Wie du bereits verlinkt hast, werden heutzutage zur Erhöhung der Oktanzahl ETBE-( Ethyltertbutylether) und MTBE Komponenten (Methyltertbutylether) verwendet. Da diese beiden Komponenten aber Sauerstoff enthalten, beeinflussen sie natürlich auch die Gemischbildung und den Energiegehalt.
Mit dem früher verbotenen Bleitetraethyl lag das stöchiometrische Gemisch bei 14,7:1 .
Mittlerweile liegt man bei 95er bei 14,5:1 und bei 98er bei 14,2:1 .
Bedeutet im Umkehrschluss. Auf 95er wird der Verbrauch niedriger sein, beim 98er die Leistung höher, sofern das Ganze nicht klopfbegrenzt ist. Also vorallem bei Saugmotoren wird man bei 98er eine höhere Leistung haben, da der Sauerstoffgehalt im Brennraum die maximal mögliche Leistung bestimmt.
Bei Turbomotoren ist das alles nochmal anders. Einmal regelt die Motorsteuerung unter Volllast auf Drehmoment x und regelt den Vorteil weg, andererseits überschreitet man bei Volllast häufig die Klopfgrenze, man entfernt sich also vom optimalen Zündwinkel und hat damit einen Verlust beim Wirkungsgrad. Da dreht sich der Verbrauchsumteil um, je größer die Verdichtung und Zylinderfüllung, desto stärker wird der Verbrauchsnachteil.
Im Grundsatz ist der Verbrauch mit 95er jedoch niedriger und günstiger ist es auch noch.
Übrigens wird auf E10 die Zahl der Partikel vor dem Partikelfilter etwas geringer sein und so dessen Standzeit erhöht.
Der Dampfdruck von einem Benzin-Ethanol-Gemisch steigt etwa bis 20% um dann fast linear auf den Wert bei 100% Ethanol abzufallen.
Bedeutet, im Brennraum können die feinen Kraftstofftröpchen besser und schneller verdunsten und damit ein homogeneres Gemisch bilden.
Erhöht auch leicht die Effizienz und wirkt dem niedrigeren Energiegehalt entgegen. Außerdem verbessert der höhere Dampfdruck auch das Kaltstartverhalten.
https://diglib.tugraz.at/download.php?id=5f3121694ddf2&location=browse
So, weit genug ausgeholt.
Lange Rede kurzer Sinn. Ich sehe im E10 Betrieb eine überwiegende Anzahl Vorteile gegenüber eher geringen Nachteilen.
Bosch hat ein Quasi-Monopol auf alle Benzineinspritzteile am Markt und seit 2007 vertragen alle Boschteile 100% Ethanol.