Heute ist der nächste Jahrestag meines Sanderos und somit wird die dritte Zwischenbilanz fällig.
Das dritte Jahr verlief leider nicht ganz ohne besondere Vorkommnisse. Schon kurz nach der 2. Zwischenbilanz, am 23.06.17, traf mein Auto ein böser Hagelschaden. Diesen habe ich, wie weiter oben geschrieben, nicht reparieren lassen. Die Versicherungssumme wurde stattdessen ausgezahlt und führte zu einer deutlichen Minderung der Kosten im abgelaufenen Jahr. Mehr dazu weiter unten. Hinzu kamen, meiner Meinung nach sehr früh, neue Bremsen vorne. Die hatte ich definitiv nicht auf dem Radar. Außerdem hatte ich im Frühjahr einen Nagel im rechten Hinterreifen, der permanent zu Luftdruckverlust führte. Dies konnte zum Glück günstig repariert werden. Ansonsten bin ich zum Gück von weiterem Ungemach verschont geblieben. Die gefahrenen Kilometer haben sich nochmals leicht reduziert. Der KM-Stand heute morgen liegt bei 59.993 und somit bin ich im vergangenen Jahr noch 17.662 km gefahren; also nochmals knapp 1.200 km weniger als im Jahr zuvor und gute 10.000 km unterhalb meines langjährigen Durchschnitts. Dies wird sich allerdings mit dem Entfall meiner Fahrgemeinschaft ab der nächsten Woche ändern. Ich gehe davon aus, daß sich die jährlichen Kilometer künftig wieder auf rund 20.000 erhöhen werden. Erfreulicherweise ist der Durchschnittsverbrauch weiter gesunken und liegt nun bei 7,12 Liter LPG je 100 km zuzüglich 0,44 Liter Superbenzin je 100 km. Insgesamt hatte der Sandero nun 184 Tankstops. Aufgrund der im vergangenen Jahr teilweise kräftig angestiegenen Spritpreise (LPG war zeitweise um mehr als 20 % teurer als im Jahr zuvor) sind die reinen Treibstoffkosten etwas angestiegen und belaufen sich auf 3,79 Euro je 100 km für LPG sowie 0,35 Euro je 100 km fürs Startbenzin. Erläuternd dazu: bis August 2016 bekam ich alle 3 Monate von der Firma einen Tankgutschein über 20 Liter Super für lau. Leider, leider ist diese Zusatzleistung dann aber ersatzlos gestrichen worden, so daß ich a) das Startbenzin nun komplett selbst bezahlen muß und b) dies natürlich sukzessive die Kosten erhöht. Dennoch waren die reinen Spritkosten mit EUR 4,14 je 100 km in den letzten 3 Jahren extrem günstig. Leider sind die Benzinpreise ja in den letzten Monaten wieder kräftig gestiegen, so daß ich auch beim LPG in den kommenden Monaten wieder höhere Preise erwarten muß. Im abgelaufenen Jahr habe ich trotz 6 % weniger Fahrleistung gute 10 % mehr für den Sprit ausgeben müssen.
Bei der Kostenaufstellung kalkuliere ich den Wertverlust linear über 5 Jahre bis auf 0. Wahrscheinlich werde ich das Auto allerdings 6 bis 7 Jahre nutzen (abhängig vom Zustand, Reparaturanfälligkeit und persönlichen Umständen). Bei der bisherigen KM-Leistung dürften es wohl eher die 7 Jahre werden. Die Garantieverlängerung bis 120.000 km bietet Schutz vor unerwarteten Reparaturkosten und ich werde diese bei der momentanen Fahrleistung auch bis zum Ende des 6. Jahres nutzen können.
Folgende Kosten sind im dritten Jahr entstanden:
Wertverlust: 2.388 Euro
Wartung: 642,90 Euro (Inspektion und neue Bremsen vorne)
Reifenwechsel: 40,00 Euro
Wagenpflege: 16,80 Euro
Versicherung: 342,59 Euro
Reparaturen: 30,00 Euro (Abdichtung des rechten Hinterreifens)
Steuer: 74,00 Euro
Kraftstoff: 821,93 Euro
HU/AU: 140,50 Euro
Sonstiges: -1.498,24 Euro (Auszahlung Versicherungsentschädigung nach Hagelschaden)
Gesamtkosten: 2.998,48 Euro bzw. 0,17 Euro je km
Gesamtbilanz der ersten drei Jahre:
Wertverlust: 7.164,00 Euro
Wartung: 1.331,95 Euro
Reifenwechsel: 120,00 Euro
Wagenpflege: 88,29 Euro
Versicherung: 1.279,57 Euro
Zubehör: 1.184,53 Euro (RFK, allerlei von LZ Parts, Wischerhebel u.v.m.)
Sonstiges: -548,24 (Garantieverlängerung, Überführung, Abzug: Wertminderung nach Unfallschaden sowie Auszahlung Hagelschaden)
Steuer: 222,00 Euro
Zulassung: 92,80 Euro
Ersatzteile: 540,56 (Winterräder und H4-Lampen)
Kraftstoff: 2.491,62 Euro
Reparaturen: 30,00 Euro (Abdichtung des rechten Hinterreifens)
HU/AU: 140,50 Euro
Gesamtkosten: 14.137,48 Euro bzw. 0,24 Euro je km (genauer: 23,5 Cent)
Die Kosten je km haben sich aufgrund der Versicherungsentschädigung, trotz erneut niedrigerer Fahrleistung, stärker reduziert als erwartet (natürlich sind auch die Gesamtkosten dadurch niedriger als prognostiziert und zwar um ca. 1000 Euro). Daher halte ich an der Zielsetzung eines Kostensatzes von weniger als 0,20 Euro je gefahrenem km fest, sofern sich die Rahmenbedingungen nicht gravierend verändern sollten. Dies läßt sich aber erst mit einem Weiterbetrieb nach Abschreibung auf 0 und/oder mit der Gegenrechnung des Restwertes bei Verkauf realisieren, denn da die Kosten in den nächsten beiden Jahren eher nicht sinken werden, ist mit einer gravierenden Reduzierung des Durchschnittskostensatzes erst nach Ende der Abschreibung zu rechnen. Bis dahin wird sich der Wert voraussichtlich bei etwa 0,24 Euro je km einpendeln.
Für das kommende vierte Jahr erwarte ich insgesamt deutlich höhere Kosten. Die Treibstoffkosten werden vermutlich steigen; ebenso die Fahrleistung. Hier rechne ich im kommenden Jahr mit insgesamt etwa 20 % höheren Kosten. Außerdem werden im kommenden Frühjahr neue Sommerreifen fällig. Insgesamt erwarte ich daher im nächsten Laufzeitjahr Gesamtkosten in Höhe von etwa 5.000,00 Euro, was bei 20.000 km prognostizierter Fahrleistung einem Kostensatz von 0,25 Euro entspricht. Dies dürfte den Durchschnittskostensatz je km auf einen Wert von etwa 23,8 Cent erhöhen.
Gespannt bin ich auf die Veränderung des LPG-Preises ab dem kommenden Jahr und in den Jahren danach. Durch die beschlossene Abschmelzung der Förderung wird sich LPG deutlich verteuern und ggf. den bisherigen leichten Kostenvorteil zum Diesel einbüßen. Daher könnte mein nächstes Fahrzeug 2022 durchaus ein Diesel werden. Ich werde dann mit spitzem Bleistift rechnen müssen.
Sehr wahrscheinlich, Stand heute, wird es aber wieder ein Dacia werden, denn ich bin mit dem Sandero sehr zufrieden. Daran ändern auch der schlechte Lack und der wackelnde Fahrersitz bislang nichts. Weitere gravierende Mängel sind zum Glück bis dato nicht aufgetreten.