Strategie von Dacia/Renault

Ich denke, daß Konzerne Stückzahl und viele Gleichteile brauchen um billig produzieren zu können. Die Sache mit der "alten Technik bei Dacia" ist teilweise nur Marketing.

Moin,

die Sache mit der alten Technik, den alten Motoren war eigentlich nur Gesabbel.
Mit wirklich alten Motoren wären die neuen Abgasnormen eben einfach nicht zu schaffen. Also muß es was aktuelles sein,

Und welche Rolle spielt es für mich als Benutzer wenn ein Blinkerhebel konstruktiv schon 20 Jahre alt ist und vielleicht schon im Mégane I genutzt wurde? Eigentlich keine.

Es ist doch wirklich albern für jede Modellreihe eigene Schalterkollektionen, andere Innenleuchten, andere Türgriffe usw. zu konstruieren. Das kostet vor allem eines: Geld. Und da würde es nur Sinn machen, würde man tatsächlich Verbesserungen hineinkonstruieren, Fehler vermeiden.
Und es ist sicher auch klar, dass nicht der Hersteller dieses Geld dafür auf den Tisch legt.
 
[

Der Reiche geht erst gar nicht zu Aldi und fährt nur äußerst selten Renault.

Außerdem lässt er einkaufen und sich chauffieren.-_-

Von den Reichen kann man sparen lernen. Bei uns stehen auf jeden Fall alle Marken bei den Discountern auf'm Parkplatz.
 
Außerdem lässt er einkaufen und sich chauffieren.-_-

Von Angestellten, die dann mit den dicken Kisten fahren dürfen.

Nein, mal im Ernst. Wo sollten Reiche sonst einkaufen. Feinkost Käfer hat auch nicht Alles.
 
(...)

15,2% sind keine Mehrheit!

Hallo,

das ist ähnlich wie in Wolfsburg.
Da hat der Staat (Land Niedersachsen) eine Beteiligung so um die 20,0%.
Trotzdem hat man nix zu sagen.

Warum wohl?
Weil die Porsche's und Piëch's in der Summe rund 52,2% haben, über ihre Holding in Salzburg.

Soviel auch noch zur gescheiterten Übernahme von VW durch Porsche.

Gruß Reiner
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den interessanten Thread. Wenn es auch etwas spät ist, möchte ich doch mal meine Gedanken zum besten geben.
Also, ich starte mal mit meiner arroganten und vorteilsbehafteten Einstellung, dass ich mir niemals einen Renault (oder Franzosen) kaufen würde. Die alten Renaults waren Autoträume in Blech gepresst, wie z.B. der legendäre R16 oder R4. Aber die heutigen Autos sprechen mich nicht an.
Außerdem haben französische Autos ein großes Problem, international erfolgreich zu sein. Weder Peugeot oder Citroen nach Renault haben sonderlich große Verkaufserfolge jenseits von Frankreich. Das ist auch der Grund, warum PSA die Marke OPEL gekauft hat / kaufen wird. Über OPEL /Vauxhall können sie weltweit Fahrzeuge absetzen, weil das Made in Germany deutlich besser angenommen wird. Wenn Renault international erfolgreich sein will, geht es nicht mit der Marke Renault. Und die Marke Dacia war zumindest im Osten Europas längst etabliert.
Auch ich wurde über Dacia wieder auf Renault aufmerksam. Und inzwischen bin ich soweit, dass ich einen neuen Dokker oder einen gebrauchten Logan MCV 1 kaufen werde. Von daher wird Renault über den Umweg Dacia einen Neuwagen- oder Gebrauchtwagenkunden finden. Wenn es anderen Autofahrern auch so geht, wäre die Strategie sinnvoll.
 
Moin, fahre jetzt seit einem Jahr Dacia Dokker, 17 tkm, keine Probleme.
Hätte natürlich auch Caddy kaufen können, aber warum.
Hab schon mal ne kleine Citrone über 13 jahre und 170 tkm bewegt.
Lg der Freizeitkapitän
 
Also das mit den "alten teilen" stimmt schon.
Hab schon Clios und Twingos auf der Bühne gesehen und da entdeckt man etliche Teile--Bodengruppe und Fahrwerk -die komplette Hinterachse usw.
Das ist Alles Renault--vorhergehende Generation.
Betriebswirtschaftlich gesehen könnte der günstige Preis auch daher kommen das die Abschreibung der Gerätschaften, Werkzeuge zur Herstellung schon erfolgt ist.
Wenn ich bei uns eine Baumaschine von der Maschinentechnischen Abteilung anmiete (ein Laden) muss ich dafür Miete zahlen. Die Miete setzt sich zusammen zu 50% Abschreibung/Refinanzierung und 50% Instandhaltung/Wartung (laufende Kosten)
Bekomme ich ein altes "Schätzchen" älter 5Jahre bezahle ich nur noch Instandhaltung/Wartung, also die Hälfte. daher wird das "alte" Gerät gern genommen weil es seine Arbeit macht und die Baustelle weniger belastet.
Jetzt übertragen wir das Ganze mal gedanklich auf Dacia, Produktionsstraßen, Entwicklungskosten sind über Renault-Fahrzeuge abgeschrieben (Buchhaltung) niedrige Produktionskosten und überschaubare Technik (Fertigungszeiten) und dadurch günstige Preise. Auch das wäre ein Lösungsansatz.
 
und überschaubare Technik (Fertigungszeiten) und dadurch günstige Preise. Auch das wäre ein Lösungsansatz.

Moin, ja da wird im Prinzip verbaut was nötig, nicht was alles möglich ist. Trotzdem ist ne Menge Kram dabei, auf den ich gern verzichten würde. Wir haben in der Familie keine Gurtmuffel, Nachwuchs wird immer passend gesichert, aber eine Tüte Wattebällchen auf dem Beifahrersitz fängt unangeschnallt zu nerven an.....Beispiel
Mein jahrzentelanger Lieblingsschrauber (der erst in 2 Jahren die Wartung übernehmen kann), hat bei der Korrektur der Bordstromversorgung nur die Stirn gerunzelt, es war sein erster Blick in einen Euro 6 Diesel vor einem Jahr.
LG der Freizeitkapitän
 
@Eddi
Das Prinzip wiederholt Renault doch gerade beim E-Billig-Dacia. Im Raum stehen 8.000 Euro für ein E-Mobil auf Basis des Renault Kwid. Hier erhalten längst entwickelte und kalkulatorische eingepreiste Bauteile ein zweites Leben. Für den E-Dacia muss die Steuerelektronik nicht neu entwickelt werden, die liegt ja schon vor. Das Gleiche gilt für viele andere Komponenten.
 
Das Gleiche gilt für viele andere Komponenten.

Der springende Punkt bzw. das hüpfende Komma.

Indirekt profitiert Renault auch bei seinen eigenen verkauften Fahrzeugen von Dacia.

Nimmt Renault für seine eigenen Fahrzeuge z.B. jährlich 2 Millionen Anlaßer von Zulieferern ab, dann steigt diese Zahl durch die Daciafahrzeuge um 200.000 an.

Das ist eine um 10% höhere Stückzahl und vor diesem Hintergrund der Stärke wird mit den Zuliegerern neu verhandelt ......... wenn man Verhandlungen eines Fahrzeugherstellers mit Zulieferern so nennen kann.
Blutsauger würde da wohl eher treffen.

Man verhandelt also neu und durch die 200.000 "mehr Anlasser" sinkt der Preis um 1.-€ pro Stück.
Das aber nicht nur bei den Dacia-Anlassern, sondern für ALLE, auch die für Renault was nur für Renault eine Einsparung (alles nur fiktiv) von 2 Millionen bedeutet.

Dabei reden wir jetzt nur vom Anlassern und nicht von den vielen anderen Bauteilen, die identisch verwendet werden.

Somit steigt alleine durch das vorhandensein der Marke Dacia die Marge bei den eigenen Renaultmodellen.

Diese Sichtweise wird gerne unterschlagen und vor diesem Hintergrund kann man die Marge bei Dacia auch etwas durch den höheren Ertag bei Renaultfahrzeugen etwas subventionieren.

Auch insofern ein kluger Schachzug, weil man auf mehr Beinen sicherer steht.
 
Ich frage mich immer, ob Dacia wirklich so sensationell günstig ist. Und viele wundern sich ja auch, wie Renault oder Dacia das überhaut so machen kann. Für unser gewohntes Preisniveau mag es ja auch sau billig sein, im weltweiten Vergleich ist es das allerdings nicht. Und da brauchen wir nicht einmal nach Indien zu gehen, wo der Renault Kwid für 3.500 Euro zu haben ist. Selbst ein Land wie die USA haben ein viel geringeres Preisniveau. Ein Jetta kostet dort mit guter Ausstattung keine 12.000 Euro (bei uns 22.000). Der Passat mit 6 Zylindern gibt es mit guter Ausstattung für etwas über 15.000 Euro. hier dürften wir fast 30.000 berappen. Aber selbst die heimischen Fahrzeuge werden deutlich günstiger gehandelt. Ein Ford Mustang V8 kostet keine 25.000 und bei uns satte 40.000. Und wenn man dann den Hyundai i30 für unter 10.000 aus den USA mit unseren Dacias vergleicht, dann ist die Differenz nicht mehr allzu groß.
 
Ein Geschäftsmann macht Geschäfte wenn er was verkauft.....

Sonst nicht.... Er will den höchst möglichen Preis erzielen.

Ein Basis Sandero ( den fast eh niemand kauft) wird mit 6.990.-€ beworben.
Nun meine provokante Frage:
Was kostet die Kiste in der Herstellung...?
Was verdient der Hersteller daran?

( Der Verdienst ist NICHT die Differenz zwischen Verkaufspreis und Herstellungskosten!!!)

Dacia macht das, was alle Hersteller machen: Die wollen mein Geld!

Zum Glück nicht ganz soviel davon!:D

Was also wird so´n Basis Sandero kosten?
 
Nun ja, Durchschnittslohn in Rumänien = 300 Euro pro Monat. Energie ist viel billiger, Umweltauflagen ein Witz, Lohnnebenkosten deutlich geringer, Mitbestimmungsrechte, Kündigungsschutz, Arbeitsrecht - das ist alles viel einfacher für Produzenten. Die Rohmaterialien dürften nicht mehr als 2000 Euro kosten.
 
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