Nach roundabout 11.000 KM kann ich meine Erfahrungen und Empfindungen mit dem TCe90 (im Stepway) wie folgt zusammenfassen:
- Turbo läuft, Turbo säuft <- kann man nur bedingt feststellen. Irgendwie kriege ich selbst bei imenser Vollgasfahrt nicht mehr als 9 Liter durch den Motor. Vermutlich ist einfach nicht genug Platz in der Brennkammer
- Sparsamkeit <- Naja... genauso wie ich maximal 9 Liter durchkriege, lässt er sich selbst bei sparsamer Fahrweise (Langstrecke Autobahn, Tempomat 120, Im Verkehr gleiten) nur knapp unter die 7 Liter-Marke drücken.
- Turboentfaltung <- Nutzt man die ECO-Funktion, setzt der Turbo längst nicht so ruppig ein. Innerorts ist die bei mir daher so gut wie immer drin. Ausserorts nehme ich sie schon mal raus, wenns flotter vorangehen soll.
Bisheriges Fazit:
In der schönen Rhön (Mittelgebirge) in der ich wohnen darf wäre es doch manches Mal ganz erfreulich, wenn man das eine oder andere Newtonmeterchen mehr auf der Kurbelwelle sitzen hätte. Da hier viele Ortschaften in den Talsenken liegen bedeutet Ortsausgang sehr oft gleich Steigung. Das Beschleunigen an solchen Stellen bedarf dann meist zwangsläufig eines oder zweier Gangwechsel (sofern man nicht ewig lang bis zur nächsten Kuppe ohne Geschwindigkeitsgewinn weiterfahren will).
Der direkte Vergleich zum 1,2l fehlt mir bislang, ein Nachbar hat jedoch den "nackten" Sandero mit der 1,2l Maschine. Vielleicht ergibt sich da ja mal ein temporärer Autotausch um den Horizont zu erweitern.
Für den Anhängerbetrieb mag der Motor nicht unbedingt geboren sein, da man aber mit dem Anhänger sowieso vorsichtiger fahren sollte (und eh maximal 80/100 km/h fahren darf) fällt das nicht wirklich auf. Zumindest das was ich so ziehe (da sind auch schonmal einige hundert kg Brennholz dabei) funktioniert ganz gut.
Alles in allem kann ich sagen: Ein Verkehrshinderniss ist man mit dem TCe90 nicht (wenn der Fahrer an sich nicht schon eins ist), eine echte Top-Motorisieren (die er ja für den Sandero darstellt) ist er aber auch nicht. Mit dem 115er oder dem 125er würde Dacia aus dem Sandero einen echten Konkurrenten für einige andere Automarken machen. So bleibt er eher eine mittelmäßig motorisierte Alternative. Für mich noch OK, aber bestimmte Kundenkreise bleiben so leider aussen vor.
Was den Verbrauch angeht wundere ich mich ehrlich gesagt. Wenn ich mich so mit anderen Leuten unterhalte, ist das zwar kein typisches Dacia-Phänomen, sondern betrifft so ziemlich alle Benziner, aber dennoch wundere ich mich. Man solle eigentlich meinen, dass innerhalb von 22 Jahren in denen die Verbräuche auf dem Papier immer weiter gesunken sind, auch der reale Verbrauch gesunken wäre.
Mein Opel Astra F 1,4l 60 PS BJ 92, mein Ford Fiesta 1,3l 60 PS BJ 93, mein Mitsubishi Lancer 1,3l 75 PS BJ 96, mein Ford Mondeo 1,8l 115 PS BJ 95 (wenn ich mich richtig erinnere), mein Ford Escort Cabrio 1,4l 71 PS BJ 92, mein Peugeot 306 1,4l 75 PS BJ 96 ... (alles Benziner)
Irgendwie haben die unter meiner Fahrweise alle ziemlich genausoviel verbraucht. Die Streuung war etwas größer, aber im Durchschnitt gerechnet hat sich das alles nichts genommen. Wenn man der Werbung glauben würde, müssten wir mittlerweile Sprit durch das Fahren generieren, so sehr wie die Verbräuche gesunken sind. In der Realität könnte man dann doch zumindest erwarten, dass wenigstens die Tendenz nach unten geht. Aber nein... Es stagniert irgendwo bei ca. 7,5 Litern.
Selbst bei Dieseln hat sich nicht so berauschend viel getan. Der alte Citroen AX mit dem Saugdiesel ließ sich von mir auch schon auf 4 Liter drücken (bei ganz normaler Fahrweise). So viel hat sich da also nicht wirklich geändert.
Naja... Ich hab jetzt noch ca. 3,5 Jahre... Mal sehen was die Modellpaletten dann so hergeben. Diesel, LPG, Hybrid, usw, ... Ich wünschte mir nur, es gäbe da wirklich mal eine Innovation und nicht nur zu heiß gewaschene Luftblasen die platzen sobald sie das Autohaus verlassen haben. Und wenn es schlicht ein sehr leichtes Auto wäre. Mein Astra hat damals ja auch nur rund 900 KG gewogen. Der letzte Kadett sogar nur 800. Ich vermute mal, auch ohne den Einsatz von etlichen Leichtbaumaterialien ließe sich ein normales Auto um die 700 KG realisieren. Da ließe sich dann sicherlich auch einiges an Spritverbrauch einsparen. Aber genug darüber aufgeregt.
Es ging ja eigentlich um den TCe90 und nicht um die Spirtsparlügen der Hersteller.