EU-Import: Was muss man beachten?

[Aufdersuche]

Hallo liebe Dacianer,

ich bin auf der Suche nach einem Dacia Lodgy (Hintergrund hier), und angesichts der langen Lieferzeiten für ein Bestellfahrzeug in meiner Wunschkonfiguration scheint die einzige Option mit schneller Verfügbarkeit ein Lager- oder Vorlauf-Fahrzeug als EU-Neuwagen über einen Importeur zu sein (Eigen-Import schließe ich aus).

Tatsächlich habe ich schon eine Handvoll zeitnah verfügbare EU-Neuwagen mit LPG, Einparkhilfe und einer Comfort-äquivalenten Ausstattung gefunden, die preislich 500-1000€ unter vergleichbaren deutschen Ausstattungen liegen. Für den Preisvorteil alleine würde ich nicht zu einem EU-Import greifen, aber die sofortige Verfügbarkeit ist schon ein sehr gutes Argument!

Aber ich habe auch von den zahlreichen möglichen Nachteilen eines EU-Imports gelesen, und bin mir noch unsicher, ob das in Frage kommt:

• Worauf ist beim Kauf von Importen und Reimporten zu achten? (https://www.sueddeutsche.de/auto/neuwagen-worauf-ist-beim-kauf-von-importen-und-reimporten-zu-achten-1.2173608)
• Fahrzeugkauf im EU-Ausland oder als Reimport | ADAC Rechtsberatung (https://www.adac.de/der-adac/rechtsberatung/fahrzeugkauf-und-verkauf/reimport/)
• EU-Import Nachteile (https://www.dacianer.de/threads/eu-import-nachteile.21692/)

Falls ich mich für einen EU-Import entscheiden sollte, stehen bisher folgende zu beachtende Punkte auf meiner Liste:

• Importeur verkauft auf eigenen Namen (und nicht als Vermittler), sodass die Gewährleistung nach deutschem Recht gegenüber einem Verkäufer in Deutschland besteht
• Gleiche Wartungsintervalle/Wartungsumfang wie in Deutschland (keine Modelle aus Rumänien oder Bulgarien)
• Bei Tageszulassung sollte Datum nur kurze Zeit zurückliegen, da Garantie und HU ab Zulassung laufen
• Transparenz über Abweichung der Ausstattung zur deutschen Ausführung
• Gleiche Garantiebedingungen wie in Deutschland, kein Ausschluss von bestimmten Bauteilen (vermutlich schwierig festzustellen)
• Originale Garantieunterlagen (Serviceheft und evtl. Garantiekarte), um Garantieansprüche in Deutschland geltend zu machen
• COC für Zulassung (falls es der Importeur nicht übernimmt)

Gibt es sonst noch etwas bei den EU-Importen zu beachten?

Wenn ich es richtig verstanden habe, gibt es für EU-Neuwagen keine Möglichkeit, eine Garantieverlängerung über Dacia Deutschland abzuschließen. Stattdessen scheint es verschiedene Formen von "Reparaturversicherungen" zu geben, die nach Ablauf der Herstellergarantie bei ausreichendem Zustand des Fahrzeugs abgeschlossen werden können. Gibt es dazu Erfahrungen hier im Forum? Ein positiver Aspekt wäre, dass ich nach 3 Jahren nach dem Ablauf der Herstellergarantie ggf. zu einer freien Werkstatt wechseln könnte.

Vielen Dank für Eure Tipps,
Philip

 

[ProLodgy]

Ich würde darauf achten das man Ware gegen Geld macht. Keine Anzahlung leisten.

 

[Inkasso]

Mein tipp kauf dir einen beim Original polnishcen händler an der Grenze, habe ich letztes jahr gemacht und 3.000 gegenüber deutschen (Ausstattungsbegleicht) gespart. Wie ->HIER<- schon beschreiben.

 

[Aufdersuche]

Vielen Dank für eure Antworten!

Muss es ein ganz neuer Lodgy sein?

Ja, am liebsten ein ganz neuer Lodgy, mit voller Garantiezeit und ohne die Unsicherheit, wie gut sich der Vorbesitzer um Wartung um Pflege gekümmert hat. Da ich mich recht wenig mit Autos auskenne, würde ich gerne Gebrauchtwagen vermeiden, und bin bereit, etwas mehr für einen Neuwagen zu zahlen (wobei ein Lodgy als Neuwagen ja günstiger als viele Gebrauchte anderer Marken ist ;-))

Zwei Punkte, die nach meinen bisherigen Recherchen zusätzlich gegen einen Dacia als Gebrauchtwagen sprechen:

1. Die Gebrauchtwagenpreise sind immer noch relativ hoch, was sich auch bei dem Blick auf autouncle bestätigt, wo gebrauchte Lodgys mit meiner Wunschkonfiguration von 2014/2015 mit 40 bis 50 tkm immer noch mehr als 11.000 € kosten
2. Laut TÜV gehen die erhöhten Mängelstatistiken ja zu einem guten Teil auf eine schlechtere Wartung & Pflege der Dacia-Besitzer mit ihren Autos als Gebrauchsgegenständig zurück, im Vergleich zu den Premiummarken. Ich weiß nicht, ob sich das wirklich belegen lässt, aber im Durchschnitt klingt es schon für mich nachvollziehbar.

Nach dem, was ich bisher gelesen habe, lässt sich bei einem EU-Import eine Tageszulassung ja in der Regel kaum vermeiden. Aber insbesondere bei den Lagerfahrzeugen ist ja meist auch das Datum der Erstzulassung angegeben, sodass ich abschätze kann, ob mir die bereits verstrichene Garantiezeit zu lang wäre.

Ich würde darauf achten das man Ware gegen Geld macht. Keine Anzahlung leisten.

Danke für den Hinweis, in der Hinsicht bin definitiv auch eher vorsichtig!

Mein tipp kauf dir einen beim Original polnishcen händler an der Grenze, habe ich letztes jahr gemacht und 3.000 gegenüber deutschen (Ausstattungsbegleicht) gespart. Wie ->HIER<- schon beschreiben.

3.000 € sind ja echt eine riesige Ersparnis! Bei den Importeuren habe ich bisher Ersparnisse von maximal 1.500€ gesehen...
Aber da schon das Thema Autokauf an sich Neuland für mich ist und es relativ schnell gehen soll, würde ich gerne zusätzliche Komplexität (und mögliche Schwierigkeiten) durch einen Kauf im Ausland und anschließendem Import vermeiden.

Hat jemand hier Erfahrung mit den Anschlussgarantien/Reparaturversicherung von alternativen Anbietern?

 

[Henky]

Ich habe meinen Lodgy 7-Sitzer LPG Anfang Oktober bei einem Händler als EU-Import (Polen, Fahrzeug auf Halde) bestellt. Ich hätte auch in Deutschland bestellt, aber LPG war nicht bestellbar oder nur mit extremen Wartezeiten.

Der Händler hat die Unterlagen (COC etc.) vorab zugesendet und ich habe heute das Auto ohne Probleme angemeldet und einen deutschen Fahrzeugbrief erstellen lassen. Halter in der 'Karta Pojazdu' keiner, Vorläufige Zulasungsbescheinigung aus Polen ein Autohaus eingetragen mit Datum 28.09.2018.

Meine Fragen: Im deutschen Fahrzeugbrief steht bei Anzahl der Vorbesitzer '-'. Das polnische Autohaus ist nicht erfasst. Bin ich nun der Erstbesitzer, was z.B. für die KFZ-Versicherung wichtig ist?

Dann ist er bei mir als 8-Sitzer im Fahrzeugbrief erfasst. Ist das normal?

(In einer Woche hole ich den Wagen ab, freue mich schon. Ich versuche noch, einen Dacia-Händler zu finden, bei dem ich einen Garantieverlängerung buchen kann. Die meisten meinen, das ginge nicht, einige schon.)

 

[Chris_1981]

Blubb

 

[mcv balu]

Eine Alternative, die hier noch nicht angesprochen wurde, ist LPG nachrüsten. Dazu würde ich aber zu einem Gasspezialisten gehen. bei mir um die Ecke ist z.B. eine Niederlassung von Frontgas (frontgas.de) vertreten, die für ihre Nachrüstungen auch eine Motorgarantie geben. der Vorteil beim Nachrüsten ist auf jedenfall, daß du den größtmöglichen Gastank bekommst (Werksgaser nur 32l netto). Die Mehrkosten mußt du dir selbst durchrechnen.
Noch ein Tip zum EU-Import: Die Ausstattungsvarianten entsprechen nicht immer dem Paketinhalt der Deutschen, also ist es wichtig zu erfragen für welches Land wird/wurde das Fahrzeug produziert und welche Ausstattungsmerkmale beinhaltet das Fahrzeig.

 

[Chris_1981]

Blubb

 

[mcv balu]

Ich wüsste nicht, dass ich AGBs habe.

Abgesehen davon steht in diesem Forum sehr viel (Mist). Daher verlasse ich mich lieber auf die Angaben von Renault/Dacia bevor ich mit einem "Garantiefall" in 3 Jahren bei Dacia vor verschlossenen Türen stehe.

Wenn Du vom Händler kaufst, hast Du beim Kaufvertrag immer Allgemeine Geschäftsbedingungen dabei und unterschrieben, die man nur noch lesen muß. Und ich habe mehr Schmarrn im AH gehört, wie hier gelesen.

 

[Chris_1981]

Blubb

 

[Chris_1981]

Das kannst Du Deinem Märchenonkel erzählen, dass Dir von dort so eine abenteuerliche Antwort gegeben wurde.

Abgesehen davon, dass dies nicht nur völlig unlogisch wäre, wäre diese auch ein Verstoß gegen das gültige Recht.

Einen Mund zum Fragen nach den AGB hattest Du nicht?

Aber gerne verlinke ich Dir die mal:

https://www.renault-richter.de/wp-content/uploads/2018/05/Dacia-NW-Garantie-AGB.pdf

Nochmal: ICH habe keine AGBs, also kann ich auch nicht in MEINEN AGBs lesen.
AGBs hat der Händler.

 

[loganrider]

Nochmal: ICH habe keine AGBs, also kann ich auch nicht in MEINEN AGBs lesen.
AGBs hat der Händler.

Dann besorg die schleunigst die AGB, sie sind Vertragsbestandteil.

 

[ByeBye 5771]

garantiebeginn ist dann, wenn der händler vorort die übergabeinspektion gemacht und das ins system eingepflegt hat.

und das steht im fahrzeugspeziefischen datenblatt.

 

[Henky]

Danke für die Rückmeldungen. Die Versicherung bestätigt auch, dass der Wagen als Tageszulassung gewertet wird wegen dem zeitlichen Unterschied 28.09. und 02.11.

Hat jemand eine Info zu den 8 Sitzplätzen im Fahrzeugbrief? Ist das normal?

 

[Oldy]

Das ist im Falle Dacia nicht richtig.
Die Dacia Garantie bei EU Fahrzeugen läuft ab Produktionsdatum.
Unser Sandero, EZ 08/2018 hat Garantiebeginn in 02/2018.

Mal ganz konkret.
Meinen EU-Dokker aus Polen habe ich hier bei einem EU-Händler gekauft. Fahrzeug übernommen und selbst angemeldet Anfang September. Erstzulassung in Polen als Tageszulassung am 19.08.2018. so auch in den deutschen Papieren vermerkt. Allerdings nicht der Vorbesitzer.
Dieser Tag ist auch der Beginn der Garantiezeit. Würde mir beim Kauf vom Händler auch so mitgeteilt.
Gegenprobe ist einfach. Dokker bei My Renault angemeldet (mit der fin). Da steht dann der Tag der Erstzulassung und der Garantiebeginn (Wartungstermine), ermittelt aus der fin, die bei der Tageszulassung bei Dacia gemeldet wurde.
Alles andere ist Quargel.

Nachtrag: Fahrzeug wurde bei der Versicherung als Neufahrzeug eingestuft und versichert (HUK).