Wer sind denn "die"?
Bisher habe ich nur von seltsamen Geräuschen gelesen. Zusätzlich von Werkstattmitarbeitern,
welche niemals sicher aufgrund der Geräusche auf einen Getriebeschaden geschlossen haben.
Dann gab es einmal angeblich eine gebrochene Lagerschale und Öl das lt. Aussage verkokelt
war.
Ist alles etwas dünn um daraus argumentativ einen Serienfehler zu begründen.
Da Getriebewellen in der Regel Kugelgelagert sind, sehe ich die Angabe einer gebrochenen
Lagerschale sehr skeptisch. Gleitlager haben Lagerschalen. Die gibt es in einem Getriebe
meist nicht.
Es könnte jedoch ein Laufring eines Kugellagers gerissen sein.
Dadurch werden meist die Kugeln oder Walzen regelrecht kleingemahlen und pulverisiert.
Dies erkennt man an der schönen silbernen Färbung des Getriebeöls.
Die Ölmengen in den Getrieben sind mit 0,25-0,8-2,2l sehr knapp bemessen. Gerade das
Verteilergetriebe mit 0,25l Füllmenge sehe ich als potenzielle Schwachstelle.
Bei hoher Last erhitzt sich das Öl aufgrund der geringen Füllmenge sehr stark. Dies kann im
schlimmsten fall zum Abreißen des Gleitfilms führen. Dann reibt in der Folge Metall auf Metall.
Speziell für das Verteilergetriebe gibt es eine Warnmeldung im Display, wenn das Getriebe bzw.
die Elektrokupplung überhitzt.
Das abgelassenes Getriebeöl beim ablassen einen Brandgeruch hat, ist bei hoch belasteten
Getrieben normal. Dies ist die Folge der hohen Arbeitstemperatur im Betrieb.
Das es in einem Allradfahrzeug mehr bewegte Getriebeteile und zwangsläufig mehr Geräusche
gibt, sollte sich jeder Getriebeflüsterer verinnerlichen.
Wenn man sein Allradfahrzeug hoch belastet, sollte das Getriebeöl regelmäßig geprüft werden.
Dunkelbraun und Brandgeruch sind nicht unbedingt kritisch. Silberfarbene oder schwarze
Wolkenfärbung im Öl sind deutliche Warnsignale!
Bei Getriebeöl kann man auf Vollsynthetische Sorten setzen. Diese sind zumindest bei den
Markenherstellern belastungsstabiler.
Gerade bei Wasserdurchfahrten dringt oft Wasser in die Getriebegehäuse ein.
Deshalb macht es durchaus Sinn, einmal im Jahr das Getriebeöl zumindest zu prüfen bzw.
zu wechseln.
Die sogenannten "echten" Geländewagen haben meist deutlich mehr Öl in Motor und Getriebe.
Dadurch werden die Öle etwas robuster gegen Verschmutzung und thermischen Stress.