Eine hochinteressante aktuelle ( riesige ) Infografik über den weltweiten E-Car-Markt gibt's übrigens hier:
EV Infographic With Ton Of Interesting Stats - Gas 2
Besonders frappierend dabei, um wieviel schneller sich der E-Car-Markt dabei in anderen Ländern als in Deutschland entwickelt. In den USA ist er bereits 12fach (!) größer als bei uns, in Japan 4mal größer.
Klaro, den "Pioniergeist", sich E-Autos zu leisten, obwohl ein Verbrenner wirtschaftlicher wäre, müssen wir noch hübsch anderen überlassen.
Aber auf längere Sicht ( imo 8-12 Jahre ) gesehen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir einen E-Dacia sehen werden, gar nicht so gering.
Der weltweite Marktführer hinsichtlich E-Autos heisst nämlich Renault-Nissan.
Der Leaf ( weltweit meistverkauftes Elektroauto bislang überhaupt ) wird übrigens z.Z. im Rahmen der Modellpflege auf 30kWh-Akku upgegradet, bevor 2016/2017 eine komplett neue Generation vorgestellt wird.
Auch ein Blick auf die französische Zulassungsstatistik zeigt, wie sehr im Vergleich Deutschland hinterherhinkt.
Der Renault ZOE liegt dort in der aktuellen Juli-Statistik mit 694 Zulassungen schon auf Platz 52 der Verkaufsstatistik - mit einem ytd-Plus von 137% ggü. dem Vorjahr.
der Leaf verkaufte sich 240 mal ( ytd + 57 % ). Toyota's Prius kam auf 218 Zulassungen.
Deutschland ? ZOE: 46, Leaf: 23, Prius 121 ( immerhin ).
Die deutschen Hersteller sehen E-Cars wohl eher als Luxusausstattung an, die man in >30k€ -Autos mit übersatten Margen verkauft. Da greifen entsprechend betuchte Interessenten ( vorwiegend in USA ) dann doch lieber zum Tesla-"Original".
Einen Leaf bekommt man schon für gut 20k, einen ZOE bekommt man bereits für knapp 17000 € Aktionspreis,
SO öffnet man einen wirklichen Markt, und kommt in den "angel cicle" höhere Stückzahlen -> Kostensenkungen durch die in der Pkw-Kalkulation enorm wichtigen Scaling-Effekte -> Preissenkungen -> mehr Verkäufe.
Renault-Nissan Chef Ghosn sagte auf einem seiner Vorträge vor Studenten einmal, dass sobald sie in den Bereich von einer Million verkauften E-Cars pro Jahr kommen, sich der Preisunterschied ggü. konventionellen Autos so weit verringern ließe, dass E-Cars für einen deutlich zweistelligen Prozentsatz der Konsumenten auch wirklich gesamtwirtschaftlich günstiger wäre und der Markt dann erst recht in Bewegung käme.
Daher kalkuliere man bei Renault-Nissan die E-Cars eher mit knappen Margen, weil ein hoher Weltmarktanteil zum Zeitpunkt in ein paar Jahren, wenn das Nachfragevolumen erstmal soweit angewachsen ist, erst recht die beste Ausgangsposition für das "Automobilzeitalter 2.0" darstellen wird.