Motor einfahren (Sammelthema)

Kennt von euch zufällig den Namen Ernst Leverkus, alias "Klacks"? Er war von 1955 bis 1985 Redakteur bei der Zeitschrift "Das Motorrad". Er hat fabrikneue Motorräder einem Vollgastest unterzogen indem sie non-stop von Hamburg nach Wien und zurück gejagt wurden. Seine Devise: das muss ein Motor aushalten, ansonsten ist es eine Fehlkonstruktion.:D
Übrigens, im Nutzfahrzeugbereich, genauer bei lanwirtschaftlichen Fahrzeugen gibt es kein Einfahrprozedere. Auch nicht im Werk. Die Motoren werden sofort nach dem Ausliefern voll belastet und sie halten.
 
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Klingt amüsant - wenn ich die Motorräder nicht selber bezahlen müsste würd ich das auch machen:)
Wie lange haben sie danach gehalten ?
Mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen kenn ich mich nicht aus aber haben die überhaupt höhere Drehzahlen ?
Sicher gibts da keine generelle Studie oder sowas drüber aber aber wenn es selbst der Hersteller empfiehlt könnte was dran sein.
Vielleicht findet sich ja jemand der diesen "Härtetest" mit seinem neuen Dacia macht und uns davon berichtet :D
 
Tja, der Ernst Leverkus war schon legendär...

So einen Typ hätte Dacia/ Renault beim 1,2 Tce Motor gut gebrauchen können. Zum Einfahren:

Ja, wir haben heute Fertigungstoleranzen die man mit denen der 50 und 60ziger Jahre nicht vergleichen kann.

Die Ingineure der Anfangszeit der Motorentechnik hatte ihre Erfahrungswerte (im wahrsten Sinne des Wortes!) -
und gaben "zur Sicherheit" noch 1 Hundertstel drauf....

Mit den heutigen computergestützten Entwicklungen ist das natürlich nicht mehr nötig. Es gibt auch wesentlich modernere Materialien und Fertigungsprozesse.

Bauteile werden nur noch so "dick" wie eben nötig konstruiert. Ein KFZ wird auch nicht mehr als langlebiges
Luxusgut gesehen, sondern als rasch ersetzbares Massengut.

Meine Maxime ( nicht nur! ) bei Neufahrzeugen: Ja, einfahren! Auf jeden Fall. Nicht mit Samthandschuhen anfassen -
ruhig mal arbeiten lassen! Fordern aber nicht Quälen! Und wer gute Ohren und ein sensibles Popometer hat, nimmt
dann auch wahr, wenn die Maschine "frei" geht.
 
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Die Nutzfahrzeuge brauchen heute auch keine 30 Jahre mehr halten.
Der Erstkäufer fährt die 6 bis 12 Monate dann gehen sie weg.
Bei Leasing ist es dem wurscht wie lange die halten.
Heutige Traktoren müssen ihr Geld innerhalb von 3000 Betriebsstunden erwirtschaftet haben danach sind sie fertig.
Früher waren 8000 bis 12000 Std. die Regel manche schafften auch über 17000 Std.
Ab 1990 waren Benzinmotoren in der Mittelklasse für 300000 km gut.
Dieselmotoren von MB schon ab 1970 für 1 Millionen km bei PKW.
Bei LKW bis 4 Millionen km, davon träumt heute keiner mehr.
Die Halbwertszeit ist in allen Kategorien dramatisch gesunken.
 
Das ist wie mit den heutigen Elektronikgeräten - sie KÖNNTEN sehr lange halten ..... bekommen aber ganz bestimmte Bauteile die nach einer bestimmten Zeit kaputt gehen sollen - das fördert den Konsum.Z.B durch kurzlebige Elkos ect.
Alles nachlesbar, nicht unbedingt umweltschonend aber auch der Automarkt muss möglichst viel umsetzen was auch verständlich ist.
 
Heutige Traktoren müssen ihr Geld innerhalb von 3000 Betriebsstunden erwirtschaftet haben danach sind sie fertig.
Früher waren 8000 bis 12000 Std. die Regel manche schafften auch über 17000 Std.
Das stimmt nicht! Traktoren von AGCO (Fendt, Massey Ferguson, Valtra) sind für den europäischen Markt ausgelegt auf 10.000h Betriebsdauer. Du musst Dich nur in den Gebrauchtmaschinenbörsen umsehen, da gibt's einige davon. Diese Betriebsstunden erreichen sie meist ohne nennenswerte Reparaturen (sofern der Nutzer nichts falsch gemacht hat, wie mit dem Hydrostatgetriebe zu bremsen). Ältere Deutz-Traktoren (haben nur dem Firmennamen nach eine Verbindung zu den den Deutz-Dieseln, gehören aber nicht zusammen), waren früher auf 8.000h Betriebsdauer ausgelegt, neuere auf 10.000h. John-Deere in Europa sind ebenfalls auf 10.000h ausgelegt, USA-Maschinen auf 20.000h.
 
Also wenn ich mir die Beiträge/Erfahrungen ansehe, sind sie recht geteilt. Ich halte mich also daran, auf den ersten ca 1500 km nicht über 3500 Touren zu drehen. Was ich bemerke, dass das für den TCe90 und mich annähernd keine Einschränkung bedeutet. Ich komme meinem Gefühl nach recht flott voran mit diesem Limit. Ok. Beim Überholen wären streckenweise 4500 Touren kurzfristig auch nicht schlecht. Zahlt sich aber meist sowieso nicht aus, da der nächste LKW oder sonst ein "Hindernis" wieder einbremst. Der Spritverbrauch steht momentan auf 6,5 L / 100km. Vielleicht tut sich auch da noch was.
 
Also wenn ich mir die Beiträge/Erfahrungen ansehe, sind sie recht geteilt.
Um zu wissen, ob sich das Einfahren lohnt, muss man erst einmal 300.000 km abspulen. So lange halten die meisten das Auto nicht, wie sollen sie da zutreffend über ihre Erfahrungen berichten können?
 
Zu den Km Laufleistungen kann ich was sagen.
MB200 machte 750000 km danach war die Karosse fertig. Meine Toyota Carina mit 350000 km verkauft. Mein Cj 7 mit 230000 km verkauft Steuer zu hoch.
Bis auf die VW Käfer machten alle über 200000 km.
 
Ein Argument fürs Einfahren wäre dass alle mechanischen Teile die sich unter Hitze ausdehnen eine gewisse Zeit brauchen um sich gleichmäßig „anzupassen“.Mal angenommen jemand dreht den Motor eines Motorrads im kalten Zustand bis weit über 10.000 Upm - was passiert ? Schlimmstenfalls frisst der Kolben da er sich schneller ausdehnt wie der Zylinder.
Nur ein Beispiel aber im übertragenen Simme halte ich es schon für sinnvoll wenn Motoren wenigstens ein paar Kilometer Zeit bekommen ihre Bauteile
bei langsam ansteigender Last und Temperatur an einander anzupassen....
 
Hier geht es um Motor einfahren (neuen Motor auf den ersten x000 Kilometern), nicht jedes Mal warmfahren.

Da hast du Recht es sollte auch bloss veranschaulichen was mit den Material passiert wenn es sich unterschiedlich ausdehnt.Bei neuen Motoren muss dieser „Warmfahrvorgang“ noch vorsichtiger sein da die Kompression und damit der Reibungswiderstand auf dem höchsten Level ist.Meiner Meinung nach ist auf den ersten Kilometern ein rabiates Hochreißen des Motors am fatalsten und wirkt sich negativ auf die gesamte Laufzeit aus.
Sprich: weniger Leistung,hoher Ölverbrauch,schlechtes Anspringverhalten können die Folge sein.
 
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