im Internet zu Rate ziehen, Händlerangebote für ein gleiches Fahrzeug suchen und den Wert um ca. 6% Verhandlungsspielraum mindern. Das trifft bei unseren Dacias den Wert ganz gut.
Dieser Wert sollte dann auch am Markt ungefähr zu erzielen sein. Angebote von Privatanbietern sind zu vernachlässigen, da diese in der Regel überzogen sind.

Wenn man sich die Mühe macht, das fahrzeug selbst anzubieten und zu veräußeren stehen die Chancen gut diese Werte auch zu erzielen. Der eigendliche Wertverlust wird immer auf Basis sieses Wiederbeschaffungswertes ermittelt.

Will ich mir die Mühe sparen, tritt der Händler in Aktion und nimmt ggf. das zurück. Dann kommt der Händler Einkaufspreis zum tragen. Dieser ist dann deutlich unter dem Wiederbeschaffungswert, der ja für den Händler der spätere Verkaufswert ist. Der Händler möchte und muß verdienen. Des halb hier die unterschiede. Der Händler Einkauf wird aber nie als Basis für den Wertverlust herangezogen.

Hoffe ein wenig Licht ins Dunkel gebracht zu haben.
Klaus
 
Also, wenn ich sehe, dass andere Fahrzeuge mehr an Wert verlieren sobald ich sie beim Haendler vom Hof fahre als so mancher Dacia wert ist....
Finde ich diese Diskussion ziemlich lustig.
 
Für mich ist die Sache ganz einfach. Ich habe den Dacia 2009 neu für 13.500 EUR gekauft und seither bin ich 153.000 KM ohne außerplanmäßige Reparaturen gefahren.

Ob er heute nun 2000, 3000 oder 4000 EUR wert ist, ist mir schnuppe. Ich werde ihn noch so lange fahren, bis
1) entweder eine unwirtschaftliche Reparatur ansteht oder
2)er irgendwann aufgrund Rost- oder sonstiger Karosserieschäden keinen TÜV mehr kriegt.

Wobei ich "unwirtschaftliche Reparatur" schon weit oben ansetze. Z. B. wird bei 240.000 KM wieder der Zahnriemenwechsel anstehen, wahrscheinlich fällt der dann wieder mit neuen Bremsscheiben und -klötzen zusammen und kostet dann mit der normalen Wartung rund 1.400 EUR. Das werde ich auch bei 240.000 KM ohne mit der Wimper zu zucken bezahlen, weil ich dann von weiteren 60.000 bis 100.000 KM Fahrleistung ausgehe.

Die Höhe einer Reparatur hat aus meiner Sicht auch nichts mit dem aktuellen Marktwert eines Fahrzeuges zu tun. Nach 240.000 KM werden die Wartungskosten für den Zahnriemenwechsel wohl nahe an den Marktwert herankommen. Na und? Ausschlaggebend ist doch nicht der Marktwert, sondern der Preis, den ich für ein Nachfolgefahrzeug ausgeben würde. Und da würde ich ja sicher keinen für 1.500 EUR kaufen, sondern wieder einen neuen oder fast neuen.

Ich rechne also damit, ihn nochmal mind. weitere 150.000 KM fahren zu können, was bei meiner aktuellen Jahresfahrleistung noch ca. 7 Jahre wären.
Für den Fall 2) hab ich mit vorbeugenden Rostschutzmaßnahmen ganz gut vorgesorgt, so daß er die anvisierten weiteren 7 Jahre gut schaffen sollte.

Wertverlust wären dann 13.500 EUR / 13 Jahre = rund 1.000 EUR pro Jahr.
Billiger kann man nicht fahren.

Wenn ich allerdings ein Auto nach 2-3 Jahren schon wieder verkaufe, wird die Rechnung niemals aufgehen. Das ist dann der Preis für "öfter mal was neues".
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, wenn ich sehe, dass andere Fahrzeuge mehr an Wert verlieren sobald ich sie beim Haendler vom Hof fahre als so mancher Dacia wert ist....
Finde ich diese Diskussion ziemlich lustig.
Es kommt wie immer darauf an. Für Hilmar Kopper waren selbst 33 Mio. EUR unbezahlte Handwerkerrechnungen "Peanuts" und nicht der Rede wert. Aber für immer breiter werdene Bevölkerungsschichten sind mittlerweile sogar 33 EUR oft ein Problem.
 
.... wird bei 240.000 KM wieder der Zahnriemenwechsel anstehen, wahrscheinlich fällt der dann wieder mit neuen Bremsscheiben und -klötzen zusammen und kostet dann mit der normalen Wartung rund 1.400 EUR. Das werde ich auch bei 240.000 KM ohne mit der Wimper zu zucken bezahlen, weil ich dann von weiteren 60.000 bis 100.000 KM Fahrleistung ausgehe.

Die Höhe einer Reparatur hat aus meiner Sicht auch nichts mit dem aktuellen Marktwert eines Fahrzeuges zu tun. Nach 240.000 KM werden die Wartungskosten für den Zahnriemenwechsel wohl nahe an den Marktwert herankommen. Na und? Ausschlaggebend ist doch nicht der Marktwert, sondern der Preis, den ich für ein Nachfolgefahrzeug ausgeben würde. Und da würde ich ja sicher keinen für 1.500 EUR kaufen, sondern wieder einen neuen oder fast neuen........
So siehts aus. Natürlich ist die Investition bei höheren Laufleistungen auch ein bißchen ein Glücksspiel. Nach meiner Rechnung....
So rechne ich auch. Nen 1000der Anschaffungskosten pro gefahrenem Jahr. Hält er 10 Jahre (bei 10.000 Euro) isses gut. Gerne natürlich mehr -_-...
... sollte dann eine Reparatur in Höhe von 600,- Euro eine weitere Betriebszeit von 6 Monaten mit sich führen...
 
Wartungs und Reparaturkosten kann bei bei Dacia ja auch vernachlässigen.
Nach meiner Erfahrung sind die so gering,das was ich in nun 6 Jahren und 150.000 gefahrenen km in den Wagen gesteckt habe hat so manch einer seiner Vorgänger in einem Jahr gefressen,bei jählich 25-30.000km.;)
 
Nun.
Reparaturkosten bedeuten keinen Wertverlust fuer das Fahrzeug sondern vielmehr eine Wertsteigerung bzw Werterhaltung.
Erst wenn Reparaturen nicht ausgefuehrt werden sinktbder Wert des Fahrzeugs.
Das Gleiche gilt fuer Wartungskosten.
Regelmaesdige Wartungen dienen dem Werterhalt.
Dass die Gesamtkosten fuer das Fahrzeug steigen ist unstrittig.
Nicht ausgefuehrte Wartungen und Reparaturen verringern in jedem Fall den Wiederverkaufswert.

Man muss grundsaetzlich zwei Dinge unterscheiden:

Zum Einen den Wertverlust und den dadurch resultierenden Wiederverkaufswert
Und
Zum Zweiten die Laufenden Kosten.

Eine Senkung der laufenden Kosten bedeutet natuerlich in vielen Faellen einen Wertverlust.
 
Schon richtig. In diesem Fall bedeuten nicht ausgefuehrte Reparaturen einen Wertverlust des Fahrzeugs.
Man selbst hat die gleiche Summe aber auf der Gewinnseite.

Umgekehrt ist es so dass wenn man diese Arbeiten ausfuehren laesst der Wert der Fahrzeugs steigt.

Was jetzt der Guenstigere Fall ist muss jeder fuer sich selbst ausrechnen.
 
Ausserdem erhöht sich mit zunehmenden Alter und Kilometerlaufleistung auch das Risiko, dass eben doch das eine oder andere kaputt geht, dann ggfl. neben den Reparaturkosten auch noch Leihwagenkosten anfallen!

Eine schon länger zurückliegende Studie vom ADAC hat mal ergeben, daß man am günstigsten fährt, wenn man einen Gebrauchten im Alter von etwa 3 Jahren kauft, diesen dann etwas 2 bis 3 Jahre fährt - und sich dann wieder einen neuen, 3-jährigen Gebrauchten zulegt.

Begründung:
in den ersten 3 Jahren erleidet das Fahrzeug den höchsten Wertverlust und es ist somit gemessen am durchschnittlichen Alterszustand des Fahrzeuges am preiswertesten zu erhalten.

In den weiteren 2 bis 3 Jahren treten im allgemeinen keine relevanten Mängel an der Technik auf ....... das beginnt meist erst bei etwa 7 Jahren.
Aber dann sollte man sich auch schon wieder vom Fahrzeug getrennt haben.

So kann man mit wenig Geld das meiste Fahrzeug mit den geringsten Werkstattkosten fahren.
 
Hi,

Landrover und Porsche haben nur deshalb so gut abgeschnitten,
weil die zwischenzeitlich (neu) teurer geworden sind,
oder wie interpretiere ich "Preispolitik der Hersteller"?!

Wie auch immer: relevant sind m.E. die "Straßenpreise",
nicht die Listenpreise, Beispiel:
Ich habe mir mal für gut 10.000 € einen neuen Berlingo First HDI gekauft.
Nach rd. 5 Jahren (rd. 50.000 km gelaufen der Wagen) ist mir da einer reingefahren;
von der Versicherung gab es 7.800 € Restwert.
Somit Wertverlust < 25 % in 5 Jahren...:D

Das geht aber nur, wenn man den Wagen mit 40 % Rabatt einkauft
bzw. die Versicherung den "Listenpreis" (16.000 € rd.)
für die Berechnung zugrundelegt.
(Nebenbei: Bei Citroen ist 1/3 Rabatt auf Liste fast schon normal;
z.T. (Basis mit Diesel) ist eine "Zitrone" sogar billiger als ein Dacia!)

MFG, Farmer
 
Eine schon länger zurückliegende Studie vom ADAC hat mal ergeben, daß man am günstigsten fährt, wenn man einen Gebrauchten im Alter von etwa 3 Jahren kauft, diesen dann etwas 2 bis 3 Jahre fährt - und sich dann wieder einen neuen, 3-jährigen Gebrauchten zulegt.

Begründung:
in den ersten 3 Jahren erleidet das Fahrzeug den höchsten Wertverlust und es ist somit gemessen am durchschnittlichen Alterszustand des Fahrzeuges am preiswertesten zu erhalten.

In den weiteren 2 bis 3 Jahren treten im allgemeinen keine relevanten Mängel an der Technik auf ....... das beginnt meist erst bei etwa 7 Jahren.
Aber dann sollte man sich auch schon wieder vom Fahrzeug getrennt haben.

So kann man mit wenig Geld das meiste Fahrzeug mit den geringsten Werkstattkosten fahren.

Das ist aber eine Prognose, welche durchaus funktionieren kann, aber nicht sicher! Es gibt bei der Rechnung eine große unbekannte Variable in Form des Vorbesitzers/ besser "Vorfahrers" die sind ja nicht immer identisch.
Nur ein Beispiel, (Verwandtschaft) Ford 40TKM, 3,5 Jahre Vor/Erstbesitz im Omaalter.
Ob nun der heizende Enkel für eine notwendig neue Kupplung bei 50TKM gesorgt hat, oder Oma selbst die Kupplung nie richtig freigegeben hat, ist egal, der Schaden beim Gebrauchtkäufer ist gleich, Garantie gibt es im Regelfall nicht. Und dann kam etliches kleinteiliges Übel nach und nach, nicht teuer, aber Zeit ist auch Geld...
LG
Muss Omaalter besser in Pensionistenalter 65+ korrigieren, da selbst 54 und 1. Enkelkindeinschulung dieses Jahr....
 
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