So,nun hab ich es doch getan:
Fahrt ins Ferienhaus in NL (Cuxhaven-Den Helder/Julianadorp) und zurück mit einer Einzelstrecke von ca. 370 km mit größtem Anteil Autobahn (84km war davon Landstraße – über die Dörfer).
Und damit nach 1 Jahr und 4 Monaten im Besitz des Spring zum ersten Mal an öffentlichen Ladesäulen "getankt".
Angemerkt sei, dass in NL tagsüber die max. Geschwindigkeit auf der Autobahn auf 100 km/h begrenzt ist, die bin ich auch mehr oder minder gefahren und war so im Verkehrsfluss eher unauffällig – was schon angenehm ist
.
Hinstrecke zu Hause mit PV-Strom auf 100% geladen, unterwegs zwei Nachladungen an Schnell-Ladestationen und am Ziel mit21 km Restreichweite eingetroffen.
Im 70er-Jahre-Ferienhaus behutsam – mit Rücksicht auf die E-Installation - wieder vollgeladen mit 8A – dauert dann satte 15h.
Meine Strompreise für die Fahrt haben ein starke Bandbreite:
* Zu Hause über die eigene PV 13 ct/kWh
* Schnell-Lader 60 ct/kWh
* am Zielort NL 40 ct/kWh
In Summe Kosten pro Strecke ca. 29 €, dies sind natürlich deutlich weniger als die 70 €, die ich für den Diesel bezahle.
Geschwindigkeit Hinweg 100 km/h (Tacho) = 95 km/h (GPS) inkl. 2/3 des Weges mit Klimaanlage.
Rückweg 106 km/h (Tacho) = 101 km/h (GPS) ganz ohne Klima.
Hin- und Rückfahrt haben damit gute 6h gedauert –das zieht sich also - verglichen mit sonst 4,5h mit dem Diesel.
Ladezeit unterwegs in Summe pro Strecke 1h 25min.
Aufgeladen auf Werte zwischen 82% bis max.92%.
Anfangsladestrom nahe 30 kW abfallend auf 15 kW – im Schnitt 22 kW.
Was habe ich gelernt?
Man ist gut beraten im Sommer auf der Langstrecke mit einer max. Reichweite von 180 km zu kalkulieren. Zieht man minimale Restkapazität (SOC) 10% und max. Ladung auf 80% ab, dann verbleibt eine realistische nutzbare Reichweite 130 km übrig.
Meine gewählten Teilstrecken lagen demnach zwischen 112 km und 133km und damit bin ich gut und "angstfrei"
hingekommen.
Fazit:
Spring auf der Langstrecke geht, kann man machen, muß man aber nicht zwingend.
Es ist eine Alternative, wenn man wirklich € sparen will und Zeit, Nerven und Sitzfleisch dafür aufbringt bzw. der Verbrenner mal nicht zur Verfügung steht.
Als enthusiastischer Vagabund würde ich es durchaus auch nochmal machen, aber am liebsten ohne quengelige Beifahrer und Hunde im Auto.
Ob man sowas im Winter - mit nochmals reduzierter Reichweite - machen will, da mach ich mal ???.
P.S.:
Ein 4x so teures BEV mit 77 kWh-Akku muß auf der Strecke auch mindestens 1x Nachladen und bringt mich damit auch nicht wirklich weiter nach vorn.