Moin an alle,
mach langer Pause kann ich auch endlich mal meinen Eindruck zum Hybrid beisteuern. Wie kommt das als passionierter LPG-Jogger Fahrer?
Da mein Jogger aktuell in der Wartung ubd Überprüfung von einer Garantiesache beim Händler ist, wurde mor für eine Woche der Jogger Hybrid kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Da lag als mittlerweile bekennender Dacianer schon ein wenig Pipi in den Augen vor Freude und bereits gestern und heute auf 220 km Strecke fleißig getestet.
Als erstes möchte ich hier auf Sie direkten Unterschiede eingehen:
-Der erste Einstieg
Schön wieder Zuhause zu sein.
Alles da, wo man es kennt und schätzt, lediglich fehlt der gödich aussehenden "Couch" im Aussteölubgsstück kich die passende Gesäßformung des heimischen Pilotensitzes des eigenen PKW, die sich bei nun knapp 30.000 km und vollschlanker Hüftregion nunmal so ergeben. Einzig das Display für den Fahrer sticht sofort hervor und wirkt im ersten Moment etwas bunt und befremdlich, im zweiten jedoch informativ und recht angenehm gestaltet. Im neu gestalteten Menu fallen sofort die Punkte der aktiven Reifendruckkontrolle und die Info mit dem kleinen Reifensymbol auf, über die man sieht, welcher Motor gerade was macht - begleitet beim Beobachten vom Gefühl eines Chefs, der seine Mitarbeiter bei der Arbeit verrichten sieht von der er keine Ahnung hat warum wer was gerade tut und am Ende nur froh ist, dass ein Ergebnis dabei heraus kommt.
- Das erste Anfahren
Lautlos... naja... vom künstlichen Fahrgeräusch begleitet... Rolle ich zur Auffahrt der Straße, biege auf die Umgehung und lasse den Jogger bei 60 km/h gemütlich durch die Abenddämmerung gleiten.
Während ich zu mir selbst noch in Gedanken sage, dass der "Zwangklang" beim Rollen irgendwie nervig ist, wird mein Gedankengang plötzlich von einem sehr lauten Brummen unterbrochen:
"RRÖÖÖÖÖÖH!!!"
Als passionierter Schaltwagenfahrer suche ich sofort instinktiv nach der Kupplung, um dem armen Motor einen höheren Gang zur Erholung zu gönnen, trete aber ins Leere und fühle mich an die Automatik erinnert.
Mich gerade einmal 3 Minuten einen solchen Klang vom Motor zu hören, lässt mein Autofahrerherz doch ein wenig bluten und daran denken, dass es doch nicht gesund sein kann. Einfluss nehmen kann ich jedoch keinen, somit bleibe ich in der beobachtenden Haltung des eben schon erwähnten "Chefs": die Jungs wissen, was sie tun (hoffe ich...).
Der Klang vom Benziner-Motor wird immer mal wieder gegenüber dem Elektro-Motor laut (muss von den beiden wohl der Altgeselle sein, der den Azubi anschreit) und wirkt insgesamt auch ziemlich ruppig und irgendwie unausgeglichen. Eine Sehnsucht an meinen fleißigen, kleinen 3 Zylinder überkommt mich da dann und wann, den ich gerne kernig brummen höre und weiß, mit welchen Gängen und Pedalbewegungen ich ihm eine Freude machen kann...
- Beschleunigung und Autobahn
Ja, wenn die Kollegen Elektro und Benziner am arbeiten und sich einig sind, dann geht es ab!
Die 40 PS mehr merkt man und verleiten mich dann und wann zu einem zügigen anfahren und zufriedenen grinsen. Mittlerweile hat "Chef" dabei die Musik am Arbeitsplatz etwas aufgedreht, um das Brüllen vom Gesellen gegenüber des Azubis nicht mehr so stark wahrzunehmen und einfach nur die Leistung der Arbeit zu genießen.
Vor mir liegen nun gleich 5 km Autobahn und die Neugier packt mich, wie dieser Wumms von 40 PS mehr dort wohl den Fahrsport beeinflussen wird.
Rauf auf die freie Autobahn und losgerollt.
"RÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖHHH!"
Da ist er wieder, der laute raue Benziner, wie er den armen Elektro aus vollem Halse anschreit und diesmal auch die Tonlage hält. Begleitet von dem Gegröhle, welches einem zu alten Rockstars gleicht, der seinen Zenit weit überschritten hat aber trotzdem nochmal volle Wucht ohne den richtigen Ton zu treffen alles aufdrehen, ackern sich die beiden fleißig und zügig auf stolze 167 km/h. Gut, reicht ja auch, denke ich mir gerade noch, als sich die Geschwindigkeit auch schon dauerhaft auf 163 km/h verringert.
Kollege Elektro hat sich ohne Akkukapazität in die Mittagspause verabschiedet, lässt den "Alten" alleine weiter Brüllen meldet sich auch nicht mehr zurück.
Da ich ein guter Chef bin, gönne ich beiden eine Pause und verlasse die Autobahn wieder...
- Verbrauch
Sprechen wir mal über Lohn und Gehalt der beiden Motoren.
Bei einer identischen vergleichsfahrt, die ich täglich mit meinem LPG Jogger mache, habe ich auf 120 km bei aktueller Witterung einen durchschnittlichen Verbrauch von 7,2l LPG, bzw. 5,3 l Benzin.
Der Hybrid kam auf gleicher Strecke auf einen durchschnittlichen Verbrauch von 5l Benzin.
Ich denke jedoch, wenn der Weg weniger fließend und mehr von Stadtverkehr oder Stau geprägt wäre, könnte der Hybrid seinen Vorsprung mit Sicherheit um bis zu 1 Liter Superbenzin ausbauen. Das wäre zwar immernoch teurer als mein Eco-G im LPG-Betrieb, aber dennoch beim erhöhten Leergewich und 40 PS mehr ein toller Wert.
-Mein Fazit
Die 40 PS mehr stehen dem Jogger richtig gut und machen in Verbindung mit der Automatik auch richtig Spaß, gar keine Frage.
Dennoch muss ich gestehen, dass ich mich schon wieder auf meinen kleinen Gaser freue.
Der (für mich) schönere, stimmigere Motorklang, die höhere Anhängelast und die deutlich geringeren Kosten für den Treibstoff überwiegen für mich einfach als Pluspunkt.
Außerdem brauche ich durch das Schalten der Gänge länger, um meinen Kaffee während der Fahrt zu trinken und muss so erst später eine Pinkelpause einlegen