Dass die bei Dacia den starken Benziner nur noch mit Autogas anbieten, scheint mir eine kluge Entscheidung zu sein, nämlich die künftige Strafsteuer für jedes Gramm CO2, das über 95 g/km liegt, zu vermindern. Diese Strafsteuer zahlt der Hersteller, und deshalb wird es für kleine und billige Autos (sprich: gerade für Dacia) künftig ganz schön eng werden: Da sind die Gewinnmargen klein, da sind € 100,- je Gramm zu viel (der Grenzwert wird in den nächsten Jahren noch einmal gesenkt) - so wenig sich das als Einmalzahlung anhört - ein dickes Ding. Es gab schon das Gerücht, dass sich Fiat ganz aus dem Kleinwagengeschäft zurückzieht - dabei ist das doch die Kleinwagenmarke schlechthin (auch wenn sie größeres immer auch konnten).
Teure Autos stoßen zwar oft noch deutlich mehr CO2 aus, aber die größeren Gewinnmargen erlauben eher, die Strafzahlungen bis auf weiteres einzupreisen.
Bei Dacia wird man sich vielleicht gedacht haben: Statt den Dreizylinder mit Direkteinspritzung und dem dann nötigen Partikelfilter zu verteuern (ohne damit schon die 97? 98? Gramm je Kilometer zu erreichen, die dem neuen Motor im leichten Double Sandero/Logan MCV attestiert werden), ist es günstiger, mit dem LPG-Antrieb das CO2 auf dem Papier zu senken - und die Anlage dem Kunden zu überlassen, selbst dann, wenn er weiterhin nur Benzin tanken sollte. Vielleicht unterstellt der aktuelle WLTP-Zyklus freundlicherweise, ein solcher LPG-Motor werde schon mit LPG gefahren, und verlangt nicht (wie bei monovalenten Erdgas-Fahrzeugen), den Benzintank so zu verkleinern, dass er nur als Reserve taugt.
Und vom Format her ist der Motor so dimensioniert, dass er in kleinen und großen Fahrzeugen Sinn macht. Ein Duster ist damit nicht untermotorisiert, der Sandero-Kunde freut sich bei wenig Gewicht über ein Verhältnis von Leistung und Masse, das schon etwas hermacht, und der Konzern muss nicht x verschiedene Motoren entwickeln und homologieren.