Ich muß jetzt auch mal meinen Senf zu diesem Thema abgeben, obwohl es schon etwas älter ist.
So nach und nach komme ich auch dazu die „vergessenen“ Themen zu lesen.
Viele sind in ihrem Leben sicherlich mehr als ich gefahren, und haben ihre eigenen Erfahrungen, oder hören lieber auf "Expertenmeinungen".
Ich komme auf ca. 1.200.000 km Auto/LKW/Transporter-Kilometer (+ xxx.xxx zusätzlich Motorrad).
Meine Erfahrung ist:
Die Reifen mit dem besseren Profil gehören auf die Antriebsachse, egal ob vorn oder hinten.
Ganz besonders aber dann, wenn die Antriebsachse zugleich Lenkkräfte übertragen muß (Frontantrieb) !
Ebenfalls ganz besonders im Winter bei Schnee und/oder Matsch bzw. viel Wasser auf der Straße.
Mir nutzt dann kein super-mega-gutes tiefes Profil auf der antriebslosen Achse, wenn ich nicht von der Stelle komme, weil auf der Antriebsachse nicht genug verdrängt wird (oder das Fahrzeug vorn aufschwimmt und nicht mehr lenkt, weil ich die super Reifen laut Experten-Empfehlung ja hinten nutzen soll).
Da ist es ziemlich unerheblich (und nur von ziemlich theoretischem Wert) daß wie von den EXPERTEN dargelegt, in extremen Grenzbereichen die Hinterachse für die Seitenführung wichtiger ist.
In 99,999% des Autofahrer-Alltags wird dieser Grenzbereich nicht erreicht, sondern der Vortrieb bzw. gleichzeitiges Lenken und Bremsen, ist wichtiger.
Wir sind nicht auf einer Rennstrecke.
Zugleich nutzt mir das bessere Profil hinten NICHTS, wenn ich rein zufällig gleichzeitig zu den Lenkkräften auch noch Bremskräfte übertragen, und eventuell auch noch viel Wasser verdrängen muß.
Unabhängig davon ist es für „Vielfahrer“existenziell, egal ob beruflich oder privat, die Reifen gleichmäßig abzunutzen (wie von Helmut2 dargelegt).
Naturgemäß nutzen sich Reifen auf der Antriebsachse schneller ab, und ganz besonders, wenn diese (ich wiederhole mich) zugleich auch noch Lenkkräfte übertragen muß.
Mein Fazit:
Die „Experten“-Empfehlung, das bessere Profil gehört IMMER auf die Hinterachse ist BLÖDsinn.
Meine Erfahrung!