ihr betrachtet alle nur die eine seite der medaille.
So isses.
Bei den Begehrlichkeiten nach länger übersetzten 5ten Gängen oder gar 6 Gang-Getrieben auch bei schwach motorisierten Wagen wird notorisch einerseits schlicht übersehen, dass ein Motor bei einer z.B. 15 % niedrigeren Drehzahl auch rd. 15 % weniger Vollgasleistung erbringen kann und andererseits wird hoffnungslos unterschätzt, wieviel Mehrleistung bereits eine reichlich häufig auftretende Steigung von 3 % auf Autobahnen ( hier mal das Höhenprofil meiner nächstgelegenen Autobahn:
http://www.ahph.de/A1.JPG ) erfordert.
Das bedeutet nämlich, dass das Auto zusätzlich zum Überwinden von Roll- und Luftwiederstand jede Sekunde einen Meter angehoben werden muß. Das stelle man sich mal am besten bidlich mit einer Seilwinde o. ä. vor...
Im Falle des Sanderos sind das schon mit dem nominellen Leergewicht nur mit 75 kg-Fahrer, keine Mitfahrer, null Gepäck über 10 kW bei 120 km/h.
Der Sandero ist bereits so lang übersetzt, wie es eben geht. Bei seiner nominellen Höchstgeschwindigkeit dreht er mit lediglich knapp 90 % seiner max-PS-Drehzahl.
Ein gutes Dutzend kW "Leistungsreserve" bei normalen Autobahn-Reisegeschwindigkeiten muß aber einfach bleiben, damit der Wagen an Steigungen nicht "abkackt".
Der andere Aspekt, der auch auf ebener Strecke virulent ist, sind die möglichen Elastizitätsbeschleunigungen. Fällt man mal verkehrsbedingt auf 100 km/h zurück und will wieder schneller werden, oder will man überholen, bräuchte es bei z.B. einer auf 5 kW verringerten Leistungsreserve über eine Minute resp. weit über 1 km, bis man (wieder) auf 120 km/h wäre.
Dass ein paar Logan I -Fahrer mit 105 PS-Motor das gemacht haben, ist da noch einigermaßen nachvollziehbar. Der wurde nämlich tatsächlich - warum auch immer - z.T. mit Getriebeübersetzungen ausgestattet, bei der die Leistungsreserve recht üppig bemessen war.
Beim Dokker mit dem bisherigen 82 PS-MPI mit seinem 25 % höheren Luftwiderstand und seinem 20 % höheren Gewicht als dem Sandero war man allerdings gezwungen, die Getriebeübersetzung "auf Kante zu nähen" ( dreht bei Höchstgeschwindigkeit auch mit max-PS-Drehzahl ), um noch eine wenigstens einigermaße adäquate Leistungsreserve bei typischen Reisegeschwindigkeiten zu gewährleisten.