Das hängt von vielen Faktoren ab.
Bei einfacheren Modellen gibt es eine fest Verzögerung bzw. eben ein fest angelegtes Drehmoment wenn man vom Gaspedal geht. Teurere Modelle können das Ganze eben regulieren und haben dann auch meist eine elektrohydraulische Bremse oder auch unter brake by wire bekannt. So ein System ist halt eher teuer, maximiert dafür den Ertrag aus der Rekuperation. Da kann das System eben maximal rekuperieren und ist nur durch den Motor oder die Batterie limitiert und bremst dann mechanisch zu. Außer bei Vollbremsungen/ABS Eingriff, dann wird rein mechanisch gebremst. Der Spring oder auch der Suda können sowas nicht. Die haben ein klassisches Bremssystem, wo ein Berührung des Bremspedals eben auch direkt mechanisch zu einem anlegen der Bremsbeläge führt und das was rekuperiert wird passiert rein durch das Gaswegnehmen.
So, warum rekuperiert der Spring nicht stärker, auch wenn er das könnte.
Das würde das Fahrzeug verkomplizieren, da eben folgende Werte klar vorgegeben sind.
Bei weniger als 0,7m/s² Verzögerung dürfen die Bremslichter NICHT leuchten
Bei mehr als 0,7m/² und weniger als 1,3m/s² Verzögerung können die Bremslichter leuchten, müssen es aber nicht.
Bei mehr als 1,3m/s² müssen die Bremslichter aktiv sein.
Auch immer bei einer Berührung des Bremspedal.
So und damit verzögert der Spring mittels Rekuperation ohne Berührung des Bremspedals mit maximal 1,3m/s² und wenn der Bremslichtschalter ein Signal von sich gibt (Bremsleuchten) wird noch eine Schippe draufgelegt, damit sich das nicht zu komisch anfühlt eben nicht das was maximal möglich wäre. Ginge softwaretechnisch sicherlich auch.
Bei stärkerer Bremsung wird sicherlich auch noch stärker rekuperiert, da der Spring, wie jedes Fahrzeug mit ESP, einen Bremspedaldrucksensor haben wird. Dennoch sind eben die Möglichkeiten eingeschränkt, da eben das Bremspedal hydraulisch mit den Bremszylindern verbunden ist. Wie quasi eine alte Verteilerpumpe mit dem Hubkolben.
Eine elektrohydraulische Bremse muss man sich vorstellen wie eine Common-Rail-Einspritzung.
Der Druck wird zentral erzeugt und in einem Druckspeicher vorgehalten und das Bremspedal ist wie ein E-Gas nicht direkt mit dem Motor verbunden und es gibt eben noch einen Bremsdruckemulator, der das Pedalgefühl simuliert. Die Ventile teilen dann jedem Bremszylinder individuell den Druck zu und es braucht dann natürlich noch eine Möglichkeit den Bremsdruck wieder abzubauen oder eben emulieren zu können, wenn man ein wenig von der Bremse geht oder eben an die Reibungsgrenzen kommt. Ganz so einfach ist es also auch nicht.
Gut gemacht ist das ein geniales System. Man hatte im Jahr 2000 einen Prototypen des Golf V mal mit dem System ausgerüstet und das Fahrzeug stand mit dem System aus 100km/h statt nach 38m bereits nach 30m!!! Ansonsten identische Bereifung, Fahrwerk und Untergrund. Das funktioniert genial gut.
Mercedes waren anfangs die einzigen die den Serieneinsatz aufgrund der Kosten nicht gescheut haben und hatten anfangs leider ein paar Probleme, was dem System einen nachhaltig schlechten Ruf verpasst hat. In meinen Augen zu unrecht.
Toyota ist dann mit dem Prius der zweiten Generation kurz danach auf den Zug aufgesprungen und hat das System seitdem maximal zuverlässig in der Serie angewandt. Es gab lediglich mal ein Update, da bei Schrittgeschwindigkeit es eine Verzögerung von bis zu 0,2s gab, da das System in dem Bereich erst noch kurz elektrisch Bremsen wollte um dann doch gleich mechanisch zu bremsen. Ein marginales Problem und wurde fix behoben und nur in den Medien größer aufgeblasen als es eigentlich ist.
So das war lang und ausführlich genug.
Ansonsten hier noch ein wenig Fachliteratur dazu
Handbuch Fahrerassistenzsysteme