Bidirektionales Laden

Ich nehme an, dass man die Randlage des RG nicht als ländlich bezeichnen kann. Mit ländlich meine ich Eifel, Hunsrück etc. ohne Bahnanbindungen, Bussen im bestenfalls Stundentakt bis 20:00 Uhr und ansonsten isses halt dunkel im Winter. :)
 
Ich weiß nicht, worauf Du hinaus willst. Ich bin auch oft in Winterberg im Sauerland. Ich bin Märker (Genossenschaftswaldbesitzer, weil der Wald hier schon Thema war). Der ländliche Raum und wie man sich dort bewegen kann ist mir sehr vertraut. Mit unserem Spring nur mit Laden am Ziel und mit dem ÖPV nur zu ausgewählten Tageszeiten. Windräder sind dort noch selten und es regnet oft, was schlecht für PV ist.

Ich hatte ja weiter zurück bereits auf die 80-20-Regel verwiesen: man beginnt dort, wo es sinnvoll ist.
 
Wie soll denn die Entladetechnologie für diese imaginären 80% in der Praxis umgesetzt werden? Und wie viel Ladetechnologie steht für die angestrebten 80% aktuell zur Verfügung?
Um auf diese Fragen mit Euch zusammen nach Antworten zu suchen, habe ich diesen Thread eröffnet.
 
Um dem vielleicht falschen Eindruck meiner Ablehnung der Idee entgegenzuwirken:

Ich stelle bis jetzt fest:
Der Sinn der Idee ist unbestritten.
Die Technik ist vorhanden.
Die Modalitäten für den Endanwender (Battrieeigentümer) sind völlig offen.

Da liegt aber der Hase im Pfeffer und um die Umsetzung zu forcieren muss man Angebote machen. Ohne List und Tücken und einfach zu handhaben.

Wenn das jemand zum Geschäftsmodell erhebt, ist meistens schon eine Melkkuh dabei, befürchte ich. Insofern warte ich ab.

Wie viel Reibungs- und Geduldsverlust bei solchen Sachen entstehen, erlebe ich gerade beim genossenschaftlichen Bau einer Photovoltaikanlage in unserer Gemeinde.

Es gibt bereits Vorstände (hauptamtlich) und man kann Anteile erwerben. Über die Finanzierung schweigt man sich bisher aus, auch wie hoch der finanzielle Anteil für Ausgleichsflächen etc. ist und wie lange er so bleibt.

Also bis jetzt keinerlei Kalkulationsgrundlage für die Genossen. Ich habe auf solch stümperhaft betriebene Dinge keine Lust mehr.

Klare, einfache Angebote, die Vorteile für den Endkunden haben, laufen auch.
Wenn sich dazwischen wieder andere die Taschen voll machen, halte ich persönlich das für asozial und dem Genossenschaftsprinzip zuwider laufend.

Bitte nicht falsch verstehen, ich bin aus Erfahrung misstrauisch, lasse mich mit nachvollziehbaren Fakten jedoch gerne überzeugen. Und es muss ein Vorteil rausspringen, der sich lohnt oder mindestens aufwands- und kostenneutral ist.
 
Leider sehe ich keinen vernünftigen Grund den PKW als Hausakku zu verwenden. Wer unbedingt Strom aus einem Akku will: da gibt es bessere Lösungen.
Das kommt doch sehr auf das Nutzungsprofil des Autos an. Ich kenne jemand, der braucht das Auto nur 2x/Monat um das Wochenende in seinem Ferienhaus zu verbringen. Da drängt sich das bidirektionale EAuto Auto an Stelle eines Speichers im Keller geradezu auf.
 
Ich habe doch geschrieben, dass ich Forschungsprojekte beobachte, die das widerlegen. Ein Akku, der nicht regelmäßig genutzt wird, erreicht nur einen Bruchteil seiner prognostizierten Lebenszeit. Die versprochenen Zyklen gibt es nur bei regelmäßiger Nutzung.
Wir reden hier aber noch immer von Li-Akkus, von denen jeder Experte sagt, dass sie weder ganz voll, noch ganz leer, nicht schnell und SO WENIG WIE MÖGLICH, geladen werden dürfen, da sie nur eine begrenzte Zahl an Ladezyklen haben.
Das Lagern bei 80% Ladung wird hingegen ausdrücklich empfohlen.
Was Du beschreibst klingt eher nach Bleiakkus, die für das ständige Laden und Entladen konzipiert sind.
 
Das sollte durch die neuen Lithium-Eisen-Akkus, die zunehmend von Chinesen in ihre Produkte, auch PKWs, eingebaut werden, in Bälde nicht mehr relevant sein. Ansonsten gebe ich Dir recht.
 
V2G wäre - gerade weil es durch viele dezentrale Speicher das Stromnetz stark entlastete - eine sehr zweckmäßige Sache.
Und bei „zyklenfesten“ FahrzeugAkkus wie Na-Ion oder LiFePO4 würden nächtliche Entnahmen von 5-10kWh bei den meisten Fahrzeugbesitzern den Akku sicherlich weniger stressen als die kalendarische Alterung des Akkus.
Ich sehe bei V2G jedoch auch die Hürde der Vergütung für den Fahrzeugbesitzer:
Wenn es nicht zumindest kostenneutral funktioniert, wird man es nicht machen.

V2H ist deutlich attraktiver, weil es dem Fahrzeugbesitzer kalkulierbar Stromkosten erspart.
Oder plump geschrieben:
Da sich sehr viele dafür entschieden, für 6-8k€ einen stationären 10kWh-Akku in den Keller gestellt haben, ist es mindestens ebenso attraktiv, für einen Invest von 5k€ 10kWh des eigenen FahrzeugAkkus mitnutzen zu können.

Technisch dürfte vor allem V2H leicht umsetzbar sein. Die Motivation für den Verbraucher ist wegen besserer Kosten-Nutzen-Transparenz höher als bei V2G.
Und indirekt würde auch V2H die Stromnetze etwas entlasten: durch Minderverbrauch zu Tageszeiten mit hohen Stromkosten und Mehrverbrauch bei Überschuss von grünem Strom im Netz.
Für nicht-PV-Besitzer würden dann dynamische (am Strombörsenpreis orientierte) Stromtarife sehr attraktiv.

Ich sehe technisch bei V2H die geringste Hürde, weil es für „mutige Bastler“ bereits jetzt möglich ist.
Im Spring-Forum gibt es beispielsweise jemanden, der einen PV-Wechselrichter mit Ein-/ Ausgang für einen HochvoltAkku hat.
Hierüber band er den Traktionsakku des Spring über DC in sein Hausnetz ein.
Er läd ihn dadurch ohne Wandlungsverluste mit DC aus seinem PV-Überschuss und nutzt ihn als Stromspeicher.
Also V2H wie ich es mir wünschen würde.
Nur sehe ich die AkkuChemie des Springs dafür nicht als geeignet an wegen der geringeren Zyklenfestigkeit und … es ist halt Bastlerei, die mir zu risikobehaftet erscheint.
Aber es zeigt, das es geht.
 
Ich kenne jemand, der braucht das Auto nur 2x/Monat um das Wochenende in seinem Ferienhaus zu verbringen. Da drängt sich das bidirektionale EAuto Auto an Stelle eines Speichers im Keller geradezu auf.
mir würde sich bei dem Nutznungsprofil eher die Frage aufdrängen, ob man überhaupt ein eigenes Auto benötigt, oder ob man mit Taxi, Carsharimg oder Mietwagen nicht günstiger fährt.
 
mir würde sich bei dem Nutznungsprofil eher die Frage aufdrängen, ob man überhaupt ein eigenes Auto benötigt, oder ob man mit Taxi, Carsharimg oder Mietwagen nicht günstiger fährt.
Die Frage stelle ich mir permanent. Es muss sich noch das Deutschlandticket verfestigen.
 
Meine Mutter (84) fährt etwa 600 (sechshundert)km pro Jahr mit ihrem eigenen Auto und mein Vater etwa 3000km mit seinem. Sind eben nicht die Kosten, die zählen, sondern die Unäbhängigkeit in deren Fall. Taxi wäre viel billiger, ÖPV keine Alternative (erst 300m laufen bis zur Bushaltestelle, dann 1,5km fahren zum Einkaufen, dann nochmal 300m laufen und das gleiche nochmal auf dem Rückweg).
Zum Bidirektionalen Laden: Geht wirklich nur, wenn es sich lohnt. Überall werden die (meisten) E-Autos ja mit Reichweite beworben. Warum also sollte jemand dann ohne finanzielle Anreize (oder Strafgebühren) von der Reichweite vielleicht 20...30%(?) opfern für das öffentliche Netz?? So doof bin ich selbst auch nicht.
Und einen teuren Auto-Akku "opfern" für den eigenen Gebrauch finde ich auch etwas..... lästig.
Jeden Abend und Morgen an-/abstöpseln UND auf Reichweite verzichten (und ggfs. unterwegs nachladen....) klingt irgendwie so, als wäre dazu kaum jemand bereit...
Oder noch "lustiger": Karre wird auf der Heimfahrt für teures Geld vollgeladen und dann nuckelt das öffentliche Netz die wertvollen Elektronen aus dem Akku
ÖRa
 
mir würde sich bei dem Nutznungsprofil eher die Frage aufdrängen, ob man überhaupt ein eigenes Auto benötigt, oder ob man mit Taxi, Carsharimg oder Mietwagen nicht günstiger fährt.
Es geht in diesem Fall nicht um günstig oder nicht sondern um Einfachheit, Unabhängigkeit und Flexibilität.
 
Es geht in diesem Fall nicht um günstig oder nicht sondern um Einfachheit, Unabhängigkeit und Flexibilität.
auch das kann, je nach Konstellation, durchaus der Fall sein. Pauschal kann man da nicht sagen, dass nur der eigene Wagen das bietet.
 
Wir reden hier aber noch immer von Li-Akkus, von denen jeder Experte sagt, dass sie weder ganz voll, noch ganz leer, nicht schnell und SO WENIG WIE MÖGLICH, geladen werden dürfen, da sie nur eine begrenzte Zahl an Ladezyklen haben.
Das Lagern bei 80% Ladung wird hingegen ausdrücklich empfohlen.
Was Du beschreibst klingt eher nach Bleiakkus, die für das ständige Laden und Entladen konzipiert sind.
Was unter 0% und über 100% ungenutzt bleiben muss, reservieren die Hersteller schon. 100% Anzeige sind nicht 100% Batteriekapazität. Und nein, ich meine keine Bleiakkus. Und dass sie so wenig wie möglich geladen werden dürfen, stimmt auch nicht.



... Überall werden die (meisten) E-Autos ja mit Reichweite beworben. Warum also sollte jemand dann ohne finanzielle Anreize (oder Strafgebühren) von der Reichweite vielleicht 20...30%(?) opfern für das öffentliche Netz?? So doof bin ich selbst auch nicht.
Und einen teuren Auto-Akku "opfern" für den eigenen Gebrauch finde ich auch etwas..... lästig.
Jeden Abend und Morgen an-/abstöpseln UND auf Reichweite verzichten (und ggfs. unterwegs nachladen....) klingt irgendwie so, als wäre dazu kaum jemand bereit...
Oder noch "lustiger": Karre wird auf der Heimfahrt für teures Geld vollgeladen und dann nuckelt das öffentliche Netz die wertvollen Elektronen aus dem Akku
ÖRa
Es ist tatsächlich so, dass in einem intelligenten Stromnetz die Autos immer angeschlossen werden, wenn sie abgestellt werden.

Auch bei anderen Anwendungen werden Li-Akkus angeschlossen, wenn sie sich im Lagerraum befinden.

Und dem Netz ist bekannt, über wie viel Batteriekapazität es wann verfügen darf -> deshalb ja INTELLIGENTES Stromnetz (Smart Grid).
 
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