Unterschiedliche LPG Motoren

Dem Motor ist der Brennstoff egal. Je mehr Oktan ich habe umso mehr Frühzündung kann ich fahren was auf Wirkungsgrad und Leistung positiv auswirkt. Am Ende versucht man den 50% Umsatzpunkt bei 8-10°KW nach OT zu haben für den besten Wirkungsgrad. Das Klappt aber nur innerhalb gewisser Bereiche. Oktanzahl, Kühlung, Ölnebel etc sind alles Einflussfaktoren.
Wenn ich den Motor halt nicht nur mit 95 Oktan abstimme kann ich die mögliche Mehrleistung auch nutzen. Wenn ich meine Zündkennfelder aber begrenze eben nicht.
Abregeln über den Klopfsensor können sie alle. Das ist auch der Grund warum Saab mit E85 so gut laufen, weil die eben ein sehr weites Kennfeld haben und je nach Sprit dir Mehrleistung(auch mehr Ladedruck) frei geben. Königsegg hat das gleiche gemacht. Maximalleistung nur auf E85.
Das ist am Ende alles nur Software und Regelungstechnik.
Das ist wie overboost, da gibt man mehr Ladedruck beim Beschleunigen frei. Weil man weiß für ne gewisse Zeit macht das keine Probleme, dauerhaft kann man das nicht kühlen und hat dafür die falsche Materialien verbaut.
Wenn ich vor dem Bau vom Motor schon weiß das ich "trockene" Brennstoffe wie E85 oder Gas fahren will kann ich das bei der Auswahl berücksichtigen. Dann kostet der Ventilsitz halt ein Euro mehr, früher hat man das dem Kunden aufgewalzt, heute spart man sich CO2 Strafgebühren dafür.
Der Controller muss halt das ok geben das er auch mit Kraftstoffen >100 Oktan abstimmen werden darf. Das ist im normalfall halt unnötig. Daciafahrer tanken 95 Oktan und fertig, warum also auf 100 Oktan abstimmen? Zahlt einem doch keiner.
 
Wobei vorallem bei Saab dann schon sehr bald alles am Limit ist. Die Injektoren sind auf E85 schnell auf 100% duty cycle, damn kann der Turbo durch die winzige Abgasanlage schon bald nicht mehr die Luftmenge bringen und bald geht es dann auch den Kolben an den Kragen. Manche Tuner nehmen dann einfach die Zündung zurück, aber das gibt halt enorm Abgastemperatur.
 
ich habe auch einen solchen polnischen TCE100 mit LPG - alleine den Unterschied mit dem 6-Gang Getriebe ist schon ein klarer Mehrwert. Im Brief ist er aber auch mit 174 angegeben sowie 1500kg Anhängelast. Ein Leitungsunterschied im Gasbetrieb kann ich nicht feststellen - im gefühlten Drehmomentverlauf sogar im Gasbetrrieb kräftiger
 
Wenn der Motor auf die höhere Oktanzahl von Gas ausgelegt ist, hätte es dann einen Mehrwert oder wäre es sinnvoll, ihn auch mit Benzin mit möglichst viel Oktan zu betreiben?

VG
Steve
 
Man muss bei einer bivalenten Nutzung leider immer die Eigenschaften beider Kraftstoffe berücksichtigen. Die Kompression, welche nötig wäre, um alles aus dem Gas raus zu holen, macht das Benzin leider nicht mit.
Der Motor ist daher ein ganz normaler Benziner, dem lediglich gasfeste Ventile und eine Gasumrüstung spendiert wurden.

Was daher bleibt, ist ein etwas höherer Ladedruck und ein etwas Richtung früh gestellter Zündzeitpunkt, im Gasbetrieb.

Der Zündzeitpunkt wird automatisch der Oktanzahl angepasst, ob dies auch beim Ladedruck so ist, wage ich zu bezweifeln. Da wird die ECU wohl feste Parameter haben, die nur im Gasbetrieb aktiviert werden.
 
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