Eben nicht. Die Antriebskraft zwischen Vorder- und Hinterachse wird über ein eigenes Getriebe ( Verteilergetriebe ) verteilt. Die Kupplung kuppelt lediglich zur Primärantriebsachse - sprich dem Frontantrieb - die Hinterachse ein.
Das funktioniert alles wunderbar, so lange es geradeaus geht. In Kurven jedoch muss die Vorderachse einen längeren Weg als die Hinterachse zurücklegen, müsste somit also auch schneller drehen. Wenn die Kupplung eine feste Verbindung von vorderer und hinterer Kardanwelle im Verteilergetriebe hergestellt hat, funktioniert das nicht mehr.
Dies hat zwei entscheidende Nachteile: Das schon beschriebene Einbremsen der Vorderachse in Kurven vergrößert den Wendekreis und lässt das Fahrzeug untersteuern; Hier wirkt zwar die USK durch auskuppeln entgegen, aber sie kann lediglich auf ein bestehendes Ereignis reagieren, anstatt die Ursache abzustellen. Weiterhin wird auch die sonst frontlastige Bremskraftverteilung durch die Kopplung maßgeblich verändert. Die Hinterachse neigt zum Überbremsen. Auch hier kann das ESP nicht Ursächlich, sondern nach erfolgtem Ereignis eingreifen.
Bei winterlichen Verhältnissen ist das Allradantriebskonzept vom Duster in Bezug auf Anfahren und Durchkommen tatsächlich eine echte Bereicherung. Allerdings wird die Fahrdynamik in Bezug auf die übersteuernde Vorder- und überbremsende Hinterachse spürbar schlechter als im Modus 2WD.
Der Allradantrieb vom Duster und Kurven werden keine guten Freunde. Das Konzept sieht vor, dass die durch Drehzahlunterschiede auftretenden Torsionen im Antriebsstrang über Radschlupf ausgleichen werden können. Zwar schaltet die Kupplung die Hinterachse in AUTO generell nur bei Bedarf zu und die USK koppelt wenn es zu heftig wird auch aus, aber haben die Räder zu oft zu viel Grip, gibt irgendwann ein Bauteil nach - und das kann teuer werden.
Daher lautet mein Ratschlag, das Fahrzeug in 2WD zu fahren und Allrad dann zuzuschalten, wenn man ihn auch benötigt. Das ist keiner grünen Kosmetik, sondern der Materialschonung und der Fahrdynamik geschuldet.