Bei mir geht die Klima auch bei Minusgraden.... Wenn innen alles "angelaufen ist, schalte ich die an und die Feuchtigkeit ist schnell weg..
Hallo !
Die Trocknung der Luft erfolgt bei jeder normalen Klimaanlage immer durch Abkühlung der Luft.
Abkühlen kann die Luft aber nur, wenn ihr irgendwie die Wärme entzogen wird.
Die Wärme wird der Luft über kalte Metallflächen entzogen. Diese Metallflächen müssen aber ständig gekühlt werden, damit sich die Temperatur zwischen Luft und Metall nicht angleicht (sonst könnte die Luft ja nicht mehr gekühlt werden)
Diese Metallfläche ist der Wärmetauscher. Das gleiche Prinzip hast du in jedem Kühlschrank, da befindet sich diese kalte Oberfläche im Schrankinneren. Auch dort wird die Arbeit vom Kompressor erledigt.
Wie kommt jetzt die Feuchtigkeit aus der Luft?- nur etwas abkühlen reicht ja nicht.
Die Fläche des Wärmetauschers ist so kalt, dass an deren Oberfläche die Kondensationstemperatur (Taupunkt) der Luft weit unterschritten wird.
Folge: Die Luft kondensiert am Metall. Es bildet sich dort sichtbares Wasser (Tröpfchen).
(Wie im Kühlschrankinneren, wenn du die Kühlschranktür kurz auflässt.)
Da sich am Metall immer mehr Wasser bildet, entstehen bald größere Tropfen und irgendwann läuft dann auch etwas Wasser aus dem Wärmetauscher. Das ist dann der Effekt, den du im Sommer auf dem Fußboden beobachten kannst, wenn du dein Auto mit eingeschalteter Klimaanlage abgestellt hast (kleine Pfütze unter dem Auto).
Die Luft hat also durch den Wärmetauscher (Kondensator) tatsächlich Feuchtigkeit verloren.
Wenn diese kalte Luft, der auch noch Feuchtigkeit entzogen wurde, durch die Heizung danach aufgeheizt wird, hat diese Luft eine sehr geringe relative Luftfeuchtigkeit (die relative luftfeuchtigkeit wird ja geringer, wenn die Luft erwärmt wird) und ist dadurch natürlich sehr gut in der Lage ihrerseits wieder Feuchtigkeit aufzunehmen (also auf deutsch: die kann dann besonders gut trocknen)
Jetzt könnte man meinen:
Klasse, der Einsatz der Klimaanlage ist ja die Lösung zum Trocknen des Innenraums im Winter.
Das ist leider nur bedingt richtig.
1.
Normalerweise braucht kein Mensch im Winter eine Klimaanlage, die die Luft durch Abkühlung trocknet. (mal abgesehen von dem unsinnigen Energieeinsatz)
Die Winterluft enthält absolut gesehen wenig Feuchtigkeit. Wenn wir die nur aufheizen, bekommen wir, im Fz-Innenraum schon wesentlich trockenere Luft als im Sommer.
Dies kann man auch zuhause gut beobachten, wenn man stolzer Besitzer eines Innenraum-Hygrometers ist:
Obwohl man in den Innenräumen im Sommer, wie auch im Winter z.B. 21 Grad Lufttemperatur hat, ist die Luft im Winter normalerweise erheblich trockener. Das heißt, die relative Feuchtigkeit ist im Winter geringer.
Dadurch trocknet Wäsche in entsprechend beheizten Inneräumen auch ziemlich schnell.
Das gleiche passiert auch im Auto, wenn es Winter ist. Schon die normal aufgeheizte Luft ist im Winter sehr trocken. Nochmal trockener, durch die Klimaanlage, muss es eigentlich nicht sein.
2.
Wenn man die Klimaanlage im Winter aber einsetzt, produziert man automatisch mehr Feuchtigkeit im Innenraum, wenn man die Anlage mal ausgeschaltet lässt:
Wenn man die Klimaanlage bis zum Abstellen des Motors angeschaltet hatte, befindet sich natürlich noch ein Wassertröpfchenfilm auf dem Wärmetauscher.
Beim nächsten Kaltstart fließt die Luft, mit Hilfe des Gebläses, über diese nasse Metallfläche. An der Metallfläche kondensiert aber keine Feuchtigkeit, da die Fläche ohne angeschaltete Klimaanlage ja nicht kälter ist als die Luft selbst.
Im Gegenteil, die Luft wird, wie immer wenn man Luft über Wasseroberflächen fließen lässt, jetzt befeuchtet!
Das ist dann genau das, was man überhaupt nicht haben will.
Folge: Die so befeuchtete Luft kondensiert erst mal zusätzlich an der Windschutzscheibe. Da dies natürlich sehr störend ist, stellt man dann die Klimaanlage wieder an und das Spiel wiederholt sich am nächsten morgen.
Quelle: motor-talk.de