Lodgy Laureate SCE100 oder TCe115

So, hab nun jetzt auch mal Diagramme übereinandergelegt.
Folgendes ist das geschwindigkeitsbezogene Leistungsdiagramm im 5ten Gang
von SCe 100 vs. TCe 115 im Lodgy
, sprich es berücksichtigt die kürzere Übersetzung des SCe im 5ten ( 1000 rpm speed 35,34 km/h vs. 42,37 km/h beim TCe )
Danke für die tollen Erläuterungen; wir hauen da momentan in dieselbe Kerbe, dass man die Drehmomente von SCe und TCe an der Kurbelwelle nicht direkt miteinander vergleichen kann.
Ich frage mich übrigens auch, auf welche Weise der SCe im Lodgy wohl gedrosselt sein mag. Für einen Dacia kommt eigentlich nur die Drosselung per Software in Frage, weil sie einfach am billigsten ist und im Prinzip nicht mehr als ein IF THEN ELSE erfordert. Möglich wäre z.B. die Begrenzung der Drehzahl. Intelligenter wäre aber z.B. der Verzicht auf die Vollastanreicherung des Gemisches, falls es die heutzutage überhaupt noch gibt... Ich dachte immer, der 3-Wege-Kat benötigt Lambda = 1, was ja damals bei seiner Einführung einen Mehrverbrauch bedeutete, da man sich die Spielchen mit Magerbetrieb im Teillastbereich verkneifen musste. Aus demselben Grund, dachte ich, verbietet sich auch eine Anfettung bei Vollgas?!
 
Moin Bernhard,
Als ich noch aktiv im Mechanikergeschäft war, war es normal bei Volllast die Lambdaregelung abzuschalten. Da gab es bei VW einen kleinen Mikroschalter an der Drosselklappe..
Meines Wissens nach kannst du auch keine volle Leistung bei Lambda 1 erreichen, die Abschaltung der Lambdaregelung erfolgt wahrscheinlich auch heute noch, da sollten aber die Aktiven Schrauber hier etwas zu sagen können.

Mann sieht an solchen Dingen aber mal, wie bescheuert unsere EU Richtlinien in Sachen Verbrauchsmessung und Abgasverhalten sind.
Die DUH hat ja auch herausgefunden, dass z.B. der Schadstoffausstoss vieler Fahrzeuge bei AB Geschwindigkeiten > 140 plötzlich sprunghaft ansteigt. Das alles behält die Autoindustrie aber für sich, und sie bewegt sich lustigerweise auch im gesetzlichen Rahmen damit...
 
Ich frage mich übrigens auch, auf welche Weise der SCe im Lodgy wohl gedrosselt sein mag. Für einen Dacia kommt eigentlich nur die Drosselung per Software in Frage, weil sie einfach am billigsten ist und im Prinzip nicht mehr als ein IF THEN ELSE erfordert. Möglich wäre z.B. die Begrenzung der Drehzahl.
Da der SCe 100 mit genau denselben Drehmomenten angegeben wird wie der SCe 115, kann man imo recht sicher sein, dass er bis zu 4000 rpm auch identisch arbeitet.
Ich denke, wohl auch noch ein Stück darüber hinaus. Er wird wohl schlcht an der Drehzahlgrenze bei Vollgas "gedrosselt" ( eher abgeregelt ) , an der er die 75 kW erreicht, also so um 4600 rpm, damit kein weiterer Leistungsanstieg mehr erfolgt.
Weiteres Indiz dafür ist auch der herzlich geringe Unterschied in den Beschleunigungswerten von Duster SCe 115 und Lodgy SCe 100( 11,0 vs. 11,6 ), wobei der Duster ja noch 46 kg leichter ist.

Intelligenter wäre aber z.B. der Verzicht auf die Vollastanreicherung des Gemisches, falls es die heutzutage überhaupt noch gibt... Ich dachte immer, der 3-Wege-Kat benötigt Lambda = 1, was ja damals bei seiner Einführung einen Mehrverbrauch bedeutete, da man sich die Spielchen mit Magerbetrieb im Teillastbereich verkneifen musste. Aus demselben Grund, dachte ich, verbietet sich auch eine Anfettung bei Vollgas?!

Wie schon in einem anderen Thread diskutiert: Bei den Dacia-Benzinern gibt es eine Taste zum Verzichten auf den Betrieb des Motors im Vollastanreicherungsbereich: Die Eco-Taste.
Da wäre es mal einen Versuch wert, ob der SCe 100 nicht vielleicht auch im EcoMode eine ähnliche Höchstgeschwindigkeit erreicht, sprich die Abregelung auch dann tatsächlich nach "errechneter" Motorleistung erfolgt.

Die Abgasgesetzgebung mit ihren Messzyklen ignorierte bisher die Schadstoffentwicklung durch Vollastanreicherung. Daher wurde munter weiter angefettet, um "tollere" Leistungswerte in die Prospekte schreiben zu können. Bei Ottos wird nun mal die höchste Motorleistung bei Lambda 0,85 erreicht.

Anders als bei ( notorisch ) zu magerem Gemisch sind ja bei Vollastanfettung keine weitere Schäden zu befürchten, z.B. am Katalysator
 
Mir gings letztes Jahr genau so. Ich war auf den Saugmotor eingeschworen.
Zuverlässig, bewährt und jeder Fachmonteur wird den Motor wohl mit geschlossenen Augen reparieren.(wenn mal was sein sollte) Spitzenleistung war mir egal, von den 115 Sauger-PS hätte ich eh max 70 Ps benötigt.

Dann stellte mir der Händler aber den 1200 er TCE zur Verfügung und die Saugergeschichte war gegessen. Drehmoment von unten raus und das immer schön gleichmäßig. Gleichmäßiger Schub auch beim niedertourigen schalten ohne Leistungsloch. In der Stadt bei 50km/h im 5. und ruckelfrei rausbeschleunigen ohne zu schalten geht völlig problemlos.
7,6lauf100km bei ner Schrankwand wie dem Duster find ich auch hervorragend.

Ich hab ja noch nen 2l Sauger mit 170PS....im Stadtgewümmel ist der Duster flotter wenn ich den Peugeot nicht mit dauernd mehr als 4000/1 drehen möchte.
 
Für mich ist es jedenfalls eine seltsame/nicht nachvollziehbare Entscheidung von Dacia, einen neuen (stärkeren) Basis-Sauger einzuführen, dessen Daten sich (im Alltagsbetrieb) fast garnicht vom TCE 115 unterscheiden.
Die logische Konsequenz wäre dann jetzt den TCE 125 in Zukunft als Alternative im Lodgy/Dokker anzubieten.
(wobei dann wohl gleich ein Aufschrei der Duster-Fahrer zu erwarten ist, daß die jetzt auch einen stärkeren SCE/TCE wollen würden:D - man will sich ja schließlich abheben von den Geländeuntauglichen:whistle:)
Mal sehen, möglicherweise kommt es ja auch so.....
 
.....mir der Händler aber den 1200 er TCE zur Verfügung .... In der Stadt bei 50km/h im 5. und ruckelfrei rausbeschleunigen ohne zu schalten geht völlig problemlos.

Tja, der Duster TCe 125 hat ja auch 6Gang-Getriebe mit einem 5ten Gang, der mit 37 km/h 1000 rpm-Speed ähnlich übersetzt ist wie der SCe im 5ten
 
Für mich ist es jedenfalls eine seltsame/nicht nachvollziehbare Entscheidung von Dacia, einen neuen (stärkeren) Basis-Sauger einzuführen, dessen Daten sich (im Alltagsbetrieb) fast garnicht vom TCE 115 unterscheiden.
Die logische Konsequenz wäre dann jetzt den TCE 125 in Zukunft als Alternative im Lodgy/Dokker anzubieten.
(wobei dann wohl gleich ein Aufschrei der Duster-Fahrer zu erwarten ist, daß die jetzt auch einen stärkeren SCE/TCE wollen würden:D - man will sich ja schließlich abheben von den Geländeuntauglichen:whistle:)
Mal sehen, möglicherweise kommt es ja auch so.....

Weinigfahrer , mit einer Tagesfahrleistung von 5-8 km , und die noch aufgeteilt auf Hin - und Rückweg , ( und einmal im Jahr auf die Autobahn ) brauchen keine High-Tech Motor .
 
Weinigfahrer , mit einer Tagesfahrleistung von 5-8 km , und die noch aufgeteilt auf Hin - und Rückweg , ( und einmal im Jahr auf die Autobahn ) brauchen keine High-Tech Motor .

Ich bin doch ganz Deiner Meinung (sonst hätte ich nicht den MPI genommen).
Da hast Du mich falsch verstanden.
Mir geht es darum, daß das gleichzeitige Angebot von SCE100 und TCE115, als im Alltagsbetrieb fast gleichwertige Motoren, eine eine strategisch falsche Entscheidung ist.
Das verursacht in Zukunft nur noch mehr "ich kann mich nicht entscheiden" bei den Kunden.
Ein Basismotor sollte immer deutlich schwächer sein als alle anderen.
 
Weinigfahrer , mit einer Tagesfahrleistung von 5-8 km , und die noch aufgeteilt auf Hin - und Rückweg , ( und einmal im Jahr auf die Autobahn ) brauchen keine High-Tech Motor .

Ob wenig km oder mehr: Für Fahrprofile mit überhaupt geringem Schnellfahrt/Autobahnanteil bleibt als Argument für den TurboBenziner gegenüber ausgefeilteren modernen Saugern nur das "nice to have"-Fahrspaß-Argument übrig.

Verbrauchsvorteile erzielen Turbobenziner im wesentlichen nur auf der "rechten" Seite des Muscheldiagramms, sprich in der oberen Hälfte ihres Drehzahlbereichs, wo sie bis zu Enddrehzahlen mit Effizienzen von 260 g/Kwh unterwegs sein können, während Sauger früher oder später ( 8 Ventiler schon ab 3000 rpm, 16 Ventiler eher ab knapp 4000 rpm ) wegen Pumpverlusten spürbar abfallen.

Auf der linken Seite des Muscheldiagramms ist es schlicht umgekehrt. Bei Halblast in niedrigeren Drehzahlbereichen kommt der Turbo auf 260 g/kwh, moderne Sauger wie der H4M schon auf 240 g/kwh schon bei 1500er Drehzahlen. 240er Effizienzen sieht man bei Turbos überhaupt erst ab 2500rpm.

Wie gesagt, die hier verglichenen Motoren wurden im QQ ja bereits "Seite an Seite" verbaut. Auf spritmonitor gleiche Verbräuche. Wenn der Turbo also - was er zweifelohne ist - bei AB-Geschwindigkeiten sparsamer ist, muss es ja wohl zwingend Profilanteile geben, wo der Sauger die Nase vorn hat.
 
Mir geht es darum, daß das gleichzeitige Angebot von SCE100 und TCE115, als im Alltagsbetrieb fast gleichwertige Motoren, eine eine strategisch falsche Entscheidung ist.

Man weiß auch nichts über die Strategie, die Renault mit diesem SCE von Nissan (wußte ich bis vor kurzen auch noch nicht, bis ich hier aufgeklärt wurde) vorhat.

Dieser Steuerkettenmotor hat ja offensichtlich im Qashqai bis zu 163 PS als Turbo.

Verfährt also Renault bei diesem Motor etwa nach dem Baukastenprinzip und verwendet ihn in der turbolosen Variante bei Dacia, um ohne eigene Entwicklungskosten einen Alternativmotor zum Downsizing TCE anbieten zu können?
 
Dieser Steuerkettenmotor hat ja offensichtlich im Qashqai bis zu 163 PS als Turbo.

Verfährt also Renault bei diesem Motor etwa nach dem Baukastenprinzip und verwendet ihn in der turbolosen Variante bei Dacia, um ohne eigene Entwicklungskosten einen Alternativmotor zum Downsizing TCE anbieten zu können?

Nope, der 163PS-QQ2 hat auch einen Renault TCE-Turbo.
Der SCe wurde in QQ1 als Basisbenziner verbaut ( ab Bj. 2012 in der nun hier verbauten Weiterentwicklung ) und gibt es im QQ2 nicht mehr, nur noch im Juke.
 
Ich bin doch ganz Deiner Meinung (sonst hätte ich nicht den MPI genommen).
Da hast Du mich falsch verstanden.
Mir geht es darum, daß das gleichzeitige Angebot von SCE100 und TCE115, als im Alltagsbetrieb fast gleichwertige Motoren, eine eine strategisch falsche Entscheidung ist.
Das verursacht in Zukunft nur noch mehr "ich kann mich nicht entscheiden" bei den Kunden.
Ein Basismotor sollte immer deutlich schwächer sein als alle anderen.

Warum sollen wir denn keine starke Basis haben ?

Bei Lada ( Granta Sport ) holen die aus dem 1.6 er Motor über 100 PS ( 118 PS ) heraus , ohne Turbo !

Im Prinzip , sind diese ganze Turbomotörchen aller Hersteller ein unnützer Krampf , der unterm Strich nichts bringt .
Was die Menschen wollen , ist einfache , robuste Alltagstechnik !
Das Militär verbaut bestimmt nicht solche Spielzeugmotörchen in ihren Fahrzeugen ...
 
Warum sollen wir denn keine starke Basis haben ?

Du hast mich schon wieder (immer noch nicht) verstanden..
Ich schreibe es nochmal ganz langsam:

Zitat:

"Ein Basismotor sollte immer deutlich schwächer sein als alle anderen (der gleichen Baureihe)."

"SCE100 und TCE115, als im Alltagsbetrieb fast gleichwertige Motoren.." eine eine strategisch falsche Entscheidung - sonst hätte ich ja wohl nicht den TCE125 empfohlen als zweiten in der Baureihe


Ich schrieb nicht, daß ich der Meinung wäre, man bräuchte keine starke Basis....; es geht um einen Unterschied;))
 
Im Prinzip , sind diese ganze Turbomotörchen aller Hersteller ein unnützer Krampf , der unterm Strich nichts bringt .

Dochdoch, hat man z.B. ein Pendlerprofil mit deutlich zweistelliger km-AB-Strecke, ist man mit Benzinerturbos auch in der finanziellen Gesamtrechnung schon was besser dran, zumindest wenn man darauf die Geschwindigkeiten fährt, die man in Deutschland glaubt, auf der Autobahn so fahren zu müssen.

Spätestens nach 100.000 Autobahnkilometern hat sich da der Aufpreis für den Turbo von alleine amortisiert.

Nur ist man mit solchen Profilen auch sehr schnell bei Jahresfahrleistungen, wo man mit einem Diesel summa summarum noch günstiger dran wäre.

----------

SCE100 und TCE115, als im Alltagsbetrieb fast gleichwertige Motoren.." eine strategisch falsche Entscheidung

Dass die beiden Motoren im Alltagsbetrieb eher wenig in der performance voneinander abweichen, erfährt man ja nur hier:D

Wer als Autointeressent in die Prospekte sieht und liest, ein 102 PS-Sauger hier und ein 115 PS-Turbo da, wird das schon für einen Unterschied halten.

Der Autohändler hat den SCe für die Probefahrt gar nicht da, und hat dich mit 3, 4 Sätzen innert einer Minute zum TCe überredet, auch wenn dein Fahrprofil gar nicht zu ihm passt. Lohn der Minute : 6 % Händlermarge von 1100 Euro Mehrverkaufspreis ( resp. 2100, wenn er dich als ursprünglichen Ambiance-Interessenten zum Laureate umbiegt ).

Renault-Nissan hat nun mal nur noch diesen Motor als Euro 6-fähige passende Motorisierung als in Europa gefertigte Maschine im Regal. Der nächstschwächere Sauger wäre der 1.2 16V - nicht auszudenken.

Für die Produktion in Togliatti hat man sich eben für den HR16DE entschieden und nicht für den HR15DE ( selber Motor mit geringerem Hub, also anderer Kurbelwelle, Pleuel etc. - wird z.B. in Indien gebaut ). Auf dem russischen Markt will man sich in Ladas mit dieser aufpreispflichtigen Maschine ggü. den als Standard verbauten AutoVaz-Eigengewächsen nach oben abheben. Auch wäre ein HR15DE im Duster ein Performance-Rückschritt ggü. dem K4M gewesen.
Für die Juke-Produktion in England braucht man ja ohnehin weiter welche - da will man die Kostensenkung durch die russische Produktion mitnehmen. Und da gäbe es noch den türkischen Renault-Bestseller Fluence...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
zu#61:die beiden Diagramme sind
eine informative Graphik, jedoch
scheinen die höher angeordneten
Linien des SCe auch eine höhere
Leistung darzustellen, bei flüchtiger
Betrachtung. Ich nehme an,daß es
graphische Ursachen hat.
Gut erkennbar ist beim SCe der nur
schwach ansteigende Drehmomentverlauf
bei 2 - 3000U/min wo man diesem M.
deutlich weniger Durchzugkraft attestieren
kann als dem TCe. Diese Differenz kommt
insbesondere zum Tragen bei beladenem
Fhrz. z.B. 2 Erw.2Ki.+ Gep. oder
Gespannbetr. und beim Beschleunigen im 5.
aus mittleren Geschwindigkeiten.
Ebenso die minderen 34 Nm absolut.
Im Alltagsgebrauch wird das jedoch eine
untergeordnete Rolle spielen.
Was den Spritverbrauch innerorts betrifft
so ist allein schon an den Werksangaben
erkennbar, daß die Stärke des Turbomotors
genau hier liegt. Natürlich sind die
W. - Angabennicht praxisnah, lassen sich
aber durchaus als Vergleichsparameter
heranziehen. Meine pers. Erfahrung nach
~ 10000 km bestätigt, daß der TCe im
3/3 Mix mit < 7l/100km zu fahren ist.
Auf BAB - Strecken wird er mit zunehmender
Geschw. sehr durstig, der SCe vielleicht
weniger.
Zum Fahren in möglichst hohen Gängen habe
ich auf einer Reverenzstrecke an einer längeren
Steigung festgestellt, Daß der Motor bei gleichen
Bedingungen(90 km/h) im 4. ca. 1,5l weniger
braucht als im 5. laut BC. Ebenso im städtischen
Bereich wobei da die Diff. bei 0,5l liegt.

Leistungskurven und Diagramme können
praktische Eindrücke nicht ersetzen.

Eingebracht sind z. T. persönliche Werte, die nicht
unbedingt repäsentativ sind.
 
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