Motor einfahren (Sammelthema)

Jep, John-Doe1111 hat es ja bereits perfekt auf den Punkt gebracht.

Ich bin kein "Korrektheitsfanatiker", aber ich bin allergisch besonders auf durch das Marketing bewusst missbräuchlich verwendete Begriffe. Diesem Trend sollte man nicht einfach hirnlos folgen und die Begriffe umgangssprachlich übernehmen, denn dann hat die Werbung das Ziel erreicht.
 
Marketing und Werbung habe ich ja nicht auf @DerBaum bezogen.

Aber wir sollten generell der Werbung viel kritischer genenüber stehen und uns gegen die Konsumentenverarschung wehren. Und das fängt u.a. damit an, dass wir die von Marketing und Werbung krass missbrauchten Fachbegriffe nicht einfach so unbedacht übernehmen sollten.

Sorry für meine Pingeligkeit, ist wohl eine Form von "Deformation Professionelle".
 
Ich bekenne mich schuldig: KI habe ich in die Runde gerufen. Genau: weil ich das mit einem "lernfähigen" System in Verbindung bringe. Nenne es Fachidiotie oder wie auch immer. Aber "Umgangssprache" ist halt oft unscharf.​
Also einigen wir uns: der Baum meinte lernfähig nicht im IT-Kontext, und deshalb bedeutete das war anderes.
Was genau habe ich nicht verstanden - aber das liegt jetzt wieder an meiner Fachidiotie...
 
Halten wir also fest : Das Motorsteuergerät verschiebt nach einiger Zeit ein Kennfeld je nach dem ob man einen Bleifuß hat oder nicht.
Nicht mehr und nicht weniger war mit "lernen, adaptieren und co." gemeint.
 
Nö, das Steuergerät regelt zwar das Kennfeld im Fahrbetrieb laufend/situativ mehrere hundert mal pro Sekunde, abhängig vom aktuellen Fahrstil des Fahrers (z.B. momentan Bleifuss), aber es passt sich nicht langsam/langfristig (d.h. nach einiger Zeit) generell dem Fahrstil/Charakter des Fahrers (Bleifussfahrer oder gemütlicher Fahrer) an.

Der Fahrstil/Charakter des Fahrers und Fahrprofil haben lediglich einen indirekten, langfristigeren "bleibenden" Einfluss auf das Steuergerät, dazu ein Beispiel:

- Fahrzeug A wird immer nur kalt d.h. im extremen Kurzstreckenbetrieb und dabei immer extrem hochtourig gefahren
- Fahrzeug B wird stehts schonend gefahren und ausschliesslich im Langstreckenbetrieb eingesetzt

Nach einigen zig tausend Kilometer werden die Motordaten von Fahrzeug A und B stark abweichende (Zustands)-Werte an das Steuergerät liefern und das Steuergerät wird dadurch den Motor bei Fahrzeug A und B dann selbst im Standgas unterschiedlich regeln. Das Steuergerät passt sich mit der Zeit aber nicht DIREKT dem Fahrer (= Ursache) an, sondern höchstens INDIREKT dem, was der Fahrer mit seiner Fahrweise beim Motor verursacht hat (= Wirkung).

Man sollte bei solchen Ueberlegungen daher nie Ursache und Wirkung verwechseln.
 
Selbst die Evolution "lernt", indem sie einen bunten Strauß an Variationen erzeugt und sich dann diejenigen "merkt", die überlebensfähig sind.
 
sehr interessante Diskussion.
Ich bin bislang auch immer davon ausgegangen, dass es keine "intelligente" Motorsteuerungen in dem Sinne gibt, dass sich diese an den Fahrstil des Fahrers anpassen. Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, welchen Vorteil das überhaupt bieten sollte. Die Befehle an Aktoren und andere Steuergeräte hängen doch im wesentlichen von Sensorwerten, den Lastvorgaben und Umweltbedingungen ab. Wozu soll eine Motorsteuerung erst "umlernen" müssen, wenn ich ansteller meiner Frau, die meistens Piano fährt, jetzt mal zügig unterwegs sein will?

Da ich aber keine Schulungen zu diesem habe (ich bin Dinosaurier in Sachen KFZ-Technik) und auch kein ITler bin, möchte ich mir kein abschließendes Urteil dazu anmaßen. Allerdings: ich habe mal in verschiedene Richtungen gegoogelt, ich finde weder bei Bosch, noch bei Wiki, noch sonstwo Hinweise darauf, dass Motorsteuerungssysteme lernfähig wären. Was aber nicht bedeutet, dass es diese Seiten nicht gibt.

Ich habe zum Beispiel sowas gefunden:

http://www.hs-weingarten.de/~nosper/public/Download/Kapitel 3.1 Motorsteuerung_Benzin_2010.pdf

Sollte es tatsächlich eine neue Generation Steuergeräte geben, die an sowas wie KI herankommen, dann frage ich jetzt schon mal: wo ist der konkrete Vorteil, denn diese Errungenschaft wird sicher durch einen höheren Preis bezahlt?
 
Wozu soll eine Motorsteuerung erst "umlernen" müssen, wenn ich ansteller meiner Frau, die meistens Piano fährt, jetzt mal zügig unterwegs sein will?
Oder bei einem Mietwagen, wie geht die Steuerung da mit ihrem "Lernauftrag" um?
 
Kannst du mal auf eine Herstellerseite oder eine entsprechende Quelle verlinken, wo man das vertiefen kann?
-ostsee-

Die besten gut verständlichen praxisorientierten Unterlagen sind solche der Mechantroniker-Berufsschulen --> siehe z.B. den Link von @logi.
Ich habe da keinen direkten Zugang, aber ev. gibt es ja andere Mitglieder hier im Forum.
Die Quellen im Bereich KI die ich habe sind zu langatmig, so komplex und so theorethischer Natur, dass sie zuweit von der Praxis weg und kaum verständlich sind.

Sollte es tatsächlich eine neue Generation Steuergeräte geben, die an sowas wie KI herankommen, dann frage ich jetzt schon mal: wo ist der konkrete Vorteil, denn diese Errungenschaft wird sicher durch einen höheren Preis bezahlt?

Ein Beispiel für eine "intelligente" Motorsteuerung welches mal von Mercedes oder Bosch als Zukunftsmusik vorgestellt wurde, ob sinnvoll oder nicht sei dahingestellt:

Aktuell muss man den Nobelkutschen noch mittels Knopfdruck sagen, ob man nun im Normalmodus, Komfortmodus oder Sportmodus fahren will. Das hat dann einen Einfluss auf Motorkennlinie und Fahrwerksabstimmung.

"Intelligente Systeme" sollen nun auf Grund unzähliger Parameter herausfinden können, wie der Fahrer aktuell unterwegs sein möchte (normal, komfort, sport). Dazu will man nebst dem bisherigen und aktuellen Fahrstil u.a. auch biometrische Daten (Augen/Gesichtsausdruck, Puls, Atmung, Reaktionen, ...), die Einträge im Online-Terminkalender und die Gäste mit an Board berücksichtigen (z.B. Babyschaukel oder Senioren über 90 an Bord schliessen den Sportmodus aus).

Allerdings muss man bei solchen Ankündigungen vorsichtig sein. Oft will man damit in ConceptCars im Sinne einer Leistungs-Schau nur zeigen, was technisch möglich wäre, davon werden dann in der Realität nur wenige % umgesetzt. Zudem ist auch viel Marketing und Uebertreibung hinter solchen Präsentationen.

Anmerkung:
Solange die Wissenschaftler noch darüber streiten, was KI genau ist und wann ein System wirklich intelligent ist, bzw. wie sich Intelligenz überhaupt definiert, verwende ich diese Begriffe äusserst vorsichtig in Anführungszeichen.

Wenn im obigen Beispiel ein System aus tausenden von Parametern durch noch so komplexe Rechenalgorithmen und Verknüpfung von diesen immer auf ein klar definiertes Resultat kommt (normal, komfort, sport), sich aber nicht selbständig weiter entwickeln kann, so hat es auch hier mit KI im engsten Sinne nicht viel zu tun.

Die Diskussion ist ja voll im Gange, wärend DeepBlue (Schlug den Schachweltmeister) nur ein gewaltiger schneller Grossrechner mit fixen Rechenprozessen war, soll es sich bei Watson (Gewann Jeopardy) tatsächlich um das erste wirkliche selbstlernende und sich selbst weiter entwickelnde KI-System handeln. Im Internet findet man unter den Stichwörtern "Watson IBM Jeopardy" viel Info dazu.
 
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ganz früher konnte man noch auf kontakt einparken,
da brauchte man eine rfk und pdc.

"heute" wird sowas schnell verdammt teuer.
Früher hatte man noch stabile Stoss-Stangen noch dran. Und Heute? Alles billiges Plastikzeug. Die "Stosstange" ist höchstens 1 cm. dick/tief und 1 mm. dahinter kommt schon der Kühler oder Scheinwerfer/Blinker, damit es bei einer Berührung ja teuer wird. Traurig aber wahr..
 
Früher hatte man noch stabile Stoss-Stangen noch dran. Und Heute? Alles billiges Plastikzeug. Die "Stosstange" ist höchstens 1 cm. dick/tief und 1 mm. dahinter kommt schon der Kühler oder Scheinwerfer/Blinker, damit es bei einer Berührung ja teuer wird. Traurig aber wahr..
Na klar, früher war alles viel besser, die Autos waren leichter, sicherer, sparsamer, umweltfreundlicher, leistungsfähiger, bequemer und im Verhältnis zum Einkommen auch viel günstiger [Ironie aus]
 
Es handelt sich im Kfz meist um Regelkreise, wo Sollwerte mit Istwerten verglichen werden und und durch Stellglieder nachgeregelt werden.
Auch das ist wie eine SPS von Siemens z.B eine Steuerung. Eine durch Sensorik (Temp. IR. Schall. Ultraschall. Induktion. Kapazitiv usw.) beeinflusste und mit Stellglieder (mechanisch oder elektronisch) versehene Regelung. Steuerung ist eher der Oberbegriff. Kopf ist die CPU mit Komponenten und Speicher. Alleine Denken kann das Teil aber noch lange nicht. Auch wenn es für den Laien so ausschaut. Muß immer an die staunenden Besucher im Autowerk denken wenn die Robbis wie von Geisterhand die Karrossen zusammen geschweißt haben und die Teile durch die Luft gewirbelt sind um dan auf´s zehntel genau zu passen. Alles Menschengeistesleistung ins Silikon geschrieben. Eben wie unsere Steuergeräte. Und mehrere regeln den Datenverkehr im Auto. Wer sich mal mit ddt4all beschäftigt hat kann sich das anschauen. Oder mit anderer Diagnosesoftware! :think:

Stoßstangen waren wie der Name schon sagt zum gefahrlosen Anstoßen (französisch Parken) gedacht und nicht um beim Frontalcrash Leben zu retten. Und das können die heutigen Hochglanzlackierten Karrosseriedesigneten nicht mehr leisten. :kotz2:
Sorry...Thema verfehlt...Ging ja um Motoreinfahren...Schäm...Schäm...Schäm
 
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...Stoßstangen waren wie der Name schon sagt zum gefahrlosen Anstoßen (französisch Parken) gedacht und nicht um beim Frontalcrash Leben zu retten. Und das können die heutigen Hochglanzlackierten Karrosseriedesigneten nicht mehr leisten.

Französisch Parken - ich wußte schon das die Franzosen da sehr flexibel sind, aber einen eigenen Namen dafür.... man lernt nicht aus.:yes::lol:
 
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