Ich finde, dass es bei keiner Automarke so sehr auf die Einstellung des Fahrers ankommt, wie bei Dacia. Sicher, es gibt Leute, die aus bestimmten Gründen immer bestimmte Marken fahren aber nimmt man die Hersteller wie BMW, Mercedes und Audi mal weg, die primär ja auf mindestens gehobene Mittelklasse zielen und sieht sich die "Normal"-Hersteller wie Renault, Peugeot, Opel, Kia, Ford etc. an, fällt auf, dass jeder Hersteller versucht, einen gewissen Mindestkomfort in die Fahrzeuge einzubringen.
Dacia verzichtet bewusst auf Neuentwicklungen und unnötigen Komfort, um diese Ersparnis an die Kunden weiterzuleiten. Das beste Beispiel dafür ist wirklich die absolute Grundausstattung der Basismodelle.
Ein Auto, wie es puristischer nicht sein könnte. Teilweise mit weniger Ausstattungsmerkmalen als manche Fahrzeuge der 1980er-Jahre hatten. Und gerade da - finde ich - kommt es auf die Einstellung des Fahrers an. Manch einer schüttelt vollkommen verständnislos den Kopf, wie man ein Auto ohne Servolenkung, ohne ESP oder Klimaanlage überhaupt kaufen kann. Ein anderer sieht das als vollkommen unnötiges Zubehör an, das zum Fahren nicht gebraucht wird und außer Fehleranfälligkeit nichts bietet.
Man sollte sich als Daciainteressent auf jeden Fall
gründlich über die verschiedenen Modelle informieren. Besonders, was die Basismodelle angeht. Bieten die Autos ab Ambiance eine ZV, Servolenkung und hier und da etwas mehr, wodurch sie durchaus den Komfort eines doppelt so teuren Fahrzeugs erreichen, fehlt bei den Basisausstattungen
alles, was nicht zum Fahren notwendig ist bzw. gesetzlich vorgeschrieben ist. Einige User werden sich vielleicht an die "Azarias-Frage" erinnern.
Ich für meinen Teil bin mehr als zufrieden mit meinem Basis MCV.
Der 1.4MPI-Motor ist zwar nicht auf dem aktuellsten Stand, läuft aber sehr sauber und ruhig. Megaleistung sollte man nicht erwarten. Der kleine 75PS "starke" Motor ist ursprünglich für einen Kleinwagen entwickelt worden, der gerade mal die gute Hälfte des MCV wiegt. Dennoch kann man gut im Verkehr mitschwimmen und den Wagen durchaus auch "zackiger" fahren.
Was für mich bisher den absoluten und gewichtigsten, positiven Aspekt für den MCV darstellt, sind die Abmessungen. Der MCV ist der größte Kombi auf dem deutschen Markt und hat ein unschlagbares Raumkonzept. Viele Hersteller achten leider mehr auf Design als auf praktische Formgebung, wodurch bei vielen Kombis ein sehr kleiner Kofferraum zustande kommt, obwohl das Auto genauso lang oder gar länger ist, als der MCV.
Zwar hat man beim MCV kein todschickes Design sondern einen Kombi, der eher Kastenwagenform hat aber die Wahrscheinlichkeit, dass man in dem Wagen mal Platzmangel bekommt, ist durchaus gering. In welchem Auto kann man sonst einen 180cm langen Schrank zusammengebaut transportieren ohne, dass die Vordersitze angerührt werden müssen?
Dazu kommt, dass der MCV nur die breite eines Kleinwagens besitzt (der ist kaum breiter als mein alter Clio) und der Motor (obwohl für einen Kleinwagen gedacht) sehr sparsam ist.
Zusätzlich dazu ist der Unterhalt (Steuern, Versicherung) sehr niedrig.
Was für mich bisher die einzigen Schattenseiten an meinem Basismodell sind, ist der fehlende Türkontaktschalter für die Innenbeleuchtung an der Beifahrertür und die fehlende Kofferraumbeleuchtung.
Nervig finde ich, dass die Basisvariante fast keine Staufächer hat. Man hat das Handschuhfach und die vorderen Türfächer, die für meinen Geschmack etwas zu tief sind und durch die Strebe manchmal schwer zugänglich. Ich hab mir schon den Mitteltunnel nachgerüstet, wodurch wenigstens Kleingeld und ein Feuerzeug verstaut werden können. Einen Brillenhalter hab ich auch noch rumliegen.
Interessant wäre für mich noch die Nachrüstung einer Armlehne mit Staufach und die Dachgalerie.
Summa summarum überwiegen für mich bisher ganz klar die Vorteile. Bin nur froh, wenn ich aus der Garantie raus bin, da ich zu gerne an Autos bastel.^^