Die Meinungen bezüglich der richtigen Reifenwahl sind ja hier sehr kontrovers und das ist auch gut so!
Aber dass "Billigreifen" immer schlecht sind ist meines Erachtens genausowenig richtig, wie dass Markenreifen immer gut sind. Auch auf die Testergebnisse in den Autozeitschriften kann man sich nicht immer verlassen, denn zu unterschiedlich sind oft die Reifengrößen und auch die Fahrwerksgeometrie des Testfahrzeugs zum eigenen Auto. Zu all diesen Punkten habe ich eigene Erfahrungen gemacht.
Zum Thema Billigreifen. An meinem ersten Fahrzeug, einem Citroën AX, brauchte ich mal neue Winterreifen. Mein Reifenhändler hatte mir die mir damals unbekannte polnische Marke Debica verkauft. Heute weiß ich, dass Debica zu Goodyear gehört. Auf alle Fälle waren das die besten Winterreifen, die ich bis dahin gefahren bin. Als Sommerreifen hatte ich indonesische Reifen, deren Name mir entfallen ist. Da gabs nie ein Problem damit. Weder im Trockenen, noch im Nassen. Meine Werkstatt im Berchtesgadener Raum, deren Chef noch ein Meister alter Schule ist, ist von den chinesischen Reifen ziemlich angetan! Keine Probleme bei Schnee und auch nicht im Sommer. V.a. sollen seiner Aussage nach viele chinesische Reifen gerade auf VW-Transportern sehr gut funktionieren.
Zu den Markenreifen. Zu den Contis habe ich ein ambivalentes Verhältnis. Die Reifen, die ich bisher kenne, auch die Zweitmarken, verhielten sich bisher immer so, dass sie anfangs gut waren und gute Leistungen zeigten, sowohl im Nassen, als auch im Trockenen. Diese Leistung hat aber recht schnell nachgelassen. Irgendwie verhärtete der Gummi schneller und die Reifen fuhren sich "hölzern" und fingen schnell an bei Nässe über die Vorderachse zu rutschen. Und das schon weit vor einem Alter von sechs Jahren! Dieses Phänomen konnte ich sowohl schon vor Jahren auf einem E-Kadett mit Contis als Erstausrüstung beobachten, genauso wie bei meinem Dacia mit den Motrio-Sommerreifen aus dem rumänischen Conti-Werk in Timisioara. Wegen dieser Erfahrungen kommen bei mir Contis nur noch aufs Fahrrad (dort sind sie wirklich gut
).
Zu den Reifentests. Wer sponsert, der gewinnt
Ich habe mich auch verleiten lassen und mal auf meinem zweiten Fahrzeug, einem VW Polo Coupé, den Testsieger Hankook Ganzjahresreifen montieren lassen. Das waren auf diesem Fahrzeug die schlechtesten Reifen, die ich bisher gefahren bin. Obwohl auch laut DOT nagelneu und mit frisch eingestellter Spur, rasierten sie sich im Zeitraffer ab und rutschten bei geringer Nässe fast schon gemeingefährlich! Ich habe dann andere Ganz Jahres reifen, die damals im Test eher schlecht abschnitten montieren lassen und die funktionierten einwandfrei!
Zum Thema Gebrauchtreifen. Es stimmt schon, gebrauchte Reifen können ein Risiko sein. Aber wie verhält es sich bei jemandem, der strikt gegen gebrauchte Reifen ist, bei einem eventuellen Gebrauchtwagenkauf? Werden dort dann auch gleich neue montiert? Wohl eher nicht
Man freut sich ja eher wenn noch ein guter Satz Sommer/Winterräder dabei ist und ganz unbesorgt werden diese auch gefahren.
Ich will hier niemanden überzeugen oder gar missionieren. Mit Markenreifen macht man i.d.R. nicht viel falsch, eine Garantie ist das aber auch nicht! Man muss da im wahrsten Wortsinn eigene Erfahrungen sammeln und vielleicht auch ein Stück weit auf die Erfahrungen anderer Fahrer und Mechaniker hören. Goodride würde ich, auch aufgrund der angebotenenen Garantie, ohne Bedenken verwenden, genauso wie Apollo, dem Mutterkonzern von Vredestein.